Montag, 21. April 2025

Bleibe bei uns!

Ostermontag, 21. April 2025


Da sagte Jesus zu den beiden Jüngern: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. (Lk 24,25-29)

Sie hätten es wissen können, so sagt Jesus zu den beiden Jüngern von Emmaus. Wer die Bibel zu lesen versteht, hätte Jesus und seine Sendung erkennen können. Ihr Herz war träge, das bedeutet, sie waren noch nicht so weit. Doch Jesus verurteilt sie nicht deswegen. Er begegnet ihnen auf ihrem Weg, spricht mit ihnen und macht sie bereit für die Erfahrung des Auferstandenen. Als sie ankommen, ist ihnen noch nicht bewusst, wer da mit ihnen gegangen ist, aber sie fühlen es. Deshalb bitten sie ihn: Bleib bei uns! So vieles behindert die Osterfreude. So vieles scheint wichtiger als der Glaube. Wer aber im eigenen Leben Raum dafür eröffnet, kann sie spüren und weitergeben. Jesus bleibt gerne bei uns, wir müssen ihn nur einladen. Halleluja!

Sonntag, 20. April 2025

Die Osterfreude verkünden

Ostersonntag, 20. April 2025


Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Und es geschah, während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. (Lk 24,1-6a)

Die Frauen kommen zum Grab, um für ein würdiges Begräbnis zu sorgen. Gleich nach Sonnenaufgang machen sie sich auf den Weg. Mehr können sie für Jesus nicht mehr tun, so denken sie. Die Enttäuschung wird aber noch größer: Das Grab ist offen, der Leichnam nicht mehr da. Da geschieht das Unerwartete. Mitten in der Trauer und der Enttäuschung sind sie bereit für die Osterfreude, die die Engel verkünden. Was wirklich geschehen ist, können nur die verstehen, die an Jesus glauben: Er ist auferstanden, er lebt. Jetzt können sie selbst zu Zeuginnen werden und die Osterfreude verbreiten. In jeder Osternacht werden die Christinnen und Christen aufs Neue berufen, zu Verkünderinnen und Verkündern zu werden. Sie sollen die Botschaft in die Welt tragen: Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

Samstag, 19. April 2025

Begräbnisstimmung oder Bereitschaft für Ostern

Karsamstag, 19. April 2025


Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Mitglied des Hohen Rats und ein guter und gerechter Mensch. Dieser hatte ihrem Beschluss und Vorgehen nicht zugestimmt. Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt, und wartete auf das Reich Gottes. Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. Die Frauen in seiner Nachfolge, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, sahen das Grab und wie der Leichnam bestattet wurde. Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Salben und Öle zu. Am Sabbat aber hielten sie die vom Gebot vorgeschriebene Ruhe ein. (Lk 23,50-56)

Josef von Arimathäa hat der Verurteilung nicht zugestimmt. Er blieb in der Minderheit und war damit nach menschlichen Maßstäben nicht erfolgreich. Jetzt kann er nur mehr für ein wenig Anstand sorgen und Jesus bestatten lassen. Auch die Frauen, die Jesus nachgefolgt sind, können nichts anderes tun als zuzusehen. Wie oft müssen wir in Situationen zusehen, in denen etwas kaputt gegangen ist. Welches Bild bieten die Gesellschaft und die Kirche heute, wo so vieles, was einst blühend war, nicht mehr funktioniert. Hilflos stehen wir daneben. Damals wussten die Jüngerinnen und Jünger Jesu nicht, was Gott noch vorhatte. Auch heute herrscht oft Karsamstagsstimmung. Wir wissen nicht, was Gott vorhat, warum er uns das zumutet. Ist es Zeit, alles für ein großes Begräbnis vorzubereiten? Die christliche Hoffnung lehrt uns, die eigenen Vorstellungen zurückzustellen und bereit zu sein für das Neue. Nur dann sind wir bereit für  die Ostererfahrung.

Freitag, 18. April 2025

Er trägt die Schuld der Welt

Karfreitag, 18. April 2025


Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der HERR ließ auf ihn treffen die Schuld von uns allen. Doch der HERR hat Gefallen an dem von Krankheit Zermalmten. Wenn du, Gott, sein Leben als Schuldopfer einsetzt, wird er Nachkommen sehen und lange leben. Was dem HERRN gefällt, wird durch seine Hand gelingen. Nachdem er vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die Vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich. (Jes 53,5-6.10-11)

Für jedes Unglück in der Welt werden Schuldige gesucht. Irgendjemand muss verantwortlich gemacht werden. Doch das führt nicht zur Versöhnung. Das Verschieben der Schuld bringt nur wieder neues Misstrauen, Zerwürfnisse hervor und reißt Wunden wieder auf. Jesu Weg ist anders. Er nimmt seine Sendung an, durchbricht diesen Unrechtskreislauf. Er lädt mit dem Kreuz die Schuld auf sich, damit sie nicht anderen aufgeladen werden muss. So macht er aus dem Kreuz, das ein Folterwerkzeug ist, ein Zeichen der Versöhnung und Erneuerung. Der Karfreitag ist ein Tag der Trauer, weil der Erlöser in der Welt nicht angenommen wird. Er ist gleichzeitig ein Tag der Hoffnung, weil er mit allen solidarisch ist, die in der Welt ihren Platz nicht finden und ihnen aufs Neue ihren Platz und ihr Leben schenkt. Das Kreuz, Zeichen des Unheils, ist zum Zeichen des Sieges geworden.

