Mittwoch, 25. Dezember 2024

Die Hoffnung in der Krippe

Impuls zum Hochfest der Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus, 25. Dezember 2024

Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das vollbringen. (Jes 9,5-6)

In den vielen Konflikten und Krisen unserer Tage leiden Kinder besonders. Viele bleiben alleine oder müssen um ihr Leben fürchten. Niemand achtet scheinbar auf sie. Doch Kinder sind die Hoffnungsträger für die Zukunft. Das Kind in der Krippe erinnert daran, dass die Erneuerung oft nicht durch das Große, Strahlende passiert, sondern unscheinbar beginnt. Gott wirkt durch das Kind in der Krippe und Gott wirkt immer weiter durch Kinder, die die Welt zum Besseren verändern und Frieden bringen. Deshalb geht von jedem Kind Hoffnung und Segen für diese Welt aus.

Dienstag, 24. Dezember 2024

Licht der Hoffnung

Impuls zum 24. Dezember 2024, Heiliger Abend

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. (Lk 1,78-79)

Inmitten des Winters, wenn die Tage am kürzesten sind, feiern die Christinnen und Christen die Geburt Jesu. Gott kommt in die Welt, um Licht in das Dunkel zu bringen. Wo Licht ist, da ist Hoffnung. Der Blick richtet sich nach vorne und Friede wird möglich. Die Geburt Jesu Christ hat die Welt verändert, damit alle, die zu Jesus gehören, erleuchtet werden und das Licht in die Welt hinaustragen, damit Weihnachten für alle ein Tag der Freude und der Zuversicht wird.

Montag, 23. Dezember 2024

Die Hoffnung weitergeben

Impuls zum Montag der 4. Adventswoche, 23. Dezember 2024

Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich für euch denke – Spruch des HERRN –, Gedanken des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. Ihr werdet mich anrufen, ihr werdet kommen und zu mir beten und ich werde euch erhören. Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen. (Jer 29,11-13)

Gott will für die Menschen, die seine Geschöpfe sind, immer das Gute. Diese Erfahrung ist für den Glauben prägend. Gottes Zusagen sind heilsam und eröffnen neue Wege. Deshalb können Gläubige hoffnungsvoll in die Zukunft sehen. Von diesem Glauben soll die Haltung allen anderen gegenüber geprägt sein. Wer so lebt, ist zugänglich für die, die Zuwendung brauchen, und verlässlich. Wer selbst Hoffnung hat, wird sie bereitwillig an andere weitergeben.

Sonntag, 22. Dezember 2024

Hoffnung für die Vereinzelten

Impuls zum Vierten Adventsonntag, 22. Dezember 2024

Aber du, Betlehem-Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen. Darum gibt er sie preis, bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren zu den Söhnen Israels. Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der Friede sein. (Mi 5,1-4a)

Es sind nicht immer die Großen und Starken, die das Heil bringen. Ein Neuanfang beginnt oft klein, unscheinbar. Zeichen davon sind überall dort zu finden, wo das Zerstreute wieder gesammelt wird, wo die Getrennten zusammenfinden, Zerstrittene wieder miteinander reden. Der Friede kann nur dann entstehen, wenn die Menschen aus ihren eigensinnigen Enklaven zurückkehren, wenn sie aus ihrer Vereinzelung herauskommen und Schritte aufeinander zu gehen. Der Advent ist eine gute Gelegenheit, damit anzufangen. Wo Menschen das Miteinander wieder neu stärken, da ist Hoffnung lebendig erfahrbar. Da kann Christus Mensch werden.


Samstag, 21. Dezember 2024

Hoffnung bringt Segen

Impuls zum Samstag der 3. Adventswoche, 21. Dezember 2024

Gesegnet der Mensch, der auf den HERRN vertraut und dessen Hoffnung der HERR ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, er hört nicht auf, Frucht zu tragen. (Jer 17,7-8)

Wenn Bäume fest verwurzelt sind, können sie die Zeiten der Dürre leichter überstehen. Ebenso ist es mit Menschen, die fest im Glauben verwurzelt sind. Die Durststrecken des Lebens sind für sie leichter zu ertragen. Die Hoffnung lässt sie auch in schweren, scheinbar aussichtslosen Situationen den Blick nach vorne nicht verlieren. Sie sind gesegnet und können auch für andere zum Segen werden.

Freitag, 20. Dezember 2024

Hoffnung und Zuwendung zur Schöpfung

Impuls zum Freitag der 3. Adventswoche, 20. Dezember 2024

Selig, wer den Gott Jakobs als Hilfe hat, wer seine Hoffnung auf den HERRN, seinen Gott, setzt. Er ist es, der Himmel und Erde erschafft, das Meer und alles, was in ihm ist. Er hält die Treue auf ewig. (Ps 146,5-6)

Die Grunderfahrung, dass ich mich nicht selbst gemacht habe, sondern mir von Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, geschenkt bin, ist eine starke Triebkraft für den Glauben. Wer auf Gott vertraut, ist fest verbunden mit ihm, dem Ursprung des Lebens. Aus diesem Wissen folgt eine starke Verbundenheit mit der ganzen Schöpfung. Wo Menschen die anderen Geschöpfe in liebevoller Zuwendung achten, da ist Hoffnung.

Donnerstag, 19. Dezember 2024

Hoffnung von Anfang an

Impuls zum Donnerstag der 3. Adventswoche, 19. Dezember 2024

Denn du bist meine Hoffnung, Herr und GOTT, meine Zuversicht von Jugend auf. Vom Mutterleib an habe ich mich auf dich gestützt, aus dem Schoß meiner Mutter hast du mich entbunden, dir gilt mein Lobpreis allezeit. Für viele wurde ich wie ein Gezeichneter, du aber bist meine starke Zuflucht. (Ps 71,5-7)

Welchen Wert hat der Glaube der Kindheit? Manche vertrauen dem Glauben nicht, weil er schon immer da war, zum Überkommenen gehört und nicht selbst gefunden worden ist. Kann denn etwas so Einfaches und Altes für meinen Glauben überhaupt gut sein? Habe ich Gott in meinem Leben überhaupt schon gefunden? Die Erfahrung des Beters im Psalm ist anders. Nicht er hat Gott gefunden, sondern Gott hat ihn gefunden, schon im ersten Moment seines Daseins. Gott selbst ist der Ursprung meines Lebens. Diese Erkenntnis zuzulassen, gibt Geborgenheit und Hoffnung.

