Sonntag, 25. Dezember 2022

Freude für die, die Gott willkommen heißen

Impuls zum Hochfest der Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus, 25. Dezember 2022


Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König. Horch, deine Wächter erheben die Stimme, sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, wie der HERR nach Zion zurückkehrt. (Jes 52,7-8)

Die Weihnachtsfreude ist da. Sie kommt zu allen, denen Jesus willkommen ist. Wer sich selbst verschließt, ist für die Freude nicht reif. Wer aber wie ein Kind bereit ist für das Neue, ist auch bereit für den Frieden und für die Begegnung mit dem lebendigen Gott. Diese Begegnung erfüllt das Leben mit der Hoffnung, die uns froh und zuversichtlich ins neue Jahr gehen lässt.

Samstag, 24. Dezember 2022

Gott gibt dich niemals auf

Impuls zum 24. Dezember 2022, Heiliger Abend

Um Zions willen werde ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit und sein Heil wie eine brennende Fackel. Dann sehen die Nationen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des HERRN für dich bestimmt. (Jes 62,1-2)

Viele haben schon aufgegeben, Gott aber gibt niemals auf. Das Kind in der Krippe ist das Zeichen dafür: Gott schenkt immer wieder einen Neuanfang, weil ihm seine Schöpfung wichtig ist, sein Volk, die Menschen, du und ich. Weihnachten wird, wenn du Gott auch in dir neu Mensch werden lässt.

Freitag, 23. Dezember 2022

Hoffnung auf das Kind

Impuls zum 23. Dezember 2022, Freitag der 4. Adventswoche

Ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das vollbringen. (Jes 9,5-6)

Auf wen sollen wir unsere Hoffnung legen? So viele Versprechungen gibt es heute, so viele wollen sich selbst als Heilbringer darstellen. Die Hoffnung des Glaubens liegt auf dem Kind, dem menschgewordenen Gottessohn. Er kommt anders, nicht mit großen Werbemaßnahmen oder vielen Versprechungen, die heute gelten, von denen morgen aber nicht mehr viel da ist. Er kommt, um den Frieden in die Herzen zu bringen und so die Welt zu erneuern.

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Mut auf dem Weg nach vorne

Impuls zum 22. Dezember 2022, Donnerstag der 4. Adventswoche

Mein Herz ist voll Freude über den HERRN, erhöht ist meine Macht durch den HERRN. Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; denn ich freue mich über deine Hilfe. Keiner ist heilig wie der HERR; denn außer dir ist keiner; keiner ist ein Fels wie unser Gott. (1 Sam 2,1-2)

Durch die vielfältigen Belastungen passiert es, dass Menschen die Kraft ausgeht. Gerade in den letzten Tagen des Advent, erleben viele dieses Gefühl der Ohnmacht. Wo sind die Quellen, die uns Kraft geben? Was gibt uns Zuversicht? Die Hoffnung wächst aus der Erfahrung, dass der Glaube Motivation und Energie schenkt. Die Hoffnung gibt Mut zum Weitergehen.

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Das Zeichen des Kindes

Impuls zum 21. Dezember 2022, Mittwoch der 4. Adventswoche


Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns. (Jes 7,14; Mt 1.23)

Ein neugeborenes Kind ist ein Hoffnungszeichen. Es bringt uns nahe, worauf es im Leben wirklich ankommt. Das Kind in der Krippe bedeutet die entscheidende Botschaft: Gott ist mit uns. In einer Welt, in der Kommunikation jederzeit überall möglich ist, fällt es vielen Menschen schwer, Nähe auszuhalten. Doch wir brauchen sie zur echten Humanität. Die Heilige Schrift sagt, Gott ist nahe. Die Menschen sind ihm wichtig. Du bist ihm wichtig. Advent ist dort, wo Menschen spüren, dass sie für Gott wichtig sind.

