Montag, 31. März 2025

Beten lernen

Montag der 4. Fastenwoche, 31. März 2025


Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! (Lk 11,1)

Beten muss immer wieder eingeübt werden. Die Jünger Jesu sehen ihn beten und wollen ihm darin nachfolgen. Manche Menschen führen ein echtes geistliches Leben, sie sind darin ein Vorbild für andere. Das Beten geht auch ihnen nicht immer leicht über die Lippen, oft fehlen die Worte oder die innere Ruhe dafür. Die Vierzig Tage bieten die Gelegenheit, dem eigenen Beten wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Sonntag, 30. März 2025

Freude über die Rückkehr

Vierter Fastensonntag, 30. März 2025


Der ältere Sohn erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. (Lk 11,29-31)

Es ist eine Zumutung für den älteren Sohn. Jahrelang bemüht er sich um den Familienbesitz und arbeitet fleißig mit. Dann muss er zusehen, wie der jüngere Bruder, der Nichtsnutz, der sein Erbteil verprasst hat, kommt und wieder aufgenommen wird. Sein Ärger ist verständlich, weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Aber Gottes Gerechtigkeit ist anders, sie schaut zuerst auf den Menschen. Unabhängig von ihrer Leistung liebt Gott jede und jeden. Deshalb ist die Freude so groß, als der verloren geglaubte Sohn zurückkehrt. Die Erzählung ist ein Sinnbild für den Glauben in unserer Zeit. Der ältere Sohn steht für die Gläubigen, die lernen müssen, dass sich Glaube und Kirche radikal verändert haben. Viele interessieren sich gar nicht mehr dafür, manche nehmen nur das heraus, was ihnen gefällt. Umso größer ist die Freude, wenn wieder jemand Freude am Glauben findet. Gott mutet der Kirche und den Gläubigen einiges zu. Das war in der Geschichte schon oft so, immer wieder ist daraus Neues gewachsen. Vertrauen wir Gott!

Samstag, 29. März 2025

Fasten für den Tag des Herrn

Samstag der 3. Fastenwoche, 29. März 2025


Ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes beim Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN: Weh, was für ein Tag! Denn der Tag des HERRN ist nahe; er kommt mit der Allgewalt des Allmächtigen. (Joel 1,14-15)

Fasten hat eine wichtige Aufgabe im Leben, als Vorbereitung auf wichtige Ereignisse. Wer fastet, verzichtet auf Nebensächliches, Belastendes und konzentriert sich auf das Wesentliche. Am Tag des Herrn, von dem der Prophet spricht, wird Gott selbst die Initiative ergreifen, so ist die biblische Zuversicht. Wer fastet, stellt sich darauf ein, nicht mehr auf die verschiedenen menschlichen Ideen und Ordnungen zu vertrauen, sondern bereit zu sein für das Neue, das Gott bringt.

Freitag, 28. März 2025

Kraft aus der Begegnung mit Gott

Freitag der 3. Fastenwoche, 28. März 2025


Mir wanken die Knie vom Fasten, mein Fleisch nimmt ab und wird mager. Ja, ich wurde ihnen zum Spott, sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen. Hilf mir, HERR, mein Gott, in deiner Huld errette mich! (Ps 109,24-26)

Es ist heute nicht leicht, den Glauben zu praktizieren. Auch wenn in Mitteleuropa Gläubigen keine Gefahr für das Leben droht, schauen doch viele kritisch auf die Kirche, den Glauben und die Gläubigen. Wer fastet, muss sich dazu befragen lassen. Die inneren Probleme der Kirche und der Gemeinden belasten die Gläubigen zusätzlich. Aber das Wesentliche ist die Begegnung mit Gott. Wer sie bewusst sucht und erspürt, findet Kraft im Glauben. Dann wird auch das Fasten zur Quelle neuer Motivation.