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Hoffnung und Ruhe

Impuls zum Mittwoch der 3. Adventswoche, 18. Dezember 2024

Bei Gott allein werde ruhig meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. Er allein ist mein Fels und meine Rettung, meine Burg, ich werde nicht wanken. (Ps 62,6-7)

Gott selbst ruhte am siebten Tag, heißt es in der Schöpfungserzählung. Viele sehnen sich nach Ruhe für die Seele inmitten der Unsicherheit, des hektischen Betriebs, der ständigen Veränderungen. Die Sorge um die Zukunft belastet viele. Die Hoffnung gibt keine falschen Versprechungen, aber sie lässt die Sorgen in einem anderen Licht erscheinen. Wer Orientierung hat, weiß wie der Weg weitergeht und welche Werte im Leben wirklich zählen. In dieser Zuversicht kann man zur Ruhe kommen.

Dienstag, 17. Dezember 2024

Hoffnung schenkt Freiheit

Impuls zum Dienstag der 3. Adventswoche, 17. Dezember 2024

Nur wie ein Schattenbild wandelt der Mensch dahin, um ein Nichts macht er Lärm. Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst. Und nun, HERR, worauf habe ich gehofft? Meine Hoffnung, sie gilt dir! (Ps 39,7-8)

Viele Menschen erleben den Advent voller Aufregung und Hektik. Vorbereitung für Weihnachten bedeutet vor allem, Geschenke einzukaufen. Zu keiner Zeit im Jahr wird so viel Geld ausgegeben. Geschenke sind etwas Schönes, aber ist der ursprüngliche Sinn des Schenkens und Beschenktwerdens noch spürbar? Zusammenraffen, immer mehr Wollen sind keine Haltungen der Hoffnung. Wer nach vorne auf das Ziel des Advents blickt, ist frei für das, worauf es wirklich ankommt.


Montag, 16. Dezember 2024

Hoffnung gibt Gewissheit

Impuls zum Montag der 3. Adventswoche, 16. Dezember 2024

Ich aber bin gewiss, zu schauen die Güte des HERRN im Land der Lebenden. Hoffe auf den HERRN, sei stark und fest sei dein Herz! Und hoffe auf den HERRN! (Ps 27,13-14)

Viele Menschen sagen heute, der Glaube sei nichts für sie, sie wollen lieber etwas wissen. Dem liegt ein Missverständnis zugrunde. Der Glaube an Gott und die Hoffnung, die damit verbunden ist, lassen sich durch kein Wissen ersetzen. Sie schenken eine eigene Gewissheit, eine innere Stärke. Wer das Gute sieht, das in dieser Welt geschieht, erfährt das Wirken Gottes. Diese hoffnungsvolle Zuversicht gibt Sicherheit und Kraft für den Lebensweg.

Sonntag, 15. Dezember 2024

Hoffnung und Freude

Impuls zum Dritten Adventsonntag, 15. Dezember 2024

Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der HERR hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten. An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken! Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er schweigt in seiner Liebe, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag. (Zef 3,14-17)

Der dritte Adventsonntag wird nach den Worten des Gesangs zum Einzug Gaudete genannt, Freuet euch! Der Prophet Zefanja spricht von der Rettung des Volkes. Oft passiert etwas Gutes, ohne dass ich etwas dazu beigetragen habe. Eine schlimme Situation wendet sich zum Besseren. Befürchtetes Unheil tritt nicht ein. In solchen Momenten ist die Führung Gottes spürbar. Wer aus dieser Erfahrung lebt, ist von der Hoffnung erfüllt und braucht sich nicht zu fürchten. Wo die Hoffnung ist, da ist Freude. Wenn wir diese Freude in die Welt tragen, kann Jesus Christus dort ankommen, dann wird es Advent.

Samstag, 14. Dezember 2024

Hoffnung und Naivität

Impuls zum Samstag der 2. Adventswoche, 14. Dezember 2024

Erhalte mein Leben und rette mich, lass mich nicht zuschanden werden! Denn ich habe mich bei dir geborgen. Unschuld und Redlichkeit mögen mich schützen, denn ich hoffe auf dich. (Ps 25,20-21)

Naivität wird oft belächelt. Aber in vielen Situationen ist es gut, das eigene Wissen und die eigenen Vorurteile beiseitezulassen. Wir hoffen, dass Gott uns so annimmt, wie wir sind. Der erste Schritt dazu ist, in Unschuld und Redlichkeit auch die anderen sein zu lassen, wie sie sind und ihnen so zu begegnen, wie ich hoffe, dass Gott mir begegnet. Das ist lebendige Hoffnung im Alltag.

Freitag, 13. Dezember 2024

Hoffnung lässt uns weitergehen

Impuls zum Freitag der 2. Adventswoche, 13. Dezember 2024

Es wird ja niemand, der auf dich hofft, zuschanden; zuschanden wird, wer dir schnöde die Treue bricht. Zeige mir, HERR, deine Wege, lehre mich deine Pfade! Führe mich in deiner Treue und lehre mich; denn du bist der Gott meines Heils. Auf dich hoffe ich den ganzen Tag. (Ps 25,3-5)

Unsicherheit ist ein prägendes Merkmal der heutigen Zeit. Viele Menschen wissen nicht, wie es weitergehen soll. Worauf kann man sich noch verlassen? Wer kann da noch treu bleiben? Der Glaube beginnt nicht bei mir mit meinen vielen Schwächen. Er beginnt damit, dass Gott treu ist und an mich glaubt. Wer sich von Gott führen lässt, wird die guten Wege finden. Das ist die Hoffnung, die uns immer wieder weitergehen lässt.

