Alle sieben Bitten enthalten implizit auch Selbstverpflichtungen, doch bei dieser einen ist die Verpflichtung selbst ausgesprochen. Die Vergebung der Schuld ist die notwendige Voraussetzung für die Versöhnung. Ich habe Schuld auf mich geladen. Das gilt für alle Menschen. Wann immer ich in Sünde falle, bleibt Schuld zurück, den anderen, der Welt, mir selbst und Gott gegenüber. Gott zeigt den Weg aus dem Unheilskreislauf von Schuld und Sünde heraus.
Gott hat den ersten Schritt zur Versöhnung gesetzt mit dem Kommen seines Sohnes. Jesus ist ans Kreuz gegangen, um auch die letzten Sünder, die Verbrecher, die den Kreuzestod sterben müssen, zu versöhnen. Gott vergibt uns die Schuld, wenn wir dazu bereit sind. Darum bitten wir, damit wir den Neuanfang wagen können.
DIe Vergebung Gottes reicht aber nicht aus. Damit Versöhnung gelingt, müssen alle Menschen dazu bereit sein, besonders die, denen Böses angetan wurde. Die Bereitschaft zu vergeben ist die Voraussetzung für den Neuanfang. Gott bietet die Versöhnung an, wir müssen sie annehmen und das heißt, ich muss mich auch um die Versöhnung mit den anderen bemühen, an denen ich schuldig geworden bin.
Mittwoch, 28. Februar 2018
Dienstag, 27. Februar 2018
Unser tägliches Brot gib uns heute
In unseren Ländern muss heute kaum jemand hungern, daher ist uns diese Bitte nicht so vertraut wie in anderen Gegenden dieser Welt. Sie macht bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, genug und mehr als genug zu essen zu haben. Niemand kann sich die Nahrung selbst machen, sie ist uns immer von der Erde geschenkt. Alles, was wir zu uns nehmen, musste zuvor wachsen und gedeihen. Wir beten darum, dass wir nicht hungern müssen und auch alle anderen Menschen nicht.
Zum täglichen Brot gehört auch der Sinn des Lebens, das Miteinander, das gute Wort. So bitten wir darum, dass Gott das Lebensnotwendige gibt. Gleichzeitig machen wir uns bewusst, dass wir mit unseren Bedürfnissen in vielfältiger Weise abhängig sind von der Umwelt und letztlich von Gott. Dieses Bewusstsein ist ein Zeichen eines tiefen, lebendigen Glaubens.
Zum täglichen Brot gehört auch der Sinn des Lebens, das Miteinander, das gute Wort. So bitten wir darum, dass Gott das Lebensnotwendige gibt. Gleichzeitig machen wir uns bewusst, dass wir mit unseren Bedürfnissen in vielfältiger Weise abhängig sind von der Umwelt und letztlich von Gott. Dieses Bewusstsein ist ein Zeichen eines tiefen, lebendigen Glaubens.
Montag, 26. Februar 2018
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden
Die schwierigste Bitte ist vermutlich die, dass Gottes Wille geschehen soll, im Himmel und auf Erden, bei Gott und unter uns Menschen. Heute gehört Autonomie zu den höchsten Werten. Alle möchten ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten. Das entspricht auch dem modernen Verständnis von Freiheit. Hebt also die Bitte im Gebet die Freiheit auf, weil Gottes Wille an die Stelle meines eigenen Willens tritt?
Gottes Wille führt alles zum Guten, so glauben wir. Wir werden zum Guten geführt, wenn wir uns Gottes Willen anvertrauen. Das heißt aber nicht, dass wir damit zu einem völlig geistlosen und kalten Gehorsam gezwungen wären. Gott will Menschen, die in Freiheit zu ihm ja sagen. Genauso hat Maria ihrer Berufung zugestimmt und ist die Mutter unseres Herrn geworden. Wie sie soll ich in Freiheit und Verantwortung meine Berufung zum Dienst in der Welt annehmen, ebenso die Menschen, die mir aufgetragen sind.
Die Bitte, dass der Wille Gottes geschehe, bedeutet auf der Seite Gottes, dass er sich kundtun möge, damit die Menschen seinen Willen erkennen können. Auf Seite der Menschen steht die Bereitschaft, den eigenen Willen und die eigenen Vorlieben daraufhin zu prüfen, ob sie wirklich mit den eigenen Zielen in Einklang stehen und der Berufung entsprechen oder ob sie nicht nur im Moment eine Laune wiedergeben. Dahinter steht die Überzeugung, dass der Wille Gottes das Gute für die Welt bedeutet.