Dienstag, 20. Dezember 2022

Hoffnung wo der Geist wirkt

Impuls zum 20. Dezember 2022, Dienstag der 4. Adventswoche


Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des HERRN ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. (Jes 11,1-2)

Wo etwas Neues entsteht, macht sich mitunter Verunsicherung breit. Ist das wirklich gut? Wieso müssen wir uns verändern? Erneuerung ist oft auch eine Zumutung. Wo die Erneuerung von Gott kommt, ist der Heilige Geist am Werk, so sagt es der Glaube. Auch der Geist ist oft eine Zumutung, weil er verlangt, die alten Ansichten in Frage zu stellen, die alten Wege zu verlassen. Erneuerung von Gott ist eine heilsame Zumutung, die unseren Weg zum Besseren führt. Das ist die Hoffnung des Advents.

Montag, 19. Dezember 2022

Der Wert der Zuversicht

Impuls zum 19. Dezember 2022, Montag der 4. Adventswoche


Werft also eure Zuversicht nicht weg – sie hat großen Lohn! Was ihr braucht, ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllt und die Verheißung erlangt. Denn nur noch eine ganz kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll, und er bleibt nicht aus. (Hebr 10,35-37)

Angst und Verzweiflung sind heute weit verbreitet. Dafür lassen sich auch Anlässe finden, die Kriege in verschiedenen Teilen der Welt, die globale Klimakrise, die Wirtschaftskrise oder die Migrationsbewegungen, die viele Menschen von zu Hause wegtreiben. Müssen wir das alles bewältigen? Können wir diese Probleme überhaupt selbst lösen? Der Advent macht bewusst, dass Gott in die Welt kommt und hier wirkt. Wer Zuversicht aus dem Glauben hat, kann positiv in die Zukunft schauen, auch in schwierigen Zeiten.

Sonntag, 18. Dezember 2022

Die reinen Herzens sind

Impuls zum 4. Adventssonntag, 18. Dezember 2022


Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, der seine Seele nicht an Nichtiges hängt und keinen trügerischen Eid geschworen hat. (Ps 24,3-4)

Wer kann hoffen? Wer darf zu Gott kommen? Nach menschlichen Maßstäben stehen die Reichen, Prominenten, Erfolgreichen vorne. Aber Gott misst auf andere Weise. Er schaut auf die, die ein reines Herz haben. Vieles verhindert heute die Reinheit des Herzens. Und viel Nichtiges, Überflüssiges prägt unseren Alltag. Advent ist die Zeit, wieder das Herz zu reinigen und sich bereit zu machen für die Hoffnung.

Samstag, 17. Dezember 2022

Gott schenkt Erneuerung

Impuls zum 17. Dezember 2022, Samstag der 3. Adventswoche


Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Armen. (Jes 49,13)

Wenn Gott in die Welt kommt, dann wird die ganze Welt vom Jubel ergriffen. Die Menschen, die Natur, der ganze Kosmos freuen sich, so sagt der Prophet. Meist erfahren wir das Stöhnen der Natur, wenn sie geschädigt, zerstört und ausgebeutet wird. Advent ist die Gegenbewegung, die Freude, dass Gott immer wieder Erneuerung schenkt.

Freitag, 16. Dezember 2022

Hoffnung für alle

Impuls zum Freitag der 3. Adventswoche, 16. Dezember 2022


Die Fremden, die sich dem HERRN anschließen, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, um seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen und die an meinem Bund festhalten, sie werde ich zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Haus des Gebets. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer werden Gefallen auf meinem Altar finden, denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden. (Jes 56,6-7)


Gott ist Mensch geworden, um alle Menschen zu sich zu holen. Das ist für manche Gläubige eine Herausforderung. Sie schauen lieber auf die eigene kleine Gruppe, mit der sie sich von den anderen unterscheiden wollen. Echte Hoffnung ist nicht ausschließend, sondern öffnet sich. Sie gilt für alle Menschen, auch für die, die nicht meinen Vorstellungen entsprechen. Advent bedeutet, sich von der eigenen Kleinlichkeit zu lösen.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Jubel am Morgen

Impuls zum Donnerstag der 3. Adventswoche, 15. Dezember 2022


Singt und spielt dem HERRN, ihr seine Frommen, dankt im Gedenken seiner Heiligkeit! Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel. (Ps 30,5-6)