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Hoffnung als Tugend

Impuls zum Donnerstag der 2. Adventswoche, 12. Dezember 2024

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe. (1 Kor 13,13)

In der Tradition werden Glaube, Hoffnung und Liebe als die Göttlichen Tugenden bezeichnet. Wo sie im menschlichen Leben wirken, da geschieht viel Gutes. Tugenden müssen gepflegt werden, sonst verkümmern sie. Der Advent ist eine gute Zeit, der Hoffnung in meinem Leben wieder mehr Raum zu geben.

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Rechenschaft über die Hoffnung

Impuls zum Mittwoch der 2. Adventswoche, 11. Dezember 2024

Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. (1 Petr 3,15)

Religion und Glaube sind keine Privatsache, wie manche behaupten. Sie brauchen das Engagement und die Entfaltung in der Gemeinschaft. Der Glaube an Gott drängt nach außen. Wer Gott erfahren hat, will und soll darüber erzählen. So haben es die Jüngerinnen und Jünger Jesu getan, so ist es auch heute. Die Hoffnung ist dann lebendig, wenn sie mit anderen geteilt wird.


Dienstag, 10. Dezember 2024

Die lebendige Hoffnung

Impuls zum Dienstag der 2. Adventswoche, 10. Dezember 2024

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu gezeugt zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1 Petr 1,3)

Die lebendige Hoffnung ist ein Geschenk von Gott an alle, die sich auf den Glauben einlassen. Sie ist keine Vertröstung, die nur Widerstände ersticken soll. Selbst lebendig gibt sie neue Lebenskraft und Motivation, froh und entschieden weiterzugehen. Advent bedeutet, die Ankunft Jesu in unserem Leben froh und aktiv zu erwarten.

Montag, 9. Dezember 2024

Hoffnung auf die Auferstehung

Impuls zum Montag der 2. Adventswoche, 9. Dezember 2024

Brüder und Schwestern, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. (1 Thess 4,13)

Der Tod wiegt auch für gläubige Menschen schwer. Wenn Menschen, die uns nahestehen, sterben, bedeutet das große Trauer. Hoffnung lässt den Raum für die Trauer, denn sie ist wichtig. Die Hoffnung geht noch darüber hinaus, verbindet Trauer mit Dankbarkeit und richtet die Perspektive nach vorne, auf die Verheißung der Auferstehung. Sie wird getragen vom gläubigen Wissen, dass Gott noch etwas mehr für uns bereit hält.

Sonntag, 8. Dezember 2024

Hoffnung für alle

Impuls zum Zweiten Adventsonntag, Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, 8. Dezember 2024

 

Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen. (Lk 3,2-6)

Der zweite Adventsonntag und das große Marienfest fallen heuer auf denselben Tag. Die Predigt des Täufers in der Wüste und das Beispiel der Gottesmutter sind Zeichen der Hoffnung. Alle sind in diesen Tagen beschäftigt, keiner sieht sich um. In diese Situation hinein ergeht der adventliche Aufruf: Seid bereit! Wer umkehrt, seine Perspektive ändert, sich nicht von allem und jedem ablenken lässt, wird ebene Wege finden. Eine solche Hoffnungshaltung, die den Blick nach vorne richtet, lässt Hindernisse fallen, löst die Klammern, die man sich selbst vorher angelegt hat. Der letzte Satz zeigt, dass diese Hoffnung nicht nur für eine exklusive Gruppe, sondern für alle Menschen gilt. Gott verspricht allen das Heil, die sich ihm öffnen.

Samstag, 7. Dezember 2024

Hoffnung gibt Orientierung

Impuls zum Samstag der 1. Adventswoche, 7. Dezember 2024

Auf Hoffnung hin sind wir gerettet. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. (Röm 8,24-25)

Viele Menschen verlassen sich nur auf das, was sie selbst sehen und kennen. Sie haben kein Vertrauen zu dem, was sie von anderen hören. Ohne Vertrauen gibt es kein Weitergehen, keine Hoffnung. Die Hoffnung haben, sehen nach vorne und können auch dann weitergehen, wenn der Weg scheinbar nicht mehr weiterführt.

Freitag, 6. Dezember 2024

Die Hoffnung der Schöpfung

Impuls zum Freitag der 1. Adventswoche, 6. Dezember 2024

Wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. Aber nicht nur das, sondern auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, auch wir seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden. (Röm 8,22-23)  

Gibt es Hoffnung für die Schöpfung, oder nur für die Menschen? Der Klimawandel ist an vielen Orten spürbar und macht uns bewusst, dass die Menschen ein Teil der Schöpfung sind. Der Auftrag, den Adam im Paradies erhält, die Schöpfung zu hüten, ist heute aktueller denn je. Wer wirklich in der Nachfolge Jesu Tochter und Sohn Gottes ist, das zeigt sich an der Fürsorge für die anderen Menschen und für die Schöpfung.

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Kraft in der Bedrängnis

Impuls zum Donnerstag der 1. Adventswoche, 5. Dezember 2024

Mehr noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. (Röm 5,3-5)

Niemand braucht sich selbst zu quälen. Aber wir sollen in schwierigen Situationen nicht davonlaufen, sondern sie annehmen. Im Glauben fällt es leichter, durchzuhalten. Eine gläubige Geduld ist wirksam und führt zu einer Haltung der Bewährung, die die Hoffnung stärkt. Sie sagt uns, dass die vielen Schwierigkeiten, die jetzt das Leben erschweren, noch nicht alles sind. Sie öffnet die Augen für das Gute. Die Hoffnung ist ein Geschenk des Heiligen Geistes, die starke Kraft, die uns nicht zugrunde gehen lässt.