Gottes Wille führt alles zum Guten, so glauben wir. Wir werden zum Guten geführt, wenn wir uns Gottes Willen anvertrauen. Das heißt aber nicht, dass wir damit zu einem völlig geistlosen und kalten Gehorsam gezwungen wären. Gott will Menschen, die in Freiheit zu ihm ja sagen. Genauso hat Maria ihrer Berufung zugestimmt und ist die Mutter unseres Herrn geworden. Wie sie soll ich in Freiheit und Verantwortung meine Berufung zum Dienst in der Welt annehmen, ebenso die Menschen, die mir aufgetragen sind.
Die Bitte, dass der Wille Gottes geschehe, bedeutet auf der Seite Gottes, dass er sich kundtun möge, damit die Menschen seinen Willen erkennen können. Auf Seite der Menschen steht die Bereitschaft, den eigenen Willen und die eigenen Vorlieben daraufhin zu prüfen, ob sie wirklich mit den eigenen Zielen in Einklang stehen und der Berufung entsprechen oder ob sie nicht nur im Moment eine Laune wiedergeben. Dahinter steht die Überzeugung, dass der Wille Gottes das Gute für die Welt bedeutet.
Sonntag, 25. Februar 2018
Dein Reich komme
In der Mitte der Verkündigung Jesu steht das Wort: das Reich Gottes ist nahe. Überall dort, wo sich die Gnade verwirklicht, wo das Gute getan, die Nächstenliebe gelebt wird, ist das Reich Gottes schon unter uns. Jesus ist auf die Welt gekommen, um das Reich Gottes zu den Israeliten und zu allen Menschen zu bringen. Ja er selbst ist das Reich Gottes in Person. Wir bitten also um etwas, das in Jesus schon geschehen ist oder zumindest schon angefangen hat.
Das Reich Gottes verwirklicht Gott überall dort, wo Menschen leben, wie Jesus vorgelebt hat. Das geht nicht ohne das Wirken des Heiligen Geistes und die Gnade. Es verlangt aber auch die Freiheit. Wir beten darum, dass das Reich bei uns und mit uns gegenwärtig werde. Wir beten darum, dass Christus mitten in der Welt seine Kirche aufbaut aus lebendigen Steinen, aus uns Menschen. Das Reich Gottes kommt zum Heil für die Welt und die Kirche ist das Sakrament des Heils für alle Menschen. Wir Menschen können in das Reich Gottes eintreten, indem wir uns bekehren und unser Leben nach dem Vorbild Christi gestalten. Mit der Bitte ist also die Bereitschaft verbunden, sich von Jesus Christus in das Reich Gottes lebendig einfügen zu lassen.
Das Reich Gottes verwirklicht Gott überall dort, wo Menschen leben, wie Jesus vorgelebt hat. Das geht nicht ohne das Wirken des Heiligen Geistes und die Gnade. Es verlangt aber auch die Freiheit. Wir beten darum, dass das Reich bei uns und mit uns gegenwärtig werde. Wir beten darum, dass Christus mitten in der Welt seine Kirche aufbaut aus lebendigen Steinen, aus uns Menschen. Das Reich Gottes kommt zum Heil für die Welt und die Kirche ist das Sakrament des Heils für alle Menschen. Wir Menschen können in das Reich Gottes eintreten, indem wir uns bekehren und unser Leben nach dem Vorbild Christi gestalten. Mit der Bitte ist also die Bereitschaft verbunden, sich von Jesus Christus in das Reich Gottes lebendig einfügen zu lassen.
Samstag, 24. Februar 2018
Geheiligt werde dein Name
Was ist uns heilig? Und wie kann etwas geheiligt werden? Es gibt ein gewisses Misstrauen dem Gedanken der Heiligkeit gegenüber. Kann man wirklich einen Menschen heilig nennen? Ist es ein gutes Ziel, nach Heiligkeit zu streben? Oder ist das eine Überforderung? Aber diese Bitte setzt ganz biblisch ein, weil sie sich nicht auf die Heiligung der Welt oder der Menschen richtet. Gott ist der Heilige. Damit kommt die nächste Frage auf: Wenn Gott immer schon der Heilige ist, wieso soll dann sein Name geheiligt werden?
Heilig ist das, was für die Begegnung mit Gott reserviert ist, das Besondere in unserem Leben. Was mir wichtig ist, das heilige ich, mit dem gehe ich besonders sorgsam um, so dass ich es auch Gott gegenüber als wichtigen Teil meines Lebens zeigen kann. Das Heilige ist wichtig für mein Leben. Jeder Mensch hat auch ein Recht darauf, dass das Heilige geschützt wird, es gehört zur Menschenwürde. Wo das Heilige nicht mehr geschützt wird, dort geht die Menschlichkeit verloren.