Donnerstag, 27. März 2025

Fasten bedeutet Gutes tun

Donnerstag der 3. Fastenwoche, 27. März 2025


Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt? Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen? (Jes 58,5-7)

Immer wieder wird in der Bibel der hohe Wert der Zuwendung zu den Armen betont. Fasten bedeutet, die Gefangenen freizulassen, den Hungernden zu essen zu geben, die Obdachlosen aufzunehmen, sich den Menschen zuzuwenden, die meiner Fürsorge aufgetragen sind, die Einsamen und die Kranken zu besuchen. Das verlangt oft mehr Aufmerksamkeit, manchmal Überwindung. Jesus sagt, was wir diesen Kleinen tun, das tun wir ihm selbst. So wird jede gute Tat für jemand anderen zur Begegnung mit Jesus.

Mittwoch, 26. März 2025

Fasten mit Leib und Seele

Mittwoch der 3. Fastenwoche, 26. März 2025


Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir uns gedemütigt und du weißt es nicht? Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und alle eure Arbeiter treibt ihr an. Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. (Jes 58,3-4)

Wenn sich das Fasten nicht mit Zurückhaltung in anderen Bereichen verbindet, mit einer gerechten Haltung, mit dem Streben nach Frieden und einem guten Umgang mit anderen Menschen, dann ist es sinnlos. Ein echtes Fasten, von dem der Prophet hier spricht, kommt aus den inneren Regungen des Herzens, ist ein Teil des gelebten Glaubens. Wer aber fastet, dabei aber gleichzeitig schlecht weiterlebt wie bisher und seinen Umgang mit den anderen nicht ändert, tut damit nichts Gutes. Das Fasten muss als Haltung das Leben ganz prägen.

Dienstag, 25. März 2025

Zeit des Feierns und Zeit des Fastens

Dienstag der 3. Fastenwoche, Verkündigung des Herrn, 25. März 2025


Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten, an jenem Tag. (Mk 2,18-20)

Inmitten der österlichen Bußzeit öffnet sich mit dem Fest der Verkündigung des Herrn ein Fenster auf das Fest der Geburt Jesu. Die Freude über die Ankunft des Erlösers kommt zusammen mit der nachdenklichen Stimmung darüber, dass seine Sendung ihn zum Kreuz führt. Die Begegnung mit Jesus ist ein Fest, da wird nicht gefastet. Jesus spricht auch von der Zeit, wenn er nicht mehr da sein wird. Dann werden die Seinen fasten. Auch für uns, die Jüngerinnen und Jünger Jesu, gibt es die Zeit des Fastens, immer dann, wenn im Leben die Beziehung zu Gott nicht mehr gespürt wird. Wird diese Verbindung wieder gefunden, dann werden die Vierzig Tage zu einer Zeit der Freude.

Montag, 24. März 2025

Fasten als innere Haltung

Montag der 3. Fastenwoche, 24. März 2025


Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. (Mt 6,16-18)

Der Glaube und die religiöse Praxis können leicht  zu äußerlichen Riten werden, die zwar zu sehen sind, aber die innere Haltung des Menschen nicht prägen. Handlungen und äußere Zeichen sind wichtig für den Glauben, aber die Gefahr, dabei stehen zu bleiben, ist groß. Jesus verwirft das Fasten nicht, wir sollen es halten, aber nicht nur um des Fastens willen oder um dazuzugehören. Wenn mir das Fasten ein inneres Bedürfnis ist, dann macht es mich frei für die Begegnung mit dem Auferstandenen am Ostertag. Dann ist es eine echte Vorbereitung auf das Fest.