Mittwoch, 4. Dezember 2024

Gerechtigkeit und Hoffnung

Impuls zum Mittwoch der 1. Adventswoche, 4. Dezember 2024

Gerecht gemacht also aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Durch ihn haben wir auch im Glauben den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. (Röm 5,1-2)

Die Gerechtigkeit Gottes, von der Paulus schreibt, ist anders als die menschlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit. Sie rechnet nicht eins gegen das andere auf, sondern ist ein Geschenk Gottes, geprägt vom Guten und von der Liebe. Wer sich darauf einlässt, kann Frieden mit Gott und den Menschen finden. Hoffnung ist dort, wo Menschen die Gnade zulassen und in dieser Haltung auf andere zugehen.

Dienstag, 3. Dezember 2024

Die Hoffnungsbotschaft der Heiligen Schrift

Impuls zum Dienstag der 1. Adventswoche, 3. Dezember 2024

Alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben. (Röm 15,4)

Die Texte der Bibel wirken auf den ersten Blick alt und weit von unserer heutigen Zeit entfernt. Wer sih aber genauer darauf einlässt, bemerkt die vielen menschlichen Grunderfahrungen, die dort angesprochen sind. Für nahezu jede Situation menschlichen Lebens finden sich vergleichbare Erzählungen. Deshalb ist die Weisheit, die in der Heiligen Schrift weitergegeben wird, höchst aktuell. Deshalb haben Menschen zu allen Zeiten Trost und Hoffnung in der Schrift erfahren, auch heute.

Montag, 2. Dezember 2024

Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes

Impuls zum Montag der 1. Adventswoche, 2. Dezember 2024

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes. (Röm 15,13)

Es gibt Herrscher, die meinen, die Angst der Menschen mache sie stark. Gott ist anders. Er ist der Gott der Hoffnung, der den Gläubigen neue Perspektiven eröffnet. Die Hoffnung, die vom Heiligen Geist geschenkt ist, ist eine starke Kraft. Wo sie wirken kann, da ist Freude und da kann Friede untereinander entstehen. Dieser Wunsch des Paulus für die Gemeinde in Rom gilt auch für den Advent und das ganze christliche Leben.


Sonntag, 1. Dezember 2024

Hoffnung wider die Angst

Impuls zum Ersten Adventsonntag, 1. Dezember 2024

Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
(Lk 21,25-28)

Das Wort Angst bedeutet Enge. Wer Angst hat, fühlt sich eingeschlossen und verliert die Perspektive, weil die Sicht auf das größere Ganze fehlt. Hoffnung bedeutet Weite, sich erheben, nach vorne sehen. Wer nach vorne sieht, kennt den Weg, der weiterführt. Das Evangelium spricht von drohenden Zeichen des Endes, wie es sie auch heute gibt. Die Welt wirkt erschüttert und unsicher. Wenn aber er kommt, der Menschensohn, so heißt es, dann wird die Hoffnung erfüllt. Der Glaube lädt zur persönlichen Begegnung mit Jesus ein. Die adventliche Botschaft gilt den Gebeugten, den Sorgenvollen, all denen, die unsicher sind: Richtet euch auf! Schaut nach vorne! Habt Hoffnung! Gott kommt zu jeder und jedem Einzelnen, auch zu dir.

Samstag, 30. November 2024

Zeit der Hoffnung

Impulse zum Advent


Die gegenwärtige Zeit ist geprägt von Krisen, Kriegen, schlechten Aussichten, Migration, wirtschaftlichen Problemen, Sorgen um das Klima und Perspektivenlosigkeit. Viele Menschen haben Angst. Diese Angst wird von manchen Kräften bewusst geschürt, um die Verunsicherung politisch zu nutzen. Viele lassen sich davon anstecken und ziehen sich zurück.

Ist es in dieser Situation angebracht, von der Hoffnung zu reden? Hoffnung scheint doch erst dann Bedeutung zu gewinnen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Da kann man nichts mehr machen, nur mehr hoffen, so wird gesagt. 

Die christliche Hoffnung ist anders. Sie gibt einen neuen Blick, der aus der Angst hinausweist. Sie ist eine starke Kraft, die die Welt verändern kann. Hoffnung zu haben bedeutet, nach vorne zu blicken und deshalb das Heute mit anderen Augen zu sehen.

Advent ist eine Zeit der Hoffnung, die auf die Begegnung mit Gott hinführt. Wer sich auf die Hoffnung einlässt, wird die Freude des Glaubens erfahren und im Trubel Orientierung finden. Kleine tägliche Impulse sollen dabei Begleiter sein.

Sonntag, 31. März 2024

Das Geschenk der Osterfreude

Ostersonntag, 31. März 2024


Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß. Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wohin man ihn gelegt hat. Nun aber geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat. (Mk 16,1-7)

Vielleicht sind Frauen feinfühliger, vielleicht mutiger. Jedenfalls kommen drei Frauen zum Grab, um das zu vollenden, was ihnen vorher nicht möglich war, Jesu ein würdiges Begräbnis zu geben. Sie erleben zuerst einen großen Schrecken. Nichts ist, wie sie es erwartet hatten. Nicht einmal der Tote ist mehr da. Was geschehen ist, kann man nur im Glauben verstehen. Denen, die nicht glauben können, bleibt die Auferstehung Jesu unzugänglich. Dafür steht der junge Mann, der Engel, der ihnen sagt, dass Jesus auferstanden ist. Diese gute Nachricht, das Evangelium, sollen sie den Jüngern weiter erzählen. Ostern bedeutet, sich von Gott mit der Osterfreude beschenken zu lassen. Christus ist auferstanden, er lebt. Halleluja!

Samstag, 30. März 2024

Sorge für die Toten

Karsamstag, 30. März 2024


Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, ging Josef von Arimathäa, ein vornehmes Mitglied des Hohen Rats, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten. Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei. Als er es vom Hauptmann erfahren hatte, überließ er Josef den Leichnam. Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes. (Mk 15,42-46)

Begräbnisse sind traurig. Niemand verabschiedet sich gerne von einem lieben Menschen. Aber wenigstens das kann ich tun: sie zum Grab begleiten. Josef von Arimathäa war dabei, als Jesus verurteilt wurde. Was er dort getan oder gedacht hat, ist nicht überliefert. Aber er setzt sich dafür ein, dass Jesus begraben wird und begleitet ihn auf seinem letzten irdischen Weg. Daran erinnert der Karsamstag. Wie eine Gesellschaft mit den Toten umgeht, zeigt ihre Haltung dem Leben gegenüber. Wo die Toten nicht geehrt werden, gibt es auch keine Humanität für die Lebenden, besonders nicht für jene, die die Zuwendung der Gesellschaft brauchen. Jesus geht für sie ins Grab.

