Samstag, 25. Dezember 2021

Die Botschaft von Freude und Friede

Impuls: Weihnachten, Geburt Jesu Christi, 25. Dezember 2021


Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. (Lk ,15-20)


Früh morgens am Weihnachtstag gedenkt die Kirche der Hirten. Sie hören die Botschaft des Engels und machen sich auf den Weg, um das Kind zu sehen. Alle können die Verkündigung von Freude und Frieden hören. Nur die, die sich auch auf den Weg machen, begegnen dem Kind in der Krippe. Weihnachten ist die Einladung an uns, uns jedes Jahr neu aufzumachen, zu Jesus zu gehen, damit er uns die Weihnachtsfreude schenkt. Das ist der Segen des Weihnachtsfestes!



Freitag, 24. Dezember 2021

Gott zu Gast bei uns

Impuls: Heiliger Abend, 24. Dezember 2021


Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David. So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten. (Lk 1,68-70)

Weihnachten ist die Zeit der Besuche, auch in der Pandemie sollen diese mit der gebotenen Vorsicht stattfinden. Manche sind willkommen, andere vielleicht lästig. Im Evangelium ist davon die Rede, dass Gott sein Volk besucht. Gott will auch bei uns zu Gast sein. Werde ich Gott mit frohem Herzen empfangen oder ist er doch lästig? Der Advent ist dafür da, sich auf diesen Gast vorzubereiten, damit er eintreten, Erlösung bringen und uns die Weihnachtsfreude schenken kann. Heute ist es soweit, lasst ihn herein!

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Die Hand des Herrn

Impuls: Donnerstag der vierten Adventswoche, 23. Dezember 2021


Und alle ihre Nachbarn gerieten in Furcht und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm. (Lk 1,65-66)

Nach der Geburt Johannes des Täufers waren die Menschen beunruhigt über die Aussichten des Kindes, heißt es im Evangelium. Wo Gott wirkt, ist nicht automatisch alles einfacher. Es gibt Widerspruch. Der Glaube ist heute nicht überall populär, im Leben vieler Gläubiger gibt es Johannes-Momente. Die Geburt des Johannes zeigt, dass von dort, wo die Hand des Herrn wirkt, eine Kraft ausgeht, die auch im Widerspruch wirkt.


Mittwoch, 22. Dezember 2021

Die Freude des Glaubens

Impuls: Mittwoch der vierten Adventswoche, 22. Dezember 2021


Hanna betete. Sie sagte: Mein Herz ist voll Freude über den HERRN, erhöht ist meine Macht durch den HERRN. Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; denn ich freue mich über deine Hilfe. Keiner ist heilig wie der HERR; denn außer dir ist keiner; keiner ist ein Fels wie unser Gott. (1 Sam 2,1-2)

Weihnachten ist ein Fest der Freude. Und doch sind heute viele Menschen von der Angst geprägt. Sicher gibt es viel Anlass zur Sorge, aber der Glaube an Gott, der in Jesus Mensch geworden ist, vermag die Angst zu überwinden. Hanna hat die Hilfe Gottes erfahren. Ihr Lied von Freude und Zuversicht ist das Vorbild für gläubige Frauen und Männer zu allen Zeiten. Advent heißt, aus der Freude des Glaubens leben.

Dienstag, 21. Dezember 2021

Kinder sind ein Segen

Impuls: Dienstag der vierten Adventswoche, 21. Dezember 2021


Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. (Lk 1,41-42)

Schon bei der Schöpfung heißt es von den Menschen, dass Gott sie segnet. Der Segen ist ihnen gegeben und ist im Glauben erfahrbar. Das ist gemeint, wenn es von Elisabet heißt, das Kind hüpfte in ihrem Leib. Jesus ist das gesegnete Kind und selbst der Segen für die Welt. In ihm ist jedes Kind gesegnet und kommt in die Welt, um Segen für andere zu sein. Advent heißt, der Segen Gottes kommt in die Welt.


