Dienstag, 25. Februar 2014

Polykarp und Matthias

In früheren Zeiten haben Christen sich im Lauf des Jahres an den Heiligenfesten orientiert. Sie werden üblicherweise an den Todestagen der Heiligen gefeiert. Gegen Ende Februar wird zweier Märtyrer gedacht, die sozusagen in der zweiten Reihe stehen.
Der heilige Polykarp (23. Februar) war im zweiten Jahrhundert Bischof in der Kleinasiatischen Stadt Smyrna. Von ihm wird erzählt, er sei vom Evangelisten Johannes als Bischof eingesetzt worden. Er hat den Glauben noch direkt von einem jener Zeugen empfangen, die Jesus persönlich gekannt haben. Die Begegnung mit ihm atmet noch die Luft der ganz alten Kirche, mit ihm sind wir Jesus ziemlich nah. Aber er gibt schon ein Zeugnis sozusagen aus zweiter Hand ab. Im hohen Alter von 86 Jahren fährt er von Smyrna nach Rom zu Verhandlungen. Nach seiner Rückkehr wird er verhaftet, zum Tod verurteilt und hingerichtet.
Matthias ist der “dreizehnte Apostel”. Nachdem Judas Iskariot Jesus verraten und sich selbst gerichtet hatte, ist der Kreis der Zwölf nicht mehr komplett. Petrus hält darüber eine flammende Ansprache. Dann stellen sie zwei Kandidaten auf, das Los fällt auf Matthias. Er war von Anfang an dabei. Zu den Zwölfen wird er aber erst nach der Auferstehung gerechnet (zumindest von denen, die diesen Rang nicht Paulus zusprechen). Sonst weiß man von ihm recht wenig.
Beide sind prominent, weil sie ihren Glauben überzeugend und konsequent gelebt haben, ohne sich vorzudrängen. Heiligkeit bedeutet eben auch, dort zu wirken, wo man gerade ist.

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