Freitag, 29. März 2024

Wahrhaftig

Karfreitag, 29. März 2024


Als die sechste Stunde kam, brach eine Finsternis über das ganze Land herein - bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. Jesus aber schrie mit lauter Stimme. Dann hauchte er den Geist aus. Da riss der Vorhang im Tempel in zwei Teile von oben bis unten. Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. (Mk 15,33-38)

Es ist ein Schauspiel für die, die vorübergehn. Jesus betet in seiner Verzweiflung. Er fühlt sich von Gott verlassen. Die Zuschauer verstehen nicht, was vor sich geht und deuten die Worte anders. Die Tiefe des Geheimnisses verstehen nur die, denen es Gott schenkt. Sie müssen nicht besonders würdig sein. Es ist der römische Hauptmann, ein Heide, der für die Hinrichtung verantwortlich ist, dem an Jesus überhaupt nichts liegt, der die Wahrheit ausspricht. Damit wird er zum Vorbild für alle Suchenden. Zur Auferstehung können nur die kommen, die Jesus als Gottes Sohn erkennen.

Donnerstag, 28. März 2024

Jesus schenkt sich selbst

Gründonnerstag, 28. März 2024


Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes. (Mk 14,22-25)

Jesu lädt die Seinen zum gemeinsamen Mahl ein. Kommunion bedeutet, er will die innigste Gemeinschaft mit uns, mit denen, die ihm nachfolgen. Er schenkt sich selbst in Brot und Wein. Dank und Lobpreis münden in die Zusage, dass er mit uns verbunden bleibt. In der Eucharistiefeier wird er immer wieder neu gegenwärtig erfahrbar, ist ganz real da. Diese Erfahrung baut die Kirche auf. Der Tod Jesu am Kreuz ist mehr, als einfach nur ein trauriges Ereignis. Er stiftet wieder Gemeinschaft zwischen denen, die von der Sünde getrennt waren. Die Eucharistiefeier lässt jedesmal etwas von der Erlösung und der Auferstehung spüren.

Mittwoch, 27. März 2024

Verhetzt, verurteilt

Mittwoch der Karwoche, 27. März 2024


Pilatus wandte sich von Neuem an sie und fragte: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt? Da schrien sie: Kreuzige ihn! Pilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? Sie aber schrien noch lauter: Kreuzige ihn! Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufriedenzustellen, Barabbas frei. Jesus lieferte er, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, zur Kreuzigung aus. (Mk 15,12-15)

Das Evangelium lässt Zweifel des Pilatus durchblicken. Ist dieser Mann, Jesus aus Nazaret, wirklich schuldig? Die aufgehetzte Menge beantwortet seine Frage nach dem Verbrechen Jesu nicht, sondern fordert nur umso lauter die Kreuzigung, worauf Pilatus ihn verurteilt. Immer wieder werden Menschen verhetzt, verurteilt, ohne dass über Gründe gesprochen wird. Mit Jesus werden viele unschuldig gekreuzigt. Aber Gott sieht auf die Verurteilten. Dem Karfreitag folgt die Auferstehung.

Dienstag, 26. März 2024

Nicht alle erkennen Jesus

Dienstag der Karwoche, 26. März 2024


Da wandte sich der Hohepriester nochmals an Jesus und fragte: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen. Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist des Todes schuldig. (Mk 14,61-64)

Aus seiner Sicht tut der Hohepriester das einzig Richtige. Er hat eine ganz bestimmte, festgefahrene Vorstellung von seiner Religion, mit der er den Anspruch Jesu nicht zulassen kann. So wie er und die meisten im Hohen Rat können auch heute viele mit Jesus und seiner Verkündigung des Reiches Gottes nicht mitgehen, weil sie ihn nicht verstehen oder seinen Anspruch nicht akzeptieren können. Jesus als den Sohn Gottes zu erkennen und anzuerkennen bedeutet, das eigene Leben danach auszurichten. Bin ich dafür bereit?

Montag, 25. März 2024

Verrat tut weh

Montag der Karwoche, 25. März 2024

Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohepriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden. Der ihn auslieferte, hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn sicher ab! Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! Und er küsste ihn. Da legten sie Hand an ihn und nahmen ihn fest. (Mk 14,43-46)

Von einem Freund verraten zu werden, tut weh. Dadurch wird die Ablehnung, die Jesus erfährt, noch schmerzhafter. Die Gegner Jesu wollen ihn und das Reich Gottes, das er bringt, mit Schwertern und Knüppeln bekämpfen. Bis heute wird dem Reich Gottes Gewalt angetan, manchmal offen, öfter subtil. Niemand ist davor geschützt, selbst zum Verräter zu werden. Es geschieht dort, wo die eigenen Vorstellungen mit dem Evangelium verwechselt werden. Die Passionserzählung fordert die eigene Haltung heraus: Bin ich bereit, wirklich mit Jesus zu gehen?