Donnerstag, 17. April 2025

Eucharistie für die Welt

Gründonnerstag, 17. April 2025


Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (1 Kor 11,23-26)

Die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi in der Eucharistie soll zur Wandlung derer führen, die sie feiern und empfangen. Wenn wir uns wandeln lassen, dann kann Jesus Christus durch uns, die wir dieses Mysterium des Glaubens zu seinem Gedächtnis feiern, die Welt verwandeln. Das ist der tiefe Sinn der Eucharistie. Sie ist Messe im wörtlichen Sinn, Sendung in die Welt. Wer die Kommunion nur zum eigenen Wohlergehen empfängt oder die Messe als Feier für eine kleine, exklusive Gruppe sehen möchte, versteht sie falsch. Sie ist ein Geschenk Gottes an die ganze Welt und ein Auftrag an die Gläubigen, die Eucharistie in die Welt hinaus zu tragen.

Mittwoch, 16. April 2025

Die Kraft der Empathie

Mittwoch der Karwoche, 16. April 2025


GOTT, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich höre, wie Schüler hören. GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. (Jes 50,4-5)

Ein guter Lehrer muss sich in seine Schüler hineinversetzen können. Empathie ist eine wichtige menschliche Fähigkeit. Der Knecht des Herrn kennt die Seinen, versteht sie, freut sich und leidet mit ihnen. Weil er ihre Lasten kennt, kann er ihnen helfen, sie zu tragen. Er ist bereit, auch Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen, sich beschimpfen oder angreifen zu lassen. Genauso soll die Kirche für die Menschen einstehen und nicht zuerst auf den eigenen Ruf und Glanz achten. Gott will, dass wir uns wie er für die Armen und Bedrängten Partei ergreifen.

Dienstag, 15. April 2025

Einige sind zu wenig

Dienstag der Karwoche, 15. April 2025


Jetzt aber hat der HERR gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht geformt hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammelt werde. So wurde ich in den Augen des HERRN geehrt und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Nationen; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. (Jes 49,5-6)

Der Knecht des Herrn handelt nicht nach eigenem Gutdünken, sondern erfüllt seine Berufung. Gott hat ihn auserwählt, lange bevor er selbst daran gedacht hat. Gott ist mit ihm und stärkt ihn, wenn er Grenzen überwindet und über die eigene Gruppe hinaus zu allen Menschen geht. Genauso ist die Kirche von Gott mit einer Sendung für die Welt errichtet worden. Sie soll den Auftrag Gottes erfüllen, nicht um sich selbst kreisen, sondern das Licht der Völker in alle Welt tragen. Denn die Kirche ist erst dann im vollen Sinn katholisch, wenn sie alle erreicht hat.

Montag, 14. April 2025

Ein Knecht für alle

Montag der Karwoche, 14. April 2025


Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Nationen das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. (Jes 42,1-3)

Der Knecht des Herrn, von dem der Prophet spricht, handelt nicht laut und auffällig, sondern leise, dafür nachhaltig. Denn er stärkt das Gute, das schon da ist. Er ist für alle da, die sich ansprechen lassen. Es gibt viele, die noch weit weg sind, ganz in eine andere Richtung gehen oder noch nicht so weit sind. Auch der eigene Weg führt oft über Umwege. Sie sucht er und lädt sie ein. Jesus ist für alle Menschen gekommen, nicht nur für eine kleine, abgeschlossene Gruppe. Genauso soll die Kirche für alle offen sein, um sie zu Jesus zu führen.

Sonntag, 13. April 2025

Freude an der Begegnung mit Jesus

Palmsonntag, 13. April 2025


Als Jesus sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. (Lk 19,37-40)

Die Begegnung mit Jesus ruft Begeisterung bei seinen Jüngern hervor. Sie loben Gott und singen laut. Sie preisen Jesus als ihren König, der von Gott kommt. Die Mächtigen fühlen sich davon gestört und wollen das unterbinden. Jesus aber sagt, der Geist Gottes lässt sich nicht verbieten. Wo die Menschen die Machttaten Gottes spüren, da ist Freude, die sich äußert. Die Freude ist ein Zeichen eines echten, tiefen Glaubens. Wer Gott erfahren hat, möchte davon erzählen. Die Freude des Palmsonntags wird in wenigen Tagen mit der Trauer des Karfreitags konfrontiert. Doch zunächst beginnt die Karwoche draußen, mit dem gut hörbaren Ruf: Hosanna dem Sohne Davids!

Samstag, 12. April 2025

Fröhliche Almosen

Samstag der 5. Fastenwoche, 12. April 2025


Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; wer mit Segen sät, wird mit Segen ernten. Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber. (2 Kor 9,6-7)

Nicht die Vernunft oder gar die Berechnung soll bestimmen, wie viel ich gebe, sondern das Herz. Wer gerne anderen schenkt, ist ein Segen und zugleich ein Lobpreis für Gott. Wichtig ist die Gabe, wichtiger noch die Haltung dahinter. Großzügige Menschen haben ein reineres Herz und sind deshalb fröhlicher. Sich am Geben und an den Gaben freuen, ist ein guter Einstieg in die Karwoche.