Montag, 20. Dezember 2021

Gott gibt Zeichen

Impuls: Montag der vierten Adventswoche, 20. Dezember 2021


Der HERR sprach weiter zu Ahas und sagte: Erbitte dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, tief zur Unterwelt oder hoch nach oben hin! Ahas antwortete: Ich werde um nichts bitten und den HERRN nicht versuchen. Da sagte er: Hört doch, Haus Davids! Genügt es euch nicht, Menschen zu ermüden, dass ihr auch noch meinen Gott ermüdet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben. (Jes 7,10-14)

Heute scheint uns der Gedanke an Zeichen Gottes seltsam zu sein. Kommt unsere Welt nicht ohne die Zeichen Gottes aus? Diese Stelle aus dem Jesajabuch macht es noch verwirrender. Es soll für Gott ermüdend sein, wenn der König kein Zeichen erbitten möchte? Glauben bedeutet, sich bewusst sein, dass ich mein ganzes Leben nicht mir selbst, sondern einem anderen, Gott verdanke. Das Kommen in die Welt ist auch ein Dialogangebot Gottes an alle Menschen. Im Glauben werden die Zeichen Gottes spürbar. Das gilt etwa dort wo Menschen aufeinander zu gehen, wo Heilung und Versöhnung geschieht.

Sonntag, 19. Dezember 2021

Selig, die glauben

Impuls: 4. Adventssonntag, 19. Dezember 2021


In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. (Lk 1,39-45)

Zu Weihnachten feiern wir das Wunder der Geburt Jesu Christi. In den Evangelien werden eine Reihe von Begebenheiten erzählt, die zu diesem Wunder gehören. Doch sollte dabei nicht übersehen werden, dass es vor allem um das Wunder des Glaubens geht. Gott spricht Menschen an, um mit ihnen gemeinsam den Weg des Heiles zu gehen. Maria und Elisabet folgen ihm und erfahren am eigenen Leib das Wirken Gottes. Im Glauben sind wir sicher, dass Gott alle Menschen, dich und mich anspricht. Selig sind, die wie Maria glauben und vertrauensvoll die Wege Gottes gehen.


Samstag, 18. Dezember 2021

Die Nähe Gottes wieder entdecken

Impuls: Samstag der dritten Adventswoche, 18. Dezember 2021


Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit. (Jer 23,5-6)

Die Gerechtigkeit ist keine Leistung, sondern ein Geschenk. Der Prophet verkündet, dass Gott selbst kommen und das Geschick seines Volkes zum Besseren wenden wird. Gott ist nicht ein absolutes, unveränderliches, fernes Prinzip irgendwo, sondern der lebendige, nahe Gott, der seinem Volk begegnen und es zur Gerechtigkeit führen möchte. Advent bedeutet, die Nähe Gottes wieder neu zu entdecken.

Freitag, 17. Dezember 2021

Der Glaube macht die Welt besser

Impuls: Freitag der dritten Adventswoche, 17. Dezember 2021


Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, dem Königssohn gib dein gerechtes Walten. Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit und deine Elenden durch rechtes Urteil. Dann tragen die Berge Frieden für das Volk und die Hügel Gerechtigkeit. (Ps 72,1-3)

Hat Jesus Gerechtigkeit gebracht? Ist die Welt durch sein Kommen besser geworden? Viele bezweifeln das bis heute und wollen deshalb nicht so recht an ihn, den Sohn Gottes, glauben. Sicher hat die Kirche, hat das Christentum Schwächen, wie jede Ansammlung von Menschen. Und doch gibt es in der Geschichte des Christentums unzählige Beispiele, wo Frauen und Männer sich mit ganzer Kraft für die Gerechtigkeit eingesetzt haben. Jede und jeder hat Schwächen. Wer sich aber auf den Glauben ehrlich einlässt und die anderen mit den Augen des Glaubens begreift, kann bezeugen: Der Glaube macht die Welt ein bisschen gerechter immer damit immer wieder besser.