Sonntag, 24. März 2024

Begeisterung die anhält

Palmsonntag, 24. März 2024

Es war einige Tage vor dem Paschafest. Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger aus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht es; er lässt es bald wieder zurückbringen. Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße ein Fohlen angebunden und sie banden es los. Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, das Fohlen loszubinden? Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. Sie brachten das Fohlen zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg aus, andere aber Büschel, die sie von den Feldern abgerissen hatten. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe! (Mk 11,1–10)

Im Markusevangelium wird kurz und knapp erzählt, was geschehen ist. Jedes Wort ist dabei von Bedeutung. Jesus handelt wie ein Fürst, er lässt ein Tier holen, ein Fohlen, an anderen Stellen ist von einem Esel die Rede. Es wurde noch nie geritten. Es gehört jemandem anderen, der es Jesus überlässt und damit einen Beitrag für Jesu Sendung leistet.
Das Geschehen wird nur dann verständlich, wenn man die biblischen Bezüge erkennt. Beim Propheten Sacharja 9,9 heißt es: „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel.“
Es ist ein Triumphzug, nicht nur die Jüngerinnen und Jünger, die mit Jesus unterwegs waren, jubeln ihm zu. Auch viele andere, die zufällig da sind, lassen sich begeistern.
Hosanna heißt wörtlich: Hilf doch! Das Reich Gottes bringt Hilfe, Rettung von Gott her. Der Ruf erinnert an Psalm 118,25, wo um die Rettung aus der Not gebetet wird. Die Betenden wissen, dass sie „im Namen des Herrn“ schwierige Situationen meistern können.
Jesus kommt als König, um das Reich Gottes in der Welt zu errichten. Seine Herrschaft unterscheidet sich von den Machthabern damals wie heute. Er setzt sich ein für die Menschen. Er geht für die Seinen ans Kreuz. Deshalb wird am Palmsonntag schon die Leidensgeschichte gelesen.
Viele haben sich damals mitreißen lassen. Bis heute können ein schöner Gottesdienst und ein gemeinsamer Lobpreis viele begeistern. Wichtig ist, dass die Nachfolge auch in schwierigen Situationen weitergeht.

Samstag, 23. März 2024

An der Hand geführt

Samstag der 5. Fastenwoche, 23. März 2024

Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst! Da er noch zögerte, fassten die Männer seine Hand, die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR mit ihm Mitleid hatte. Sie führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los. (Gen 19,15-16)

Lot zögert. Er möchte lieber noch bleiben, obwohl er eigentlich schon weiß, dass ihn in Sodom nichts Gutes mehr erwartet. Die Engel Gottes drängen ihn, nehmen ihn an der Hand und seine Familie und führen ihn hinaus. An der Hand genommen und geführt zu werden, ist nicht angenehm. Wie oft nehmen Menschen lieber schlechte Umstände in Kauf, anstatt sich selbst zu verändern. Viele erleben es selbst, dass andere sie zum Guten nötigen müssen. Der Glaube lehrt uns, dankbar zu sein für die, die uns auf das Gute hinweisen, wo wir es nicht sehen wollen.

Freitag, 22. März 2024

Sich für andere einsetzen

Freitag der 5. Fastenwoche, 22. März 2024

Abraham trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten in ihrer Mitte? Fern sei es von dir, so etwas zu tun: den Gerechten zusammen mit dem Frevler töten. Dann ginge es ja dem Gerechten wie dem Frevler. Das sei fern von dir. Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben? Da sprach der HERR: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben. (Gen 18,23-26)

Abraham hätte keine Veranlassung, sich für die verkommenen Städte einzusetzen. Sein Neffe wurde dort nicht gut behandelt und es ist klar, dass dort viel Böses passiert. Aber er setzt sich ein, weil dort vielleicht ein bisschen Gerechtigkeit zu finden ist. Gott verspricht, auf die Gerechten zu schauen und ihretwegen, gleich wie viele oder wenige sie sind, die Stadt zu verschonen. Gott schaut immer mehr auf die Gerechtigkeit und das Gute, das geschieht, als auf die Sünden und Fehler. Das ist im Blick auf die eigenen Schwächen sehr tröstlich. Wie Abraham sollen auch wir immer das Gute sehen, anstatt andere zu verurteilen.

Donnerstag, 21. März 2024

Gott schaut genau hin

Donnerstag der 5. Fastenwoche, 21. März 2024


Der HERR sprach: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist angeschwollen und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabsteigen und sehen, ob ihr verderbliches Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist, oder nicht. Ich will es wissen. (Gen 18,20-21)

Sodom und Gomorra stehen durch diese Erzählung sprichwörtlich für moralisch verkommene Zustände. Solche gibt es an manchen Orten und zu manchen Zeiten. Gott hört davon, aber die Gerüchte alleine genügen ihm nicht. Er geht hin, schaut die Situation an, hört den Menschen, die es betrifft, zu. Viel wird über andere geredet, allzu oft wird geurteilt. Richtig ist, nicht über andere zu reden, sondern mit ihnen. Wer Klagen über andere hört, muss zuerst hingehen und auf die Betroffenen selbst hören.

Mittwoch, 20. März 2024

Wirrsal der Sprachen

Mittwoch der 5. Fastenwoche, 20. März 2024


Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. Der HERR zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. Darum gab man der Stadt den Namen Babel, Wirrsal, denn dort hat der HERR die Sprache der ganzen Erde verwirrt und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut. (Gen 11,7-9)

Wo sich Menschen verstehen, ist vieles möglich, aber nur dann, wenn sie den guten Weg gehen. Das ist wohl der tiefere Sinn hinter dieser alten Erzählung. Die gemeinsame Sprache geht dann verloren, wenn das Ziel von Überheblichkeit geprägt ist oder die Verantwortung der Schöpfung gegenüber oder die Gerechtigkeit missachtet wird. Beides ist notwendig, Verständnis füreinander und ein gemeinsames gutes Ziel. Sonst verstehen die Menschen einander nicht mehr.

Dienstag, 19. März 2024

Wider die Überheblichkeit

Dienstag der 5. Fastenwoche, 19. März 2024 (Hl. Josef)


 Da stieg der HERR herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, wenn sie es sich zu tun vornehmen. (Gen 11,5-6)

Gott schaut, was die Menschen tun. Er schaut auf den Turm, mit dem sie sein wollen wie Gott. Im Verständnis der Bibel kommt alles von ihm, das Gute und das Schlechte. Daher wird auch das Misslingen mit ihm in Verbindung gebracht. Jetzt gelingt ihnen, was sie tun, aber das bedeutet nicht, dass Gott alles zulassen wird, was sie sich vornehmen, auch das Schlechte. Gott wird sich gegen ihre Überheblichkeit richten.

