Seit
Jahren wird intensiv darüber diskutiert, ob, wie sehr und wodurch sich
Menschen von Tieren unterscheiden. Während die einen den Unterschied
generell anzweifeln, mit oft sehr eindrucksvollen Leistungen tierischer
Intelligenz, gehen die anderen selbstverständlich von einer
Überlegenheit des Menschen über das Tier und damit von einer
Machtstellung aus.
Dass
der Mensch vom Affen abstammt (oder genau genommen selber ein Affe
ist), sollte als polemischer Ausdruck gegen jede Form von
Evolutionstheorie in Stellung gebracht werden. Sigmund Freud sah darin
eine der drei Kränkungen des Menschen. Er sei nichts anderes als ein
Tier.
Ich
persönlich fühle mich von dem Wissen, dass ein Schimpanse und ich
gemeinsame Vorfahren haben, in keiner Weise gekränkt, übrigens auch
nicht von dem Wissen, dass wir auch mit allen anderen lebenden Tieren
gemeinsame Vorfahren haben, die nur ungleich länger vor unserer
Zeitrechnung gelebt haben. Ich bin ein Teil dieser Natur, und ich bin
froh darüber. Denn sonst könnte ich auf dieser Erde nicht leben.
Diese
meine These wird von der Heiligen Schrift bestätigt. Denn
es heißt dort, Gott habe “den Menschen aus Erde vom Ackerboden” geformt
(Gen 2,7), genauso wie anschließend alle anderen Tiere aus Erde gemacht
werden. Menschen und Tiere sind aus demselben Material gemacht, nämlich
Erde, Staub, Asche oder einfach Dreck. Das schafft eine enge
Verbindung. Die Menschen sind nur dadurch hervorgehoben, dass Gott jede
und jeden einzeln anspricht: Du! Damit ist ein Auftrag gegeben, nämlich
mit den übrigen Geschöpfen und mit der von Gott geschenkten Lebenswelt
verantwortungsvoll umzugehen. Menschsein ist für die Bibel gleichzeitig
Geschenk und Verantwortung, Gabe und Aufgabe.
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