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Das Wesentliche und der Schein

Impuls: Donnerstag der dritten Adventswoche, 16. Dezember 2021

 

Als die Boten des Johannes weggegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, Leute, die sich prächtig kleiden und üppig leben, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bahnen wird. Ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen gibt es keinen größeren als Johannes; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. (Lk 7,24-28)

Äußerlichkeiten sind wichtig, sie können aber auch das eigentlich Wichtige überdecken. Gerade im Advent begegnen uns viel Glanz und Lichterschein, doch sollen wir genauer hinschauen, hinter die äußere Pracht. Der Advent ist die Zeit, die äußere und innere Not zu sehen. Johannes der Täufer weist unbestechlich darauf hin, dass die Umkehr notwendig ist. Nur mit einer Haltungsänderung lässt sich die Not tatsächlich wenden. Seid für die Umkehr bereit, dann wird auch bei euch Advent!

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Gott schafft Gerechtigkeit und Heil

Impuls: Mittwoch der dritten Adventswoche, 15. Dezember 2021


Ich bin der HERR und sonst niemand. Der das Licht formt und das Dunkel erschafft, der das Heil macht und das Unheil erschafft, ich bin der HERR, der all dies macht. Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der HERR, erschaffe es. (Jes 45,6b-8)


Der Tau ist morgens da, ohne dass jemand auf Erden etwas dazu beiträgt. So sollen wir uns Heil und Gerechtigkeit von Gott schenken lassen. Doch das beschenkt werden fällt gerade heute oft schwer. Dazu ist eine Haltung der Offenheit notwendig, die Geschenke zulässt ohne sie als verdiente Leistungen falsch zu verstehen. Advent bedeutet, sich von der falschen Selbstsicherheit zu lösen und offen zu sein für das, was Gott mir schenken will.


Dienstag, 14. Dezember 2021

Bereit sein zur Umkehr

Impuls: Dienstag der dritten Adventswoche, 14. Dezember 2021 (Hl. Johannes vom Kreuz)


Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt. (Mt 21,32)

Die Zöllner und die Dirnen sind in der Sicht der Evangelisten die Sünder und Sünderinnen schlechthin. Offensichtlich wissen sie, dass sie die Umkehr brauchen. Jesus spricht zu den Hohenpriestern und Ältesten, zu denen, die öffentlich als Gläubige gelten. Sie meinen, dass der Ruf zur Umkehr sich nicht an sie richtet. Beide Aspekte kann jede und jeder in sich selbst entdecken: Bin ich bereit, meine eigene Schwäche anzuerkennen? Dann bin ich bereit für die Umkehr und das Kommen Jesu. Dann bin ich bereit für den Advent.


Montag, 13. Dezember 2021

Ich sehe ihn, aber nicht jetzt

Impuls: Montag der dritten Adventswoche, 13. Dezember 2021


Spruch dessen, der Gottesworte hört und die Kunde des Höchsten kennt, der eine Vision des Allmächtigen sieht, der niedersinkt mit entschleierten Augen: Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel. (Num 24,16-17a)

Die Vision über Israel passt gut in den Advent. Zu Beginn der dritten Adventswoche ist die Erwartung schon groß. Der Advent ist ein Sinnbild für das Leben im Glauben. Manchmal fehlt der Blick auf Gott, wird schmerzlich vermisst. Dann wieder erhellt ein Strahl der Hoffnung die Finsternis, das Ziel, die Begegnung mit dem lebendigen Gott, wird wieder deutlich. Advent macht uns bewusst, dass Gott immer schon auf dich und auf mich wartet.


Sonntag, 12. Dezember 2021

Was sollen wir tun?