Montag, 18. März 2024

Gemeinsam sind wir stark!

Montag der 5. Fastenwoche, 18. März 2024

Die ganze Erde hatte eine Sprache und ein und dieselben Worte. Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. (Gen 11,1.4)

Die Erzählung vom Turmbau zu Babel beginnt mit einer großen Vision. Wo Menschen einander verstehen und im Einklang handeln, haben sie viele Möglichkeiten. Eine Stadt zu bauen bedeutet, ein gelingendes Miteinander aufzurichten. Doch die Vision wird schnell zur Hybris: ein Turm, der bis zum Himmel reicht; ein Name, der überall bekannt ist. Die Annahme, dass damit eine unzerstörbare Einheit entsteht, wird sich als Illusion erweisen. Die Einheit unter den Menschen und den Erfolg des eigenen Handelns wünschen sich viele Menschen. Verhindert werden sie durch die Überheblichkeit.

Sonntag, 17. März 2024

Hoffnung und Trauer

Fünfter Fastensonntag, 17. März 2024


In jener Zeit gab es unter den Pilgern, die beim Paschafest Gott anbeten wollten, auch einige Griechen. Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. (Joh 12,20–33)

Das Bild vom Weizenkorn ist hoffnungsvoll. Es wird ausgesät, springt auf und ein grüner Halm kommt zum Vorschein. Im Frühling, wenn die Pflanzen auf den Wiesen und Feldern wachsen, macht sich das Leben mit all seiner Kraft bemerkbar.
Der Frühling ist eine Zeit der Freude. Wo das Leben erfahrbar ist, ist auch der Tod nahe. Jesus spricht von seinem Sterben und mutet den Jüngern damit einiges zu. Das Kreuz wirft seine Schatten voraus. Es ist kein prachtvolles Schmuckstück, sondern ein schreckliches Zeichen von Gewalt und Verachtung. Wie soll gerade das zur Verherrlichung führen?
Das Leben ist ein Geschenk. Es muss wieder zurückgegeben werden. Der Tod lieber Menschen löst Trauer aus. Musste er oder sie wirklich schon sterben? Was ist der Sinn des Todes? Jesus weist diese Fragen nicht zurück. Er nimmt die Trauer ernst. Er selbst geht nicht triumphierend in den Tod, er kennt die Angst. Aber die Auferstehung ist nur möglich durch das Kreuz, wenn Jesus sein Leben in Gottes Hand zurückgibt.
Es ist richtig, über den Verlust lieber Menschen zu trauern. Wer andere wirklich liebt, vermisst sie. Der Glaube lässt Raum für die Trauer. Es ist wichtig, das Leben sorgfältig zu bewahren, auf die Gesundheit zu achten und alles zu tun, damit das Leben erhalten bleibt. Aber der Glaube gibt immer noch mehr, er führt zur Hoffnung. Sie vertröstet nicht, sondern gibt die Gewissheit, dass Gott mehr mit uns vorhat, als wir uns selbst vorstellen können. Das Ostergeheimnis gibt uns die Hoffnung, dass das Leben stärker ist.

Samstag, 16. März 2024

Gottes Zusage an die Schöpfung

Samstag der 4. Fastenwoche, 16. März 2024


Dann baute Noach dem HERRN einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte auf dem Altar Brandopfer dar. Der HERR roch den beruhigenden Duft und der HERR sprach in seinem Herzen: Ich werde den Erdboden wegen des Menschen nie mehr verfluchen; denn das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an. Ich werde niemals wieder alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe. Niemals, so lange die Erde besteht, werden Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht aufhören. (Gen 8,20-22)

Die Rettung führt zum Gottesdienst, Dank und Lobpreis, und zum Fest. Gott schließt mit Noach, allen Menschen und der ganzen Schöpfung einen Bund. Gott wird immer zu seiner Schöpfung stehen, unabhängig davon, wie die Menschen handeln. Das ist eine starke Zusage, zugleich aber auch ein Auftrag an uns. Wir sollen uns immer bewusst sein, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind.

Freitag, 15. März 2024

Ein österlicher Glaube

Freitag der 4. Fastenwoche, 15. März 2024

Da gedachte Gott des Noach sowie aller Tiere und allen Viehs, die bei ihm in der Arche waren. Gott ließ einen Wind über die Erde wehen und das Wasser sank. Die Quellen der Urflut und die Schleusen des Himmels wurden geschlossen; der Regen hörte auf, vom Himmel zu fallen, und das Wasser verlief sich allmählich von der Erde. So nahm das Wasser nach hundertfünfzig Tagen ab. (Gen 8,1-3)

Noach erlebt eine lange Zeit der Ungewissheit auf der Arche. Der Weg der Erneuerung ist nicht immer leicht. Oft ist das Ziel nicht zu sehen. Die Hoffnung, dass Gott alles zum Guten führt, lässt ihn zuversichtlich bleiben und manche Verzweiflung überwinden. Dieses Beispiel zeigt, welche Kraft ein österlicher Glaube hat. Er hält auch in den schwierigen Zeiten des Lebens.

Donnerstag, 14. März 2024

Flut bedeckt die Erde

Donnerstag der 4. Fastenwoche, 14. März 2024


Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage. Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher über die Erde. Das Wasser schwoll an und stieg immer mehr auf der Erde, die Arche aber trieb auf dem Wasser dahin. Das Wasser war auf der Erde gewaltig angeschwollen und bedeckte alle hohen Berge, die es unter dem ganzen Himmel gibt. (Gen 7,17-19)

Wasserfluten sind gefährlich und bringen gleichzeitig neues Leben. Diese Erfahrung prägt die biblischen Texte. Vierzig Tage sind die Zeit der Erneuerung, daher bereitet sich die Kirche mit einer vierzigtägigen Fastenzeit auf das Osterfest vor. Reinigung und Erneuerung sind anspruchsvolle Prozesse, die vielen Menschen schwerfallen. Die Erzählung von der großen Flut ist eine Einladung, sich auf die Erneuerung einzulassen.