Viel Trauriges passiert in der Welt. Viele Menschen reagieren darauf mit einer gedrückten Haltung, manchmal mit Verzweiflung. Advent ist keine traurige Zeit, weil sie in die Zukunft weist. Wer von Hoffnung geprägt ist, kann nach vorne schauen. Dann wächst die Zuversicht, dass der neue Morgen wieder Jubel und Freude bringt.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Gott will Gerechtigkeit

Impuls zum Mittwoch der 3. Adventswoche, 14. Dezember 2022


Ich bin der HERR und sonst niemand. Der das Licht formt und das Dunkel erschafft, der das Heil macht und das Unheil erschafft,ich bin der HERR, der all dies macht. Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der HERR, erschaffe es. (Jes 45,6b-8)

Der Glaube ist nicht harmlos. Gott stellt einen Anspruch an mich und mein Leben. Das ist heute vielen unangenehm. Ich allein soll doch ein Recht haben, mein Handeln zu bestimmen. Der Anspruch Gottes ist anders als irdische Vorstellungen. Er will Gerechtigkeit durch die Menschen und ihr Handeln. Wo Menschen sich einander in Wertschätzung und Gerechtigkeit zuwenden, da ist Hoffnung.

Dienstag, 13. Dezember 2022

Gott ist auf der Seite der Armen

Impuls zum Dienstag der 3. Adventswoche, 13. Dezember 2022

Die aufschrien, hat der HERR erhört, er hat sie all ihren Nöten entrissen. Nahe ist der HERR den zerbrochenen Herzen und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe. (Ps 34,18-19)

Gott ist bei den Armen, denen es schlecht geht. Oftmals wird das in der Bibel betont. Für uns, denen es gut geht, ist das ein entscheidender Hinweis. Ich soll so handeln, wie Gott handelt, mich also auch denen zuwenden, denen es nicht gut geht, den Armen, Benachteiligten, Trauernden. Advent wird, wenn ich selbst die Leidenden Nächsten wahrnehme.

Montag, 12. Dezember 2022

Sich von Gott führen lassen

Impuls zum Montag der 3. Adventswoche, 12. Dezember 2022


Zeige mir, HERR, deine Wege, lehre mich deine Pfade! Führe mich in deiner Treue und lehre mich; denn du bist der Gott meines Heils. Auf dich hoffe ich den ganzen Tag. (Ps 25,4-5)

Jede und jeder weiß selber, was für sie oder ihn gut ist, so ist heute das verbreitete Verständnis. Eine Haltung, die von der christlichen Hoffnung geprägt wird, ist anders. Wer von der Hoffnung geprägt ist, kann nach vorne blicken und sich überraschen lassen. Advent fordert die Bereitschaft, die eigenen Vorstellungen zu überdenken und die Führung Gottes anzunehmen.

Sonntag, 11. Dezember 2022

Ungeduldig warten

Impuls zum 3. Adventssonntag, 11. Dezember 2022

Haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig auf sie, bis Frühregen oder Spätregen fällt. Ebenso geduldig sollt auch ihr sein; macht eure Herzen stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor. (Jak 5,7-8)

Geduld ist eine seltene Tugend geworden. Viele wollen alles sofort. Der Vergleich mit der Landwirtschaft ist für viele nicht mehr nachvollziehbar, vor allem in den Städten. Obst und Gemüse sind das ganze Jahr über erhältlich. Aber Advent ist nur zu einer bestimmten Zeit und macht deutlich, dass das Leben eine Richtung und verschiedene Zeiten hat. Kinder warten ungeduldig, jeder Tag ist ihnen zu lange vor dem Weihnachtsfest. Diese Ungeduld ist adventlich und eine gute christliche Haltung, warten auf die Ankunft des Herrn.

Samstag, 10. Dezember 2022

Bei Gott ist Rettung

Impuls zum Samstag der 2. Adventswoche, 10. Dezember 2022


Wir werden nicht von dir weichen. Belebe uns und wir rufen deinen Namen an. HERR, Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her, lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet. (Ps 80,19-20)

Wer aus der Hoffnung lebt, hat ein starkes Vertrauen. Gläubige Menschen werden nicht verzagen, sondern positiv und freudig durch die Welt gehen. Der Psalm besingt die Hoffnung in der Bedrängnis. Wer Gottes Nähe erfährt, kann mit schwierigen Situationen leichter umgehen. Advent ist eine gute Zeit, um wieder das Stärkende zu finden und Wege in die Zukunft sichtbar zu machen.