Impuls: 3. Adventssonntag, 12. Dezember 2021


In jener Zeit fragten die Leute Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso! Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist! Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemanden, erpresst niemanden, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft. (Lk 3,10-18)

Johannes tauft mit Wasser und ruft zur Umkehr auf. Die Rede von der Umkehr ist heute zwiespältig. Die meisten sind einverstanden, dass die Gesellschaft umkehren muss zu neuen Paradigmen, die dem Klimaschutz und der Gerechtigkeit entsprechen. Aber wie sieht es mit der je persönlichen Umkehr aus? Johannes wird gefragt, wie sie gelingen soll. Er verlangt keine revolutionären Umbrüche, sondern das Mögliche: Tu das, was deine Aufgabe ist, gut und im Blick auf die anderen Menschen! Wer so handelt, ist auf die Begegnung mit Jesus vorbereitet.

Samstag, 11. Dezember 2021

Die Pflanzung Gottes

Impuls: Samstag der zweiten Adventswoche, 11. Dezember 2021

Gott der Heerscharen, kehre doch zurück, blicke vom Himmel herab und sieh, sorge für diesen Weinstock! Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat, und den Sohn, den du dir stark gemacht! (Ps 80,15-16)

Gott hat sein Volk in diese Welt eingepflanzt, wie einen Weinstock. Gott gibt den Seinen Raum zum wachsen, sorgt für sie und macht sie stark. Diese Zuversicht fehlt manchmal, besonders an schwierigen Tagen. Dann darf ich mit dem Psalm bitten: Komm zurück, mein Gott, denn du hast mich in diese Welt gesetzt. Advent bedeutet, meine gläubige Zuversicht zu stärken, dass Gott mich trägt.

Freitag, 10. Dezember 2021

Die Weisung des Herrn

Impuls: Freitag der zweiten Adventswoche, 10. Dezember 2021


Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, nicht auf dem Weg der Sünder steht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, es wird ihm gelingen. (Ps 1,1-3)

Oft erscheinen Gebote als Einschränkung, als Zumutung für freie Menschen. In der gegenwärtigen Pandemie fällt das immer wieder auf. Viele wollen sich nichts vorschreiben lassen, was ihre eigenen Entscheidungen angeht. Auch den biblischen Geboten wird von vielen eine solche Haltung entgegengebracht. Warum soll ich mich daran halten? Doch die Sicht der Psalmen ist eine ganz andere. Die Weisung des Herrn ist eine Freiheitsbotschaft. Wer sich darauf einlässt, ist frei für das Gute, frei für ein gelungenes Leben.

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Vertrauen auch im Widerspruch

Impuls: Donnerstag der zweiten Adventswoche, 9. Dezember 2021

Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Seit den Tagen Johannes’ des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz bis zu Johannes haben prophetisch geredet. Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elija, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat, der höre! (Mt 11,11-15)

Johannes der Täufer ist ein Vorbild für seinen Mut und ein Beispiel, wie denen Gewalt angetan wird, die für den Glauben eintreten. Ja, das Himmelreich hat Feinde, die gegen den Glauben und die Kirche vorgehen. Aber diese Auseinandersetzungen sollen nicht Angst auslösen oder die Gläubigen zum Rückzug drängen. Johannes und Elija sind Beispiele für das Vertrauen in Gottes Führung. Wer Gottes Botschaft hört weiß, dass Gott dort ist, wo Menschen in schwierigen Situationen für ihre Überzeugung eintreten und voll Vertrauen ihren geraden Weg gehen - ohne selbst Gewalt zu tun und ohne Hass im Herzen. Die Botschaft des Advents ist eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung. Wer Ohren hat, der höre!