Freitag, 11. April 2025

Das Gute verlangt nach mehr

Freitag der 5. Fastenwoche, 11. April 2025


Er blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Er sah aber auch eine arme Witwe, die dort zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, der es am Nötigsten mangelt, hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben. (Lk 21,1-4)

Wie so oft spricht Jesus zu denen, die meinen, ohnehin schon genug zu tun. Doch das Gute ist nicht messbar. Dass die Frau arm ist, hält sie nicht davon ab, ihr Opfer zu geben. Trotz materieller Armut hat sie einen persönlichen Reichtum im Guten. Jede Gabe ist wertvoll. Und doch fordert Jesus uns auf, nach der Vollkommenheit zu streben und mehr zu tun, als das Übliche. Die Vierzig Tage sind eine Aufforderung, im Glauben und im Handeln weiter zu gehen als bisher.

Donnerstag, 10. April 2025

Heute das Gute tun

Donnerstag der 5. Fastenwoche, 10. April 2025


Kind, das Leben des Armen beraube nicht und lass die Augen des Bedürftigen nicht warten! Betrübe eine hungernde Seele nicht und erzürne einen Mann in seiner Ausweglosigkeit nicht! Ein erzürntes Herz errege nicht und verweigere nicht dem Notleidenden eine Gabe! Einen bedrängten Bittsteller weise nicht ab und wende dein Gesicht nicht ab vor einem Armen! (Sir 4,1-4)

Es gibt viele unterschiedliche Formen der Not und Bedürftigkeit, materielle und seelische. Not ist immer drängend, das haben sie alle gemeinsam. Oft reicht eine Kleinigkeit: ein Bissen Brot, ein gutes Wort, ein Anruf, wenige Minuten Geduld, ein freundlicher Blick. Es gibt viele Möglichkeiten, anderen etwas Gutes zu tun, auch wenn es nur eine Kleinigkeit zu sein scheint. Es kommt darauf an, aktiv zu werden, nicht bis irgendwann zu warten, sondern heute zu handeln.

Mittwoch, 9. April 2025

Selbstverständlich das Gute tun

Mittwoch der 5. Fastenwoche, 9. April 2025


Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen bleibt; und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. (Mt 6,3-4)

Manche tun Gutes, um von anderen gesehen zu werden. Andere tun es, um sich besser zu fühlen. Das hat sicher seinen Wert. Jesus aber fordert uns auf, Gutes zu tun, dabei nicht auf andere zu achten und sogar selbst nicht mehr daran zu denken. Damit entgehen wir der Gefahr, das Gute aufzurechnen. Gutes zu tun, soll ganz selbstverständlich werden. Die Vierzig Tage sind eine gute Gelegenheit, das einzuüben.

Dienstag, 8. April 2025

Großzügig den Überfluss teilen

Dienstag der 5. Fastenwoche, 8. April 2025


Von deinem Brot gib dem Hungernden und von deinen Kleidern den Nackten! Von allem, was du im Überfluss hast, gib Almosen, Kind! Dein Auge blicke nicht neidisch, wenn du Almosen gibst! (Tob 4,16)

Während heute viele Menschen im Überfluss leben, gibt es gleichzeitig auch viele Arme. Eine kleine Gabe verändert die Ungerechtigkeit nicht, aber sie hilft, konkrete Not jetzt zu lindern. Trotzdem fällt es vielen schwer, von ihrem Überfluss auch nur ein kleines bisschen abzugeben. Großzügig und ohne Hintergedanken zu geben, das sollte für ein christliches Leben selbstverständlich sein. Selbst gut zu handeln macht Freude.

Montag, 7. April 2025

Almosen geben ohne zu rechnen

Montag der 5. Fastenwoche, 7. April 2025


Verkauft euren Besitz und gebt Almosen! Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden! Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst! (Lk 12,33)

Was ist wirklich wichtig? Für viele Menschen zählen heute Geld, Besitz, Erfolg und Ansehen. Doch diese vermeintlichen Schätze sind schnell vergänglich. Jesus spricht von einem Schatz im Himmel. Er wächst nur durch das Gute, das wir auf Erden tun. Damit sollen wir verschwenderisch umgehen. Wer den Bedürftigen gerne gibt und dabei nicht seinen eigenen Vorteil ausrechnet, gibt die Almosen, auf die es ankommt.

Sonntag, 6. April 2025

Nicht verurteilen

Fünfter Fastensonntag, 6. April 2025


Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete Jesus sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! (Joh 8,7-11)

Jeden Tag werden Menschen verurteilt, nicht nur von den zuständigen Gerichten, sondern auch in Gesprächen, beim Tratsch über andere, in den Medien, im Internet. Jesus lenkt unseren Blick auf jene, die Urteile schnell aussprechen, weil sie sich für berechtigt halten. Es ist viel leichter, über andere zu urteilen, als ehrlich über sich selbst nachzudenken. Doch darauf kommt es an, wie Jesus zu denen sagt, die die Ehebrecherin steinigen wollen. Er fordert sie heraus. Sie stellen sich der Herausforderung nicht. Sie gehen weg und lassen Jesus und die Frau alleine. Sicher hat sie gesündigt, doch Jesus verurteilt sie nicht. Er schenkt einen Neuanfang und lädt zur Umkehr ein. Jesus nachfolgen bedeutet, andere nicht zu verurteilen, sondern ihnen wertschätzend zu begegnen.