Die Bitte hat aber noch eine andere Facette, sie ist im Passiv gehalten. Das bedeutet in der Bibel, wir bitten, dass Gott selbst handelt. Gott selbst soll seinen Namen heiligen. Er hat seinen Namen dem Mose aus dem brennenden Dornbusch heraus gegeben, damit in diesem Namen das Volk aus der Sklaverei in Ägypten gerettet werde. Deshalb halten die Israeliten bis heute den Namen Gottes heilig und sprechen ihn ehrfürchtig nicht aus. Die Bitte, den Namen zu heiligen, bedeutet also, Gott möge unter uns gegenwärtig sein und in seinem heiligen Namen uns befreien aus der Sklaverei, in die wir uns selbst immer wieder begeben, aus dem Egoismus, dem Neid oder Hochmut. Wenn Gott seinen Namen heiligt, dann wird auch deutlich, was für mein Leben wirklich wichtig ist und was mir eigentlich schadet. Dann werden die Götzen entlarvt, die Heiligkeit beanspruchen, aber eigentlich für das Leben schlecht sind.
Heilig ist das, was für die Begegnung mit Gott reserviert ist, das Besondere in unserem Leben. Was mir wichtig ist, das heilige ich, mit dem gehe ich besonders sorgsam um, so dass ich es auch Gott gegenüber als wichtigen Teil meines Lebens zeigen kann. Das Heilige ist wichtig für mein Leben. Jeder Mensch hat auch ein Recht darauf, dass das Heilige geschützt wird, es gehört zur Menschenwürde. Wo das Heilige nicht mehr geschützt wird, dort geht die Menschlichkeit verloren.
Die Bitte hat aber noch eine andere Facette, sie ist im Passiv gehalten. Das bedeutet in der Bibel, wir bitten, dass Gott selbst handelt. Gott selbst soll seinen Namen heiligen. Er hat seinen Namen dem Mose aus dem brennenden Dornbusch heraus gegeben, damit in diesem Namen das Volk aus der Sklaverei in Ägypten gerettet werde. Deshalb halten die Israeliten bis heute den Namen Gottes heilig und sprechen ihn ehrfürchtig nicht aus. Die Bitte, den Namen zu heiligen, bedeutet also, Gott möge unter uns gegenwärtig sein und in seinem heiligen Namen uns befreien aus der Sklaverei, in die wir uns selbst immer wieder begeben, aus dem Egoismus, dem Neid oder Hochmut. Wenn Gott seinen Namen heiligt, dann wird auch deutlich, was für mein Leben wirklich wichtig ist und was mir eigentlich schadet. Dann werden die Götzen entlarvt, die Heiligkeit beanspruchen, aber eigentlich für das Leben schlecht sind.
Freitag, 23. Februar 2018
Vater unser im Himmel
Das Gebet beginnt mit der direkten, feierlichen Anrede. Jesus nennt Gott immer seinen Vater. Er tut das, damit auch wir Gott als Vater anrufen können, ja sogar als unseren Vater. Jesus ist in die Welt gekommen, um uns Menschen in eine neue Gemeinschaft mit Gott zu bringen. Gott bietet jedem und jeder Einzelnen die Gemeinschaft an, es liegt an uns, sie anzunehmen. Wer das Vater unser ehrlich betet, ist schon auf dem Weg zu Gott hin.
Wie es gelingt, eine Tochter oder ein Sohn Gottes, Tochter oder Sohn des Vaters im Himmel zu werden, sagt Jesus in der Bergpredigt und auch sonst immer wieder. Die Gebote helfen, keine Frage. Wir sollen sie erfüllen. Aber es ist noch viel mehr. Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater! Das Gute zu tun ist der Maßstab des Handelns, nicht das Böse zu vermeiden, das gelingt dann von selbst. Die Liebe zum Nächsten, bedingungslos auch zu den Feinden verhindert den Hass. Mit dieser Haltung gelingt die Nachfolge Jesu.
Der Himmel ist das Reich Gottes. Unter dem Himmel ist der Lebensraum der Menschen, den Gott geschaffen hat. So steht Himmel auch für die Geborgenheit, die Gott schenkt. Im Himmel hoffen wir einmal in ewiger Gemeinschaft mit Gott und miteinander die selige Ruhe zu finden. Den Weg zum Himmel führen die sieben Bitten, die Jesus anfügt. Sie enthalten einerseits viel, was wir von Gott erhoffen, anderseits auch unsere Bereitschaft, uns selbst einzubringen.