Mittwoch, 13. März 2024

Gott bietet einen Bund an

Mittwoch der 4. Fastenwoche, 13. März 2024

Ich bin es. Siehe, ich will die Flut, das Wasser, über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll den Tod finden. Mit dir aber richte ich meinen Bund auf. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne! Von allem, was lebt, von allen Wesen aus Fleisch, führe je zwei in die Arche, damit sie mit dir am Leben bleiben; je ein Männchen und ein Weibchen sollen es sein. (Gen 6,17-19)

Gott möchte mit Noach einen Neubeginn wagen, einen Bund schließen, mit ihm, seiner Familie und mit den Tieren, die als Partner der Menschen geschaffen wurden. Die Ankündigung ist radikal, Gott wird das Böse auslöschen, damit das Gute wieder wachsen kann. Immer wieder erfahren Menschen, die sich für das Gute, die Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, dass andere stärker sind. Die Arche ist ein Zeichen dafür, dass Gott auf das Gute setzt. Diese Hoffnung trägt Noach über die Flut.

Dienstag, 12. März 2024

Der Plan Gottes

Dienstag der 4. Fastenwoche, 12. März 2024


Da sprach Gott zu Noach: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist gekommen; denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. Siehe, ich will sie zugleich mit der Erde verderben. Mach dir eine Arche aus Goferholz! Statte sie mit Kammern aus und dichte sie innen und außen mit Pech ab! (Gen 6,13-14)

Gott ergreift die Initiative. Die Menschen sind böse geworden, so heißt es, daher soll die Bosheit mit ihnen verschwinden. Gott hat einen Plan für das Gute, in der Person von Noach. Die Arche ist ein Sinnbild für die Erneuerung in einer feindlichen Situation. Die, die sich für das Gute einsetzen, müssen sich gegen die schlechten Einflüsse schützen. Denn auch Noach und die Seinen sind Menschen mit Vorzügen und Fehlern.

Montag, 11. März 2024

Gott sieht die Bosheit

Montag der 4. Fastenwoche, 11. März 2024


Der HERR sah, dass auf der Erde die Bosheit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war. Da reute es den HERRN, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh. (Gen 6,5-6)

Die Erzählung von der großen Flut beginnt mit einer Bemerkung, die so gar nicht zu Gott passen will. Er sieht, dass die Menschen das Schlechte tun, so sehr, dass es heißt, ihr Trachten ist immer nur böse. Warum empfindet er deshalb Reue? Kann ihm nicht gleichgültig sein, was die Menschen tun? Das unterscheidet Gott von anderen Gottesvorstellungen. Ihm ist wichtig, was wir tun. Gott will das Gute für uns, deshalb tut ihm das Böse weh.

Sonntag, 10. März 2024

Das Gericht und das Gute

Vierter Fastensonntag, 10. März 2024


In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. (Joh 3,14-21)

Was Jesus sagt, ist nicht bequem. Er spricht von einer Schlange in der Wüste, von Hingabe, Gericht, vom Verlorengehen und von der Rettung. Das Evangelium holt die Menschen, die es ernst nehmen, aus der Wohlfühlzone.
Ringsum passiert viel Unheil. Das erfahren viele Menschen schmerzhaft, damals wie heute. Die Gemeinden, für die das Johannesevangelium geschrieben ist, erleben Bedrohungen von innen und von außen. Sie kennen die Situation. Es geht aber nicht nur um das, was die anderen tun. Auch die eigenen Taten sind oft schlecht. Es kommt darauf an, sich mit dem Denken und dem Tun an die Wahrheit und das Gute zu halten.
Hier könnte vor allem der moralische Anspruch gesehen werden. Gehöre ich zu denen, die alles richtig machen, oder zu denen, die böse handeln? Die eigenen Schwächen werden bewusst. Doch es geht nicht nur darum, in jeder Situation das Richtige zu tun. So könnte man leicht an eine kleinliche Aufzählung von gelungenen und misslungenen Handlungen denken, die dann aufgerechnet werden. Jesu Botschaft vom Gericht ist anders. Sie soll keine Angst machen, sondern ist eine Heilsbotschaft.
Das Gericht bringt Licht, das die Dunkelheiten der Welt erleuchtet. Es hat keine Logik des Aufrechnens. Die Macht des Guten wird das Böse überwinden. Das wesentliche Kriterium ist er selbst. Wer Jesus kennt und an ihn glaubt, gehört schon zu ihm und kann hoffnungsvoll auf die Vollendung hoffen. Gott sucht nicht die perfekten Menschen, sondern die, die sich auf die Nachfolge Jesu einlassen.

Samstag, 9. März 2024

Gott gibt einen Neuanfang

Samstag der 3. Fastenwoche, 9. März 2024

Der HERR aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain tötet, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der HERR dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde. (Gen 4,15)

Kain hat seine Schuld eingestanden, deshalb schenkt ihm Gott einen Neuanfang und nimmt ihn unter seinen besonderen Schutz. Das Kainsmal ist nicht ein Zeichen des Fluchs, sondern des Schutzes. Keiner darf ihm etwas antun oder an ihm Blutrache vollziehen. Gott ist jedem Sünder nahe, der seine Schuld ehrlich anerkennt und um Vergebung bittet.

Freitag, 8. März 2024

Die Schuld eingestehen

Freitag der 3. Fastenwoche, 8. März 2024

Kain antwortete dem HERRN: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du hast mich heute vom Erdboden vertrieben und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und jeder, der mich findet, wird mich töten. (Gen 4,13-14)

Diese Stelle ist die Wendung der Geschichte. Kain hat etwas Furchtbares getan, aber er erkennt seine Schuld und gesteht sie ein. Er weiß, was er getan hat und welche Folgen das hat. Sein Bekenntnis ist die Voraussetzung für Vergebung und Erneuerung. Es gibt keine Schuld, die zu groß ist, um bei Gott Vergebung zu finden, wenn sie eingestanden wird.