Samstag, 5. April 2025

Das Gebet für jeden Tag

Samstag der 4. Fastenwoche, 5. April 2025


So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen! Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen! (Mt 6,9-13)

Das Vaterunser enthält Bitten und Selbstverpflichtungen. Gott soll sein Reich auf Erden errichten und das Gute tun. Wir bitten um das Notwendige zum Leben und die Vergebung der Sünden. Damit das gelingen kann, sagen wir zu, anderen zu vergeben und dass wir uns auf den Willen Gottes einlassen wollen. Wenn das gelingt, können wir die Versuchung bestehen. Das Gebet des Herr ist das Programm für ein christliches Leben. Beten wir es jeden Tag!

Freitag, 4. April 2025

Offen für das Unerwartete

Freitag  der 4. Fastenwoche, 4. April 2025


Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. (Mk 11,24-26)

Warum soll ich beten? Was habe ich davon? Warum soll ich andere bitten? Sie tun ohnehin nichts für mich. – So denken viele. Diese Vorstellung erfüllt sich von selbst durch die abwehrende Haltung, die jemand einnimmt. Nur wer ohne Hintergedanken betet, erlebt die Erfüllung. Nur wer frei ist für die Gabe des Guten, kann sie auch erhalten. Genauso ist die Versöhnungsbereitschaft unbedingt notwendig, als Voraussetzung für die Erfahrung des Neuen, Unerwarteten. Die Vierzig Tage sind eine Einladung, sich für das unerwartete Gute bereit zu machen.

Donnerstag, 3. April 2025

Der Heilige Geist betet in uns

Donnerstag der 4. Fastenwoche, 3. April 2025


So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist. Denn er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. (Röm 8,26-27)

Glaube bedeutet zu vertrauen, dass Gott das Gute für uns will. Nicht die spontan entstandenen Wünsche, sondern das wirklich Notwendige soll unser Gebet prägen. Oft fehlen dazu die Worte. Es ist eine Erfahrung des Geistes, dass Gott auch dann immer wieder etwas Gutes schenkt. Das meint Paulus, wenn er davon spricht, dass der Heilige Geist unser Beten übernimmt. Von diesem Vertrauen soll das Gebet geprägt sein.

Mittwoch, 2. April 2025

Gott hört die Klage

Mittwoch der 4. Fastenwoche, 2. April 2025


Mein Auge ist getrübt vor Kummer, ist matt geworden wegen all meiner Gegner. All ihr Übeltäter, weicht zurück von mir, denn der HERR hat mein lautes Weinen gehört! Gehört hat der HERR mein Flehen, der HERR nimmt mein Beten an. (Ps 6,8-10)

Beten hat oft die Form der Klage. Wenn es Menschen schlecht geht, werfen sie ihre Klage auf Gott, und das ist gut so. Gott kennt die Freude und das Leid. In der langen Geschichte des Glaubens sind viele Gebetserfahrungen der Rettung aus der Not bezeugt. Zwar gibt es keine Garantie, doch wer sein Leid auf Gott hin öffnet, macht damit eine Wendung erst möglich.

Dienstag, 1. April 2025

Fragen und Bitten

Dienstag der 4. Fastenwoche, 1. April 2025


Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. (Lk 11,9-10)

Es ist nicht leicht, jemanden um etwas zu bitten. Damit bringe ich zum Ausdruck, dass ich selbst bedürftig bin. Lieber wollen wir selbst gesucht, gefunden, gefragt, gebeten werden. Andere sollen doch verstehen, was wir von ihnen wollen. Es ist eine feste gläubige Überzeugung, dass Gott weiß, was wir brauchen. Aber geben kann er es nur, wenn wir dafür bereit sind. Die Vierzig Tage sind eine gute Gelegenheit, wieder mehr zu suchen, zu fragen und zu bitten.

Montag, 31. März 2025

Beten lernen

Montag der 4. Fastenwoche, 31. März 2025


Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! (Lk 11,1)

Beten muss immer wieder eingeübt werden. Die Jünger Jesu sehen ihn beten und wollen ihm darin nachfolgen. Manche Menschen führen ein echtes geistliches Leben, sie sind darin ein Vorbild für andere. Das Beten geht auch ihnen nicht immer leicht über die Lippen, oft fehlen die Worte oder die innere Ruhe dafür. Die Vierzig Tage bieten die Gelegenheit, dem eigenen Beten wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Sonntag, 30. März 2025

Freude über die Rückkehr

Vierter Fastensonntag, 30. März 2025


Der ältere Sohn erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. (Lk 11,29-31)

Es ist eine Zumutung für den älteren Sohn. Jahrelang bemüht er sich um den Familienbesitz und arbeitet fleißig mit. Dann muss er zusehen, wie der jüngere Bruder, der Nichtsnutz, der sein Erbteil verprasst hat, kommt und wieder aufgenommen wird. Sein Ärger ist verständlich, weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Aber Gottes Gerechtigkeit ist anders, sie schaut zuerst auf den Menschen. Unabhängig von ihrer Leistung liebt Gott jede und jeden. Deshalb ist die Freude so groß, als der verloren geglaubte Sohn zurückkehrt. Die Erzählung ist ein Sinnbild für den Glauben in unserer Zeit. Der ältere Sohn steht für die Gläubigen, die lernen müssen, dass sich Glaube und Kirche radikal verändert haben. Viele interessieren sich gar nicht mehr dafür, manche nehmen nur das heraus, was ihnen gefällt. Umso größer ist die Freude, wenn wieder jemand Freude am Glauben findet. Gott mutet der Kirche und den Gläubigen einiges zu. Das war in der Geschichte schon oft so, immer wieder ist daraus Neues gewachsen. Vertrauen wir Gott!