Sonntag, 23. März 2025

In allen Menschen das Gute sehen

Dritter Fastensonntag, 23. März 2025


Jesus erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen! (Lk 13,6-9)

Das Gleichnis vom Feigenbaum erinnert daran, dass Gott sein Volk immer wieder von falschen Wegen zurückholt. Niemand ist für Gott verloren, weil er in allen Menschen das Gute sieht. Diese Haltung soll das menschliche Miteinander prägen. Anstatt einander gegenseitig Verfehlungen aufzurechnen, soll der Blick auf das Gute, auf die gemeinsamen Möglichkeiten gerichtet werden. Das ist keineswegs einfach, aber oft lohnend. Es noch einmal zu probieren, aufeinander wieder zuzugehen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern drückt Wertschätzung aus und das Vertrauen, das in jedem Menschen das Gute vorhanden ist. Die Vierzig Tage laden ein, in allen Menschen das Gute zu sehen.

Samstag, 22. März 2025

Der feste Anker des Glaubens

Samstag der 2. Fastenwoche, 22. März 2025


Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. (Joh 14,1-3)

Glauben ist nicht immer leicht. Es gibt so viele mögliche Alternativen. Der Zweifel nagt an jedem Glauben: Hat das überhaupt Sinn für mein Leben? Zweifel sind wichtig, aber sie sollen nicht bleiben, sondern zu einem tieferen Glaubensverständnis führen. Denn der Glaube beginnt mit der Zusage, dass Gott mit jeder und jedem Einzelnen noch etwas vorhat. Aus diesem Wissen können Glaubende ihr Leben ruhiger und besser leben als andere, die nicht im Glauben verankert sind. Die Vierzig Tage laden ein, wieder neu Sicherheit im Glauben zu finden.

Freitag, 21. März 2025

Jesus ist stärker als die Lüge

Freitag der 2. Fastenwoche, 21. März 2025


Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,14-16)

Die Schlange, die Mose in der Wüste aufrichtet, ist ein wirksames Zeichen dafür, dass Gott stärker ist, als die Bisse der Schlangen, die die Israeliten treffen. Der gekreuzigte Jesus ist ein Gegenprogramm gegen die Schlangen, die heute ihr Gift verbreiten, durch böses Reden, Gerüchte, Fake News, im Gespräch oder in den Sozialen Medien. Denn auf das Kreuz folgt die Auferstehung. Wer an Jesus glaubt, ihm nachfolgt und aus diesem Glauben lebt, achtet auf die Menschen, nicht nur auf die eigenen Interessen. Wenn unser Reden und Tun von der Wahrheit und der Liebe geprägt sind, dann ist die Lüge machtlos. Dann wirkt Jesus in unserem Leben.

Donnerstag, 20. März 2025

Glaube versetzt Berge

Donnerstag der 2. Fastenwoche, 20. März 2025


Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete: Wegen eures Kleinglaubens. Denn, amen, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort! und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein. (Mt 17,19-21)

Ich kann alles selbst, so sagen nicht nur kleine Kinder, die von den Eltern unabhängig sein wollen, so sagen auch viele Erwachsene. Die Jünger meinen, sie könnten Jesus nachmachen und scheitern damit. Das Gute gelingt dann, wenn ich mit meinem Handeln Gott wirken lasse, im Vertrauen, dass er ergänzt, was meine Schwäche nicht kann. In diesem Vertrauen kann auch eine kleine gute Tat etwas Großes bewirken und die Welt zum Guten verändern. Die Vierzig Tage laden ein, den Glauben im Kleinen zu verwirklichen.


Mittwoch, 19. März 2025

Glaube als Verbindung mit dem Urgrund

Mittwoch der 2. Fastenwoche, Hl. Josef, 19. März 2025


Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Aufgrund des Glaubens erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort erschaffen wurde und so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist. (Hebr 11,1-3)

Glaube lässt sich nicht definieren. Er ist die vertrauensvolle Verbindung mit Gott, dem Grund des eigenen Daseins. Wenn diese Beziehung hält, eröffnen sich neue Zugänge zur Welt. Ich kann die Schöpfung in all ihrer Schönheit als Geschenk annehmen, dankbar für das Leben sein und in Freiheit meinen Weg gehen. Die Vierzig Tage sind eine gute Zeit, im Glauben die Zuwendung Gottes zu erspüren.


