Dienstag, 1. Oktober 2013

Vanitas vanitatum

"Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?"
Kohelet 1,2
 
Wie viel wird geredet, geschrieben, verschickt, kopiert, eingefügt, wieder verschickt. Man kann davon ausgehen, dass viel davon Windhauch ist und Luftgespinst. Warum also noch weiter Windhauch verbreiten? So könnte man fragen. Aber die Frage ist falsch, wir brauchen den Windhauch. Der Wind trägt dazu bei, das Wesentliche freizulegen, und der Wind belebt unsere Gedanken. Ich kann also nicht versprechen, dass hier immer über Wesentliches gesprochen wird. Wahrscheinlich wird sogar sehr viel Windhauch und Luftgespinst dabei sein. Aber wer es liest und dabei zur Ruhe kommt, kann sich daran erfreuen. Wenn es provoziert und aufregt, dann hat es vielleicht einen Nerv getroffen. Der Wind ist nur dann richtig, wenn er weht. Der Prediger schreibt weiter: "Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind" (1,6).

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