Samstag, 29. März 2025

Fasten für den Tag des Herrn

Samstag der 3. Fastenwoche, 29. März 2025


Ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes beim Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN: Weh, was für ein Tag! Denn der Tag des HERRN ist nahe; er kommt mit der Allgewalt des Allmächtigen. (Joel 1,14-15)

Fasten hat eine wichtige Aufgabe im Leben, als Vorbereitung auf wichtige Ereignisse. Wer fastet, verzichtet auf Nebensächliches, Belastendes und konzentriert sich auf das Wesentliche. Am Tag des Herrn, von dem der Prophet spricht, wird Gott selbst die Initiative ergreifen, so ist die biblische Zuversicht. Wer fastet, stellt sich darauf ein, nicht mehr auf die verschiedenen menschlichen Ideen und Ordnungen zu vertrauen, sondern bereit zu sein für das Neue, das Gott bringt.

Freitag, 28. März 2025

Kraft aus der Begegnung mit Gott

Freitag der 3. Fastenwoche, 28. März 2025


Mir wanken die Knie vom Fasten, mein Fleisch nimmt ab und wird mager. Ja, ich wurde ihnen zum Spott, sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen. Hilf mir, HERR, mein Gott, in deiner Huld errette mich! (Ps 109,24-26)

Es ist heute nicht leicht, den Glauben zu praktizieren. Auch wenn in Mitteleuropa Gläubigen keine Gefahr für das Leben droht, schauen doch viele kritisch auf die Kirche, den Glauben und die Gläubigen. Wer fastet, muss sich dazu befragen lassen. Die inneren Probleme der Kirche und der Gemeinden belasten die Gläubigen zusätzlich. Aber das Wesentliche ist die Begegnung mit Gott. Wer sie bewusst sucht und erspürt, findet Kraft im Glauben. Dann wird auch das Fasten zur Quelle neuer Motivation.

Donnerstag, 27. März 2025

Fasten bedeutet Gutes tun

Donnerstag der 3. Fastenwoche, 27. März 2025


Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt? Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen? (Jes 58,5-7)

Immer wieder wird in der Bibel der hohe Wert der Zuwendung zu den Armen betont. Fasten bedeutet, die Gefangenen freizulassen, den Hungernden zu essen zu geben, die Obdachlosen aufzunehmen, sich den Menschen zuzuwenden, die meiner Fürsorge aufgetragen sind, die Einsamen und die Kranken zu besuchen. Das verlangt oft mehr Aufmerksamkeit, manchmal Überwindung. Jesus sagt, was wir diesen Kleinen tun, das tun wir ihm selbst. So wird jede gute Tat für jemand anderen zur Begegnung mit Jesus.

Mittwoch, 26. März 2025

Fasten mit Leib und Seele

Mittwoch der 3. Fastenwoche, 26. März 2025


Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir uns gedemütigt und du weißt es nicht? Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und alle eure Arbeiter treibt ihr an. Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. (Jes 58,3-4)

Wenn sich das Fasten nicht mit Zurückhaltung in anderen Bereichen verbindet, mit einer gerechten Haltung, mit dem Streben nach Frieden und einem guten Umgang mit anderen Menschen, dann ist es sinnlos. Ein echtes Fasten, von dem der Prophet hier spricht, kommt aus den inneren Regungen des Herzens, ist ein Teil des gelebten Glaubens. Wer aber fastet, dabei aber gleichzeitig schlecht weiterlebt wie bisher und seinen Umgang mit den anderen nicht ändert, tut damit nichts Gutes. Das Fasten muss als Haltung das Leben ganz prägen.

Dienstag, 25. März 2025

Zeit des Feierns und Zeit des Fastens

Dienstag der 3. Fastenwoche, Verkündigung des Herrn, 25. März 2025


Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten, an jenem Tag. (Mk 2,18-20)

Inmitten der österlichen Bußzeit öffnet sich mit dem Fest der Verkündigung des Herrn ein Fenster auf das Fest der Geburt Jesu. Die Freude über die Ankunft des Erlösers kommt zusammen mit der nachdenklichen Stimmung darüber, dass seine Sendung ihn zum Kreuz führt. Die Begegnung mit Jesus ist ein Fest, da wird nicht gefastet. Jesus spricht auch von der Zeit, wenn er nicht mehr da sein wird. Dann werden die Seinen fasten. Auch für uns, die Jüngerinnen und Jünger Jesu, gibt es die Zeit des Fastens, immer dann, wenn im Leben die Beziehung zu Gott nicht mehr gespürt wird. Wird diese Verbindung wieder gefunden, dann werden die Vierzig Tage zu einer Zeit der Freude.

Montag, 24. März 2025

Fasten als innere Haltung

Montag der 3. Fastenwoche, 24. März 2025


Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. (Mt 6,16-18)

Der Glaube und die religiöse Praxis können leicht  zu äußerlichen Riten werden, die zwar zu sehen sind, aber die innere Haltung des Menschen nicht prägen. Handlungen und äußere Zeichen sind wichtig für den Glauben, aber die Gefahr, dabei stehen zu bleiben, ist groß. Jesus verwirft das Fasten nicht, wir sollen es halten, aber nicht nur um des Fastens willen oder um dazuzugehören. Wenn mir das Fasten ein inneres Bedürfnis ist, dann macht es mich frei für die Begegnung mit dem Auferstandenen am Ostertag. Dann ist es eine echte Vorbereitung auf das Fest.