Mittwoch, 8. Dezember 2021

Gott beruft und bestärkt Maria

Impuls: Mariä Empfängnis, Mittwoch der zweiten Adventswoche, 8. Dezember 2021


Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. (Eph 1,3-4)

Der Inhalt des Festes, das in der katholischen Kirche am 8. Dezember, neun Monate vor dem Geburtsfest Mariens, gefeiert wird, ist nicht ganz leicht zu erklären. Kurz gesagt geht es um die Gnade, die den Weg zur Heiligkeit ermöglicht. Gott beruft Maria und bestärkt sie dazu durch die Bewahrung vor der Erbsünde und durch Gnade. In ähnlicher Weise, so der Glaube, beschenkt Gott alle, die ihm nachfolgen und sich taufen lassen, mit der Befreiung von der Sünde und mit Charismen und Gaben. Gott erwartet nichts Unmögliches, sondern von jeder und jedem das Mögliche.

Dienstag, 7. Dezember 2021

Gottes Sorge um alle

Impuls: Dienstag der zweiten Adventswoche, 7. Dezember 2021 (Hl. Ambrosius)


Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht. (Mt 18,12-14)

Freude und Trost sollen den Advent bestimmen. Freudig stimmt mich, dass Gott mich in seiner Herde haben möchte. Tröstlich ist für mich die frohe Botschaft, dass Gott auch denen nachgeht, die sich verirrt haben. Das ist freilich für die Herde, im Bild die 99 zurückbleibenden, eine große Herausforderung. Es wäre leicht, sich gemeinsam denen überlegen zu fühlen, die draußen sind. Aber Gottes Sorge gilt allen Menschen. Und denen, die sich drinnen sicher fühlen, ruft dieses Gleichnis in Erinnerung: Sei dir nicht zu sicher, dass du selbst immer in der Spur bleibst. Triff daher kein Urteil über andere. Wenn du selbst vom Weg abkommst, kannst du auf Gott vertrauen.


Montag, 6. Dezember 2021

Fürchtet euch nicht!

Impuls: Montag der zweiten Adventswoche, 6. Dezember 2021


Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken. Die Herrlichkeit des Libanon wurde ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes. Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! (Jes 35,1-4a)

Die Wüste ist ein Ort für die Gottesbegegnung, so haben es die Wüstenmönche aus ihrer Erfahrung gesagt. Die karge Landschaft, in der nichts wächst, hat nichts, was den Blick auf Gott verstellt. Die Erfahrung sagt auch, dass Gott die Wüste zu einem Ort des Lebens machen kann. Ähnlich gilt das für die Wüstenerfahrungen unseres Lebens. Wer mutig auch die Schwierigkeiten annimmt, kann ungehindert auf die Begegnung mit Gott zugehen, die die Wüste des Daseins wieder erblühen lässt. Um diese Bereitschaft zu stärken, heißt es immer wieder in der Heiligen Schrift: Fürchtet euch nicht!

Sonntag, 5. Dezember 2021

Umkehr zur Freude

Impuls: 2. Adventssonntag, 5. Dezember 2021


Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und der Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen. (Lk 3,1-6)

Johannes der Täufer wirkt in einer schweren Zeit, als es in Galiläa und Judäa unruhig ist. Er kennt die Krise und ruft zur Umkehr auf. Das gilt auch für den König Herodes. Johannes hat keine Angst vor den Mächtigen seiner Zeit. Die Botschaft der Umkehr ist bis heute aktuell, sie betrifft die Reichen und die Armen, die Mächtigen und die Getriebenen, uns alle. Johannes ruft in die Wüsten unseres Daseins. Er bleibt aber nicht bei der Analyse des Schlechten stehen. Gott selbst wird kommen und neues Leben schenken. Wer umkehrt, ist bereit zur Begegnung mit dem lebendigen Gott, der mein Leben mit Freude erfüllt.


