Mittwoch, 9. Oktober 2013

Menschen und Tiere - sind Menschen Tiere?

Seit Jahren wird intensiv darüber diskutiert, ob, wie sehr und wodurch sich Menschen von Tieren unterscheiden. Während die einen den Unterschied generell anzweifeln, mit oft sehr eindrucksvollen Leistungen tierischer Intelligenz, gehen die anderen selbstverständlich von einer Überlegenheit des Menschen über das Tier und damit von einer Machtstellung aus.
Dass der Mensch vom Affen abstammt (oder genau genommen selber ein Affe ist), sollte als polemischer Ausdruck gegen jede Form von Evolutionstheorie in Stellung gebracht werden. Sigmund Freud sah darin eine der drei Kränkungen des Menschen. Er sei nichts anderes als ein Tier.
Ich persönlich fühle mich von dem Wissen, dass ein Schimpanse und ich gemeinsame Vorfahren haben, in keiner Weise gekränkt, übrigens auch nicht von dem Wissen, dass wir auch mit allen anderen lebenden Tieren gemeinsame Vorfahren haben, die nur ungleich länger vor unserer Zeitrechnung gelebt haben. Ich bin ein Teil dieser Natur, und ich bin froh darüber. Denn sonst könnte ich auf dieser Erde nicht leben.
Diese meine These wird von der Heiligen Schrift bestätigt. Denn es heißt dort, Gott habe “den Menschen aus Erde vom Ackerboden” geformt (Gen 2,7), genauso wie anschließend alle anderen Tiere aus Erde gemacht werden. Menschen und Tiere sind aus demselben Material gemacht, nämlich Erde, Staub, Asche oder einfach Dreck. Das schafft eine enge Verbindung. Die Menschen sind nur dadurch hervorgehoben, dass Gott jede und jeden einzeln anspricht: Du! Damit ist ein Auftrag gegeben, nämlich mit den übrigen Geschöpfen und mit der von Gott geschenkten Lebenswelt verantwortungsvoll umzugehen. Menschsein ist für die Bibel gleichzeitig Geschenk und Verantwortung, Gabe und Aufgabe.

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