Sonntag, 23. März 2025

In allen Menschen das Gute sehen

Dritter Fastensonntag, 23. März 2025


Jesus erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen! (Lk 13,6-9)

Das Gleichnis vom Feigenbaum erinnert daran, dass Gott sein Volk immer wieder von falschen Wegen zurückholt. Niemand ist für Gott verloren, weil er in allen Menschen das Gute sieht. Diese Haltung soll das menschliche Miteinander prägen. Anstatt einander gegenseitig Verfehlungen aufzurechnen, soll der Blick auf das Gute, auf die gemeinsamen Möglichkeiten gerichtet werden. Das ist keineswegs einfach, aber oft lohnend. Es noch einmal zu probieren, aufeinander wieder zuzugehen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern drückt Wertschätzung aus und das Vertrauen, das in jedem Menschen das Gute vorhanden ist. Die Vierzig Tage laden ein, in allen Menschen das Gute zu sehen.

Samstag, 22. März 2025

Der feste Anker des Glaubens

Samstag der 2. Fastenwoche, 22. März 2025


Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. (Joh 14,1-3)

Glauben ist nicht immer leicht. Es gibt so viele mögliche Alternativen. Der Zweifel nagt an jedem Glauben: Hat das überhaupt Sinn für mein Leben? Zweifel sind wichtig, aber sie sollen nicht bleiben, sondern zu einem tieferen Glaubensverständnis führen. Denn der Glaube beginnt mit der Zusage, dass Gott mit jeder und jedem Einzelnen noch etwas vorhat. Aus diesem Wissen können Glaubende ihr Leben ruhiger und besser leben als andere, die nicht im Glauben verankert sind. Die Vierzig Tage laden ein, wieder neu Sicherheit im Glauben zu finden.

Freitag, 21. März 2025

Jesus ist stärker als die Lüge

Freitag der 2. Fastenwoche, 21. März 2025


Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,14-16)

Die Schlange, die Mose in der Wüste aufrichtet, ist ein wirksames Zeichen dafür, dass Gott stärker ist, als die Bisse der Schlangen, die die Israeliten treffen. Der gekreuzigte Jesus ist ein Gegenprogramm gegen die Schlangen, die heute ihr Gift verbreiten, durch böses Reden, Gerüchte, Fake News, im Gespräch oder in den Sozialen Medien. Denn auf das Kreuz folgt die Auferstehung. Wer an Jesus glaubt, ihm nachfolgt und aus diesem Glauben lebt, achtet auf die Menschen, nicht nur auf die eigenen Interessen. Wenn unser Reden und Tun von der Wahrheit und der Liebe geprägt sind, dann ist die Lüge machtlos. Dann wirkt Jesus in unserem Leben.

Donnerstag, 20. März 2025

Glaube versetzt Berge

Donnerstag der 2. Fastenwoche, 20. März 2025


Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete: Wegen eures Kleinglaubens. Denn, amen, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort! und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein. (Mt 17,19-21)

Ich kann alles selbst, so sagen nicht nur kleine Kinder, die von den Eltern unabhängig sein wollen, so sagen auch viele Erwachsene. Die Jünger meinen, sie könnten Jesus nachmachen und scheitern damit. Das Gute gelingt dann, wenn ich mit meinem Handeln Gott wirken lasse, im Vertrauen, dass er ergänzt, was meine Schwäche nicht kann. In diesem Vertrauen kann auch eine kleine gute Tat etwas Großes bewirken und die Welt zum Guten verändern. Die Vierzig Tage laden ein, den Glauben im Kleinen zu verwirklichen.


Mittwoch, 19. März 2025

Glaube als Verbindung mit dem Urgrund

Mittwoch der 2. Fastenwoche, Hl. Josef, 19. März 2025


Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Aufgrund des Glaubens erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort erschaffen wurde und so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist. (Hebr 11,1-3)

Glaube lässt sich nicht definieren. Er ist die vertrauensvolle Verbindung mit Gott, dem Grund des eigenen Daseins. Wenn diese Beziehung hält, eröffnen sich neue Zugänge zur Welt. Ich kann die Schöpfung in all ihrer Schönheit als Geschenk annehmen, dankbar für das Leben sein und in Freiheit meinen Weg gehen. Die Vierzig Tage sind eine gute Zeit, im Glauben die Zuwendung Gottes zu erspüren.


Dienstag, 18. März 2025

Glaube des Herzens und des Verstandes

Dienstag der 2. Fastenwoche, 18. März 2025


Nahe ist dir das Wort in deinem Mund und in deinem Herzen. Das heißt: das Wort des Glaubens, das wir verkünden; denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus – und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. (Röm 10,8-9)

Der Glaube ist nichts Fernes, Äußerliches. Er ist eine urmenschliche Haltung. Der Glaube des Herzens, Emotion und Gefühl, muss sich mit dem Bekenntnis, das von der Vernunft getragen ist, verbinden. Wo beides zusammenkommt, verändert der Glaube das Leben. Er macht das eigene Leben besser und strahlt nach außen. Die Vierzig Tage sind eine gute Zeit, um den eigenen Glauben zu pflegen.