Dienstag, 18. März 2025

Glaube des Herzens und des Verstandes

Dienstag der 2. Fastenwoche, 18. März 2025


Nahe ist dir das Wort in deinem Mund und in deinem Herzen. Das heißt: das Wort des Glaubens, das wir verkünden; denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus – und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. (Röm 10,8-9)

Der Glaube ist nichts Fernes, Äußerliches. Er ist eine urmenschliche Haltung. Der Glaube des Herzens, Emotion und Gefühl, muss sich mit dem Bekenntnis, das von der Vernunft getragen ist, verbinden. Wo beides zusammenkommt, verändert der Glaube das Leben. Er macht das eigene Leben besser und strahlt nach außen. Die Vierzig Tage sind eine gute Zeit, um den eigenen Glauben zu pflegen.

Montag, 17. März 2025

Glaube und Gerechtigkeit

Montag der 2. Fastenwoche, 17. März 2025


Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Dem, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht. Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3-5)

Gerechtigkeit fehlt heute an vielen Orten. Selbst denen, die sich darum bemühen, gelingt es nicht immer, gerecht zu handeln. Abraham ist ein gutes Beispiel. Er handelt nicht immer richtig und zweifelt. Aber er vertraut auf Gott, folgt seinem Ruf und lässt sich führen. So kommt er in eine neue Heimat und die lang ersehnten Kinder. Aus diesem Vertrauen entsteht etwas Neues. Glaube bedeutet, sich von Gott führen zu lassen, damit Neues entstehen kann.

Sonntag, 16. März 2025

Am Berg der Verklärung

Zweiter Fastensonntag, 16. März 2025


Es geschah aber: Etwa acht Tage nach diesen Worten nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. (Lk 9,28-31)

Auf Bergen lässt Gott sich erfahren. Wer sich nach oben wagt, kann besondere Begegnungen erleben. Jesus nimmt drei Jünger mit auf den Berg, die ihn dort in neuem Licht sehen, mit Mose und Elija, den Vertretern des Alten Bundes. Sie sollen verstehen, dass Jesu Sendung die Erfüllung der alten Verheißung ist, von der die Bibel Israels erzählt. Diese Botschaft vom Berg der Verklärung nehmen sie mit ins Tal, in den Alltag. Die Vierzig Tage laden ein, offen zu sein für geistliche Erfahrungen, die den Alltag bereichern können.

Samstag, 15. März 2025

Vergebung ohne Maß

Samstag der 1. Fastenwoche (Hl. Klemens Maria Hofbauer), 15. März 2025


Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm! Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will umkehren!, so sollst du ihm vergeben. (Lk 17,3-4)

Wer andere zurechtweist, muss auch immer wieder vergeben können. Jesus warnt davor, die Vergebung zu bemessen. Denn Gott vergibt immer wieder, wenn wir in die Irre gegangen sind. Die Zurechtweisung muss vorsichtig und liebevoll geschehen, die Vergebung aber ohne Maß. Vergebung und Versöhnung können nur die finden, die auch selbst bereit sind, anderen zu vergeben.

Freitag, 14. März 2025

Nicht auf andere herunterschauen

Freitag  der 1. Fastenwoche, 14. März 2025


Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben. (Lk 15,6a-7)

Wieso soll ich umkehren? Ich bin doch gläubig und habe nicht schwer gesündigt. – So denken manche. Wenn daraus eine Haltung der Selbstzufriedenheit folgt, verbunden mit einer Verachtung für die anderen, die nicht den richtigen Weg gehen, dann ist die Botschaft Jesu falsch verstanden. Das zeigt dieses Gleichnis. Auch die Gläubigen müssen sich immer wieder fragen, ob ihr Weg richtig ist und dürfen keinesfalls auf andere herunterschauen. Die Vierzig Tage laden dazu ein, sich der eigenen Schwächen bewusst zu sein.