Wie es gelingt, eine Tochter oder ein Sohn Gottes, Tochter oder Sohn des Vaters im Himmel zu werden, sagt Jesus in der Bergpredigt und auch sonst immer wieder. Die Gebote helfen, keine Frage. Wir sollen sie erfüllen. Aber es ist noch viel mehr. Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater! Das Gute zu tun ist der Maßstab des Handelns, nicht das Böse zu vermeiden, das gelingt dann von selbst. Die Liebe zum Nächsten, bedingungslos auch zu den Feinden verhindert den Hass. Mit dieser Haltung gelingt die Nachfolge Jesu.
Der Himmel ist das Reich Gottes. Unter dem Himmel ist der Lebensraum der Menschen, den Gott geschaffen hat. So steht Himmel auch für die Geborgenheit, die Gott schenkt. Im Himmel hoffen wir einmal in ewiger Gemeinschaft mit Gott und miteinander die selige Ruhe zu finden. Den Weg zum Himmel führen die sieben Bitten, die Jesus anfügt. Sie enthalten einerseits viel, was wir von Gott erhoffen, anderseits auch unsere Bereitschaft, uns selbst einzubringen.
Donnerstag, 22. Februar 2018
Serie zum Vater unser
Wie sollen wir in rechter Weise beten? So fragen die Apostel Jesus. Und diese Frage stellen gläubige Männer und Frauen bis heute immer wieder. Ja, beten gehört zweifellos zum Glauben dazu. Als Kinder haben wir Gesten und Gebete gelernt. Wir wissen also, wie man sich beim Beten vermeintlich richtig benimmt. Viele haben das nicht mehr gelernt und so sind ihnen sogar die äußeren Formen fremd. Dann ist es fast unmöglich, zu einem richtigen Gebet zu kommen.
Die äußeren Formen und die bekannten Worte sind eine Hilfe, wir brauchen sie. Aber sie sind noch nicht alles. Wie gelingt es, dass mein Gebet ehrlich aus dem Herzen kommt? Dass ich auch wirklich meine, was ich bete? Dass sich mein tiefer, innerer Glaube im Gebet ausdrückt? Das ist ein sehr großer Anspruch,aber sehr wichtig, wenn ich es mit meinem Glauben ernst nehme.
Paulus schreibt von der Not des Gebetes im Brief an die Römer. Sein Ratschlag ist, auf den Heiligen Geist zu vertrauen, der in uns betet, seufzt und jubelt. Er zeigt auch auf, worum wir beten sollen. So wie der Glaube aus der Gnade, der Kraft des Heiligen Geistes kommt, so bringt auch der Geist das Gebet hervor, wenn ich es zulasse. Damit benennt Paulus die Grundhaltung, in der jedes Gebet geschieht. Wir stehen gleichsam nackt und mit bloßen Händen vor Gott und allzu oft fehlen uns die Worte. Das macht das Beten gerade heute so schwer.
Auch die Jünger Jesu kennen das Problem. Sie bitten ihn um eine Weisung. Und er gibt ihnen eine Hilfe, ein Gebet, das Christen weltweit bis heute beten, das Vater unser.
Die äußeren Formen und die bekannten Worte sind eine Hilfe, wir brauchen sie. Aber sie sind noch nicht alles. Wie gelingt es, dass mein Gebet ehrlich aus dem Herzen kommt? Dass ich auch wirklich meine, was ich bete? Dass sich mein tiefer, innerer Glaube im Gebet ausdrückt? Das ist ein sehr großer Anspruch,aber sehr wichtig, wenn ich es mit meinem Glauben ernst nehme.
Paulus schreibt von der Not des Gebetes im Brief an die Römer. Sein Ratschlag ist, auf den Heiligen Geist zu vertrauen, der in uns betet, seufzt und jubelt. Er zeigt auch auf, worum wir beten sollen. So wie der Glaube aus der Gnade, der Kraft des Heiligen Geistes kommt, so bringt auch der Geist das Gebet hervor, wenn ich es zulasse. Damit benennt Paulus die Grundhaltung, in der jedes Gebet geschieht. Wir stehen gleichsam nackt und mit bloßen Händen vor Gott und allzu oft fehlen uns die Worte. Das macht das Beten gerade heute so schwer.
Auch die Jünger Jesu kennen das Problem. Sie bitten ihn um eine Weisung. Und er gibt ihnen eine Hilfe, ein Gebet, das Christen weltweit bis heute beten, das Vater unser.
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