Montag, 17. März 2025

Glaube und Gerechtigkeit

Montag der 2. Fastenwoche, 17. März 2025


Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Dem, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht. Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3-5)

Gerechtigkeit fehlt heute an vielen Orten. Selbst denen, die sich darum bemühen, gelingt es nicht immer, gerecht zu handeln. Abraham ist ein gutes Beispiel. Er handelt nicht immer richtig und zweifelt. Aber er vertraut auf Gott, folgt seinem Ruf und lässt sich führen. So kommt er in eine neue Heimat und die lang ersehnten Kinder. Aus diesem Vertrauen entsteht etwas Neues. Glaube bedeutet, sich von Gott führen zu lassen, damit Neues entstehen kann.

Sonntag, 16. März 2025

Am Berg der Verklärung

Zweiter Fastensonntag, 16. März 2025


Es geschah aber: Etwa acht Tage nach diesen Worten nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. (Lk 9,28-31)

Auf Bergen lässt Gott sich erfahren. Wer sich nach oben wagt, kann besondere Begegnungen erleben. Jesus nimmt drei Jünger mit auf den Berg, die ihn dort in neuem Licht sehen, mit Mose und Elija, den Vertretern des Alten Bundes. Sie sollen verstehen, dass Jesu Sendung die Erfüllung der alten Verheißung ist, von der die Bibel Israels erzählt. Diese Botschaft vom Berg der Verklärung nehmen sie mit ins Tal, in den Alltag. Die Vierzig Tage laden ein, offen zu sein für geistliche Erfahrungen, die den Alltag bereichern können.

Samstag, 15. März 2025

Vergebung ohne Maß

Samstag der 1. Fastenwoche (Hl. Klemens Maria Hofbauer), 15. März 2025


Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm! Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will umkehren!, so sollst du ihm vergeben. (Lk 17,3-4)

Wer andere zurechtweist, muss auch immer wieder vergeben können. Jesus warnt davor, die Vergebung zu bemessen. Denn Gott vergibt immer wieder, wenn wir in die Irre gegangen sind. Die Zurechtweisung muss vorsichtig und liebevoll geschehen, die Vergebung aber ohne Maß. Vergebung und Versöhnung können nur die finden, die auch selbst bereit sind, anderen zu vergeben.

Freitag, 14. März 2025

Nicht auf andere herunterschauen

Freitag  der 1. Fastenwoche, 14. März 2025


Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben. (Lk 15,6a-7)

Wieso soll ich umkehren? Ich bin doch gläubig und habe nicht schwer gesündigt. – So denken manche. Wenn daraus eine Haltung der Selbstzufriedenheit folgt, verbunden mit einer Verachtung für die anderen, die nicht den richtigen Weg gehen, dann ist die Botschaft Jesu falsch verstanden. Das zeigt dieses Gleichnis. Auch die Gläubigen müssen sich immer wieder fragen, ob ihr Weg richtig ist und dürfen keinesfalls auf andere herunterschauen. Die Vierzig Tage laden dazu ein, sich der eigenen Schwächen bewusst zu sein.

Donnerstag, 13. März 2025

Umkehr bewirkt Heilung

Donnerstag der 1. Fastenwoche, 13. März 2025


Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, ich will eure Abtrünnigkeit heilen!
Da sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott! (Jer 3,22)

Umkehr und Versöhnungsbereitschaft sind nicht leicht. Sie werden von anderen oft als Schwäche angesehen und sie verlangen jedenfalls eine Selbstüberwindung. Sie sind aber notwendig, damit Gott Heilung schenken kann. Denn Gott nimmt die Umkehr nicht nur an, er lässt daraus neue Kraft für das Gute entstehen.

Mittwoch, 12. März 2025

Nicht Strafe sondern Versöhnung

Mittwoch der 1. Fastenwoche, 12. März 2025


Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen – Spruch GOTTES, des Herrn – und nicht vielmehr daran, dass er umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? (Ez 18,23) 

Wenn ein Verbrechen oder Unfall geschieht, wird oft Vergeltung verlangt. Die Verantwortlichen sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Auf den ersten Blick ist das verständlich. Doch Schuldige zu bestrafen, trägt meist nicht zur Versöhnung bei. Gott möchte niemanden bestrafen. Sein Ziel ist die Versöhnung, die durch Umkehr und den Willen zur Erneuerung möglich wird. Gott hat kein Interesse an der Sünde, aber am Menschen, der gesündigt hat.

Dienstag, 11. März 2025

Umkehr ist immer möglich

Dienstag der 1. Fastenwoche, 11. März 2025


Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil. (Joel 2,13)

Die Erneuerung muss ein von innen kommendes Anliegen sein. Äußere Zeichen sind schön, aber wenn die Motivation, sich wirklich darauf einzulassen, fehlt, dann ist sie nicht echt. Doch die Umkehr lohnt sich, denn Gott wartet geduldig auf die Seinen. Es gibt keine Situation, die so schlimm sein könnte, dass keine Umkehr mehr möglich wäre. Im Gegenteil, zu Gott darf ich immer kommen, ganz gleich, welches Unheil ich angerichtet habe, wenn die Reue echt ist.

Montag, 10. März 2025

Erneuerung jetzt!