Donnerstag, 13. März 2025

Umkehr bewirkt Heilung

Donnerstag der 1. Fastenwoche, 13. März 2025


Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, ich will eure Abtrünnigkeit heilen!
Da sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott! (Jer 3,22)

Umkehr und Versöhnungsbereitschaft sind nicht leicht. Sie werden von anderen oft als Schwäche angesehen und sie verlangen jedenfalls eine Selbstüberwindung. Sie sind aber notwendig, damit Gott Heilung schenken kann. Denn Gott nimmt die Umkehr nicht nur an, er lässt daraus neue Kraft für das Gute entstehen.

Mittwoch, 12. März 2025

Nicht Strafe sondern Versöhnung

Mittwoch der 1. Fastenwoche, 12. März 2025


Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen – Spruch GOTTES, des Herrn – und nicht vielmehr daran, dass er umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? (Ez 18,23) 

Wenn ein Verbrechen oder Unfall geschieht, wird oft Vergeltung verlangt. Die Verantwortlichen sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Auf den ersten Blick ist das verständlich. Doch Schuldige zu bestrafen, trägt meist nicht zur Versöhnung bei. Gott möchte niemanden bestrafen. Sein Ziel ist die Versöhnung, die durch Umkehr und den Willen zur Erneuerung möglich wird. Gott hat kein Interesse an der Sünde, aber am Menschen, der gesündigt hat.

Dienstag, 11. März 2025

Umkehr ist immer möglich

Dienstag der 1. Fastenwoche, 11. März 2025


Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil. (Joel 2,13)

Die Erneuerung muss ein von innen kommendes Anliegen sein. Äußere Zeichen sind schön, aber wenn die Motivation, sich wirklich darauf einzulassen, fehlt, dann ist sie nicht echt. Doch die Umkehr lohnt sich, denn Gott wartet geduldig auf die Seinen. Es gibt keine Situation, die so schlimm sein könnte, dass keine Umkehr mehr möglich wäre. Im Gegenteil, zu Gott darf ich immer kommen, ganz gleich, welches Unheil ich angerichtet habe, wenn die Reue echt ist.

Montag, 10. März 2025

Erneuerung jetzt!

Montag der 1. Fastenwoche, 10. März 2025


Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,14-15)

Die Umkehr und der Glaube gehören zusammen. Nur wer das Evangelium annimmt und das Leben danach ausrichtet, kann Anteil am Reich Gottes haben. Diese wesentliche Botschaft hat eine besondere Dringlichkeit. Sie gilt jetzt, weil jetzt die Zeit, der Kairos, erfüllt ist. Wir sollen unser Leben heute nach dem Evangelium ausrichten, nicht mehr warten und die Erneuerung nicht mehr verschieben. Die Vierzig Tage machen das bewusst.

Sonntag, 9. März 2025

Der Mensch braucht mehr als Brot

Erster Fastensonntag, 9. März 2025


Erfüllt vom Heiligen Geist, kehrte Jesus vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. (Lk 4,1-4)
 

Vierzig Tage Einsamkeit und Hunger setzen auch Jesus zu. Aber er lässt sich nicht von seinen körperlichen Bedürfnissen dazu verleiten, seinen Weg zu verlassen. Die Versuchung, nur meinen aktuellen Wünschen zu folgen, ist groß. Viele Menschen orientieren sich vor allem daran. Die Werbung richtet sich gezielt darauf. Dabei geht oft die Orientierung am größeren Ziel verloren. Sicher brauchen wir Menschen Nahrung, die Sorge für die eigene Gesundheit ist wichtig. Es ist richtig, sich um die Ernährung zu sorgen. Und wer Hungernden Brot geben kann, soll das unbedingt tun. Doch ebenso wichtig ist der Sinn meines Lebens, die Richtung meines Weges. Die Vierzig Tage sind eine gute Gelegenheit, über die Richtung meines Lebens nachzudenken. Der Glaube hilft dabei.