Samstag, 4. Dezember 2021

Hirten für die Müden

Impuls: Samstag der ersten Adventswoche, 4. Dezember 2021


Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! (Mt 9,36-38)

Viele Menschen sind heute müde und erschöpft, von Mehrfachbelastungen, von der Krise oder ausgelaugt, weil sie den Eindruck haben, nichts tun zu können. Der Glaube kann nicht alle Probleme lösen, aber er kann dabei helfen, mutig nach vorne zu blicken. Denn er stiftet Sinn im Leben. Dazu brauchen die Menschen aber andere Menschen, Zeugnis vom Glauben geben, geistliche Amtsträger, Ordensleute, Katecheten und Religionslehrerinnen, Gläubige, dich und mich. Gott sendet Hirten in die Welt, es kommt darauf an, sein Wort hörbar zu machen. Wir alle sind gefragt.

Freitag, 3. Dezember 2021

Adventliche Einsicht

Impuls: Freitag der ersten Adventswoche, 3. Dezember 2021 (Hl. Franz Xaver)



Darum - so spricht der HERR zum Haus Jakob, der HERR, der Abraham losgekauft hat: Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen. Denn wenn er seine Kinder, das Werk meiner Hände, in seiner Mitte sieht, werden sie meinen Namen heilig halten. Sie werden den Heiligen Jakobs heilig halten und den Gott Israels werden sie fürchten. Dann werden, die verwirrten Geistes waren, Einsicht erkennen, und die murrten, nehmen Belehrung an. (Jes 29,22-24)


Oft fühlen gläubige Christen sich in der Gesellschaft etwas verloren. Unverständnis und mitunter auch Ablehnung begegnen ihnen und ihrem Glauben. Diese Erfahrung steht auch hier im Hintergrund: Andere verstehen meinen Glauben nicht, dann tue ich mir selbst damit umso schwerer. Wer aber die Nähe Gottes wieder erfahren hat, im Gebet, im Gottesdienst oder in einer Begegnung, kann freudig aus dem Glauben leben und so für andere ein gutes Beispiel geben. Dann kann der große Wert des Glaubens auch für andere einsichtig werden. Der Advent ist dazu eine gute Gelegenheit.


Donnerstag, 2. Dezember 2021

Den Willen Gottes tun

Impuls: Donnerstag der ersten Adventswoche, 2. Dezember 2021


Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. (Mt 7,21)

Wie viele Worte werden gemacht, wie viele erscheinen äußerlich gläubig zu sein, bleiben aber dann bei Lippenbekenntnissen stehen. Den Willen des Vaters im Himmel tun bedeutet zuerst, sich selbst in Frage zu stellen: Was will Gott wirklich von mir? Wie kann ich Licht in die Welt bringen? Wie kann mein Glaube nicht nur äußerlich, sondern ganz vom Evangelium geprägt sein? Äußerlichkeiten können helfen, ganz aus dem Glauben heraus zu leben. Dann kann ich selbst ein Zeuge des Himmelreiches für andere sein. Das ist eine adventliche Existenz, die Raum für das Kommen Jesu in mein Leben lässt.


Mittwoch, 1. Dezember 2021

Freude statt Trauer

Impuls: Mittwoch der ersten Adventswoche, 1. Dezember 2021



Der HERR der Heerscharen wird auf diesem Berg für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den feinsten, fetten Speisen, mit erlesenen, reinen Weinen. Er verschlingt auf diesem Berg die Hülle, die alle Völker verhüllt, und die Decke, die alle Nationen bedeckt. Er hat den Tod für immer verschlungen und GOTT, der Herr, wird die Tränen von jedem Gesicht abwischen und die Schande seines Volkes entfernt er von der ganzen Erde, denn der HERR hat gesprochen. (Jes 25,6-8)


Die Untergangspropheten haben weder Saison, heben das Schlechte hervor und machen den Menschen Angst. Anders ist es hier. Diese Vision ist von Freude erfüllt, erzählt von einem wunderbaren Festmahl, zu dem alle eingeladen sind. Wenn Gott, der Herr, spricht, dann vergeht die Trauer. Advent ist die Zeit, die Freude des Glaubens in die Welt hinauszutragen. Dieser Glaube schenkt neues Leben.