Montag der 1. Fastenwoche, 10. März 2025


Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,14-15)

Die Umkehr und der Glaube gehören zusammen. Nur wer das Evangelium annimmt und das Leben danach ausrichtet, kann Anteil am Reich Gottes haben. Diese wesentliche Botschaft hat eine besondere Dringlichkeit. Sie gilt jetzt, weil jetzt die Zeit, der Kairos, erfüllt ist. Wir sollen unser Leben heute nach dem Evangelium ausrichten, nicht mehr warten und die Erneuerung nicht mehr verschieben. Die Vierzig Tage machen das bewusst.

Sonntag, 9. März 2025

Der Mensch braucht mehr als Brot

Erster Fastensonntag, 9. März 2025


Erfüllt vom Heiligen Geist, kehrte Jesus vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. (Lk 4,1-4)
 

Vierzig Tage Einsamkeit und Hunger setzen auch Jesus zu. Aber er lässt sich nicht von seinen körperlichen Bedürfnissen dazu verleiten, seinen Weg zu verlassen. Die Versuchung, nur meinen aktuellen Wünschen zu folgen, ist groß. Viele Menschen orientieren sich vor allem daran. Die Werbung richtet sich gezielt darauf. Dabei geht oft die Orientierung am größeren Ziel verloren. Sicher brauchen wir Menschen Nahrung, die Sorge für die eigene Gesundheit ist wichtig. Es ist richtig, sich um die Ernährung zu sorgen. Und wer Hungernden Brot geben kann, soll das unbedingt tun. Doch ebenso wichtig ist der Sinn meines Lebens, die Richtung meines Weges. Die Vierzig Tage sind eine gute Gelegenheit, über die Richtung meines Lebens nachzudenken. Der Glaube hilft dabei.

Samstag, 8. März 2025

Erneuerung aus der Asche

Samstag nach Aschermittwoch, 8. März 2025


Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche. (Jona 3,6).

Der Prophet Jona erfüllt seinen Auftrag widerwillig. Er geht zum König von Ninive, der ihn, anders als erwartet, ernst nimmt. Er kehrt um und mit ihm die ganze Stadt. Er setzt sich in die Asche, weil er erkennt, dass sein Weg falsch war. Die Umkehr beginnt mit der Selbsterkenntnis. Dann ist Erneuerung möglich. Der Prophet Jona darf sich selbst nicht so wichtig nehmen, sondern muss lernen, dass Gott die Reue und die Umkehr der Sünder akzeptiert, weil es ihm um die Menschen geht.

Freitag, 7. März 2025

Kein Leben in der Asche

Freitag nach Aschermittwoch, 7. März 2025


Wer Asche hütet, den hat sein getäuschtes Herz verführt. Er wird sein Leben nicht retten und wird nicht sagen: Ich halte ja nur ein Trugbild in meiner rechten Hand. (Jes 44,20)

Viele fürchten die Veränderung. In der Erneuerung sehen sie den Verrat an den alten Werten. Der Prophet wendet sich gegen die, die lieber alte Götzen verehren, als sich auf Gott einzulassen. Der Glaube, die Beziehung zu Gott sind lebendig und erneuern sich immer wieder, weil sich die Welt ringsum verändert, genauso wie die Menschen, die in ihr leben. Die Vierzig Tage sind eine Gelegenheit, nicht auf die Asche zu schauen, sondern das Feuer des Glaubens weiterzutragen.

Donnerstag, 6. März 2025

Jeder Mensch kann mit Gott reden

Donnerstag nach Aschermittwoch, 6. März 2025


Abraham antwortete und sprach: Siehe, ich habe es unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. (Gen 18,27)

Abraham weiß um seine Begrenztheit, trotzdem wendet er sich direkt an Gott, ja vielleicht gerade deshalb. Er ist ein Geschöpf Gottes, geschaffen aus dem Staub der Erde wie Adam. Er ist Staub und Asche, also ein Teil dieser geschaffenen Erde. Er bleibt seinem Schöpfer immer verbunden und Gott ihm, so wie allen Menschen, deshalb können sie alle Freuden und Sorgen zu ihm bringen.

Mittwoch, 5. März 2025

Von der Erde genommen

Aschermittwoch, 5. März 2025

Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst; denn von ihm bist du genommen, Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück. (Gen 3,19)

Das Zeichen der Asche erinnert an die Vergänglichkeit des eigenen Lebens und der ganzen Welt. Adam, der Mensch, wurde aus Erde geschaffen und kehrt dorthin wieder zurück. Wir sind ein Teil dieser Welt. Und doch sind die Menschen dazu berufen, in der Begegnung mit dem lebendigen Gott mehr zu finden, ihre Erfüllung und Vollendung. Die Vierzig Tage der Vorbereitung auf das Osterfest sind eine Einladung, sich auf diesen Glauben einzulassen.

Impulse zur Fastenzeit 2025


Der Aschermittwoch eröffnet die Vierzig Tage der Österlichen Bußzeit oder Fastenzeit und damit den Weg zum Osterfest, zum höchsten christlichen Fest. Wir bereiten uns auf die Begegnung mit Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn, vor. Es ist eine Zeit des Fastens, des Verzichts, der Besinnung, vor allem aber eine Zeit des Glaubens. Kleine Impulse sollen helfen, in dieser Zeit bewusst auf den eigenen Glauben zu schauen.

Die Gedanken gehen jeweils von einer Bibelstelle aus und versuchen, eine Anwendung für heute zu finden. Fünf Themen werden dabei besonders in den Vordergrund gerückt: Neuanfang, Glaube, Fasten, Gebet und Almosen.