Samstag, 8. März 2025

Erneuerung aus der Asche

Samstag nach Aschermittwoch, 8. März 2025


Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche. (Jona 3,6).

Der Prophet Jona erfüllt seinen Auftrag widerwillig. Er geht zum König von Ninive, der ihn, anders als erwartet, ernst nimmt. Er kehrt um und mit ihm die ganze Stadt. Er setzt sich in die Asche, weil er erkennt, dass sein Weg falsch war. Die Umkehr beginnt mit der Selbsterkenntnis. Dann ist Erneuerung möglich. Der Prophet Jona darf sich selbst nicht so wichtig nehmen, sondern muss lernen, dass Gott die Reue und die Umkehr der Sünder akzeptiert, weil es ihm um die Menschen geht.

Freitag, 7. März 2025

Kein Leben in der Asche

Freitag nach Aschermittwoch, 7. März 2025


Wer Asche hütet, den hat sein getäuschtes Herz verführt. Er wird sein Leben nicht retten und wird nicht sagen: Ich halte ja nur ein Trugbild in meiner rechten Hand. (Jes 44,20)

Viele fürchten die Veränderung. In der Erneuerung sehen sie den Verrat an den alten Werten. Der Prophet wendet sich gegen die, die lieber alte Götzen verehren, als sich auf Gott einzulassen. Der Glaube, die Beziehung zu Gott sind lebendig und erneuern sich immer wieder, weil sich die Welt ringsum verändert, genauso wie die Menschen, die in ihr leben. Die Vierzig Tage sind eine Gelegenheit, nicht auf die Asche zu schauen, sondern das Feuer des Glaubens weiterzutragen.

Donnerstag, 6. März 2025

Jeder Mensch kann mit Gott reden

Donnerstag nach Aschermittwoch, 6. März 2025


Abraham antwortete und sprach: Siehe, ich habe es unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. (Gen 18,27)

Abraham weiß um seine Begrenztheit, trotzdem wendet er sich direkt an Gott, ja vielleicht gerade deshalb. Er ist ein Geschöpf Gottes, geschaffen aus dem Staub der Erde wie Adam. Er ist Staub und Asche, also ein Teil dieser geschaffenen Erde. Er bleibt seinem Schöpfer immer verbunden und Gott ihm, so wie allen Menschen, deshalb können sie alle Freuden und Sorgen zu ihm bringen.

Mittwoch, 5. März 2025

Von der Erde genommen

Aschermittwoch, 5. März 2025

Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst; denn von ihm bist du genommen, Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück. (Gen 3,19)

Das Zeichen der Asche erinnert an die Vergänglichkeit des eigenen Lebens und der ganzen Welt. Adam, der Mensch, wurde aus Erde geschaffen und kehrt dorthin wieder zurück. Wir sind ein Teil dieser Welt. Und doch sind die Menschen dazu berufen, in der Begegnung mit dem lebendigen Gott mehr zu finden, ihre Erfüllung und Vollendung. Die Vierzig Tage der Vorbereitung auf das Osterfest sind eine Einladung, sich auf diesen Glauben einzulassen.

Impulse zur Fastenzeit 2025


Der Aschermittwoch eröffnet die Vierzig Tage der Österlichen Bußzeit oder Fastenzeit und damit den Weg zum Osterfest, zum höchsten christlichen Fest. Wir bereiten uns auf die Begegnung mit Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn, vor. Es ist eine Zeit des Fastens, des Verzichts, der Besinnung, vor allem aber eine Zeit des Glaubens. Kleine Impulse sollen helfen, in dieser Zeit bewusst auf den eigenen Glauben zu schauen.

Die Gedanken gehen jeweils von einer Bibelstelle aus und versuchen, eine Anwendung für heute zu finden. Fünf Themen werden dabei besonders in den Vordergrund gerückt: Neuanfang, Glaube, Fasten, Gebet und Almosen.