Freitag, 9. Dezember 2022

Warten auf die Begegnung

Impuls zum Freitag der 2. Adventswoche, 9. Dezember 2022



Wir erwarten Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann. (Phil 3,20-21)

Die Ansage des Paulus ist eine Anfrage an meinen eigenen Glauben. Lebe ich wirklich in der Erwartung der Begegnung mit Jesus Christus? Bin ich bereit, mich von ihm verwandeln zu lassen, mich in seinen Dienst zu stellen? Wo das ernst genommen wird, da ist eine adventliche Existenz. Das gibt dem Weihnachtsfest Brisanz. Jesus Christus will nicht irgendwo in die Welt kommen, sondern in dir und mir.

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Hoffnung auf die Begegnung mit Gott

Impuls zum Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, Donnerstag, 8. Dezember 2022


Von Herzen freue ich mich am HERRN. Meine Seele jubelt über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. (Jes 61,10)

Die Gnade steht im Mittelpunkt dieses Hochfestes, als Zuwendung Gottes zu Maria, die er für ihren Dienst vorbereitet hat. Damit ist auch die Gnade als Zuwendung zu all den Menschen gemeint, die dazu beitragen, dass Christus in dieser Welt ankommen kann, die sich für das Evangelium einsetzen, die die Hoffnung verkünden. Deshalb ist es ein adventliches Fest der Freude, Gott möchte allen Menschen begegnen.

Mittwoch, 7. Dezember 2022

Adventliche Ruhe für die Seele

Impuls zum Mittwoch der 2. Adventswoche, 7. Dezember 2022 (Hl. Ambrosius)


Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. (Mt 11,28-30)

Viele suchen einen ruhigen, besinnlichen und angenehmen Advent, der ihnen wieder Kraft gibt. Die Realität ist allzu oft von Hektik geprägt. So wird gerade für die belasteten Menschen, die es schwer haben, der Advent noch zu einer zusätzlichen Beschwernis. Das Wort Jesu wirkt paradox: Nimm die Last auf dich, dann wird es leichter für dich, dann wirst du Ruhe finden! Wer bereit ist sich auf das Evangelium einzulassen, wird auf neue Weise Erleichterung und Befreiung für die Seele finden.

Dienstag, 6. Dezember 2022

Zeugen der Hoffnung

Impuls zum Dienstag der 2. Adventswoche, 6. Dezember 2022


Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott. Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her. (Jes 40,9-10)

Es ist nicht allen gegeben, auf die Berge zu steigen und mit lautem Ruf die Freude zu verkünden. Wo es gelingt, aus Freude und Hoffnung zu leben, so dass es andere spüren können, da ist der Glaube für andere attraktiv. Advent bedeutet, die Freude am Glauben ausstrahlen lassen, selbst zur Zeugin, zum Zeugen der Hoffnung zu werden.

Montag, 5. Dezember 2022

Hoffnung öffnet die Augen

Impuls zum Montag der 2. Adventswoche, 5. Dezember 2022


Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. (Jes 35,4-5)

Der Krieg ist uns wieder nahe gekommen. Wer wird die Menschen in den Kriegsgebieten retten? Wer wird den Verzagten die Angst nehmen? In diese Situation hinein spricht der Prophet Gottes tröstendes Wort. Wenn Gott selbst kommt, brauche ich mich nicht von Gedanken an Rache und Vergeltung leiten zu lassen. Die machen blind und taub für die Nöte und Anliegen der anderen. Es ist wahre Stärke, in der Not nicht den Blick auf das Ganze zu verlieren. Die Hoffnung lässt auch in der Krise nach vorne schauen.

Sonntag, 4. Dezember 2022

Hoffnung macht neu

Impuls zum 2. Adventssonntag, 4. Dezember 2022

Alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes aber schenke euch, eines Sinnes untereinander zu sein, Christus Jesus gemäß, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einmütig und mit einem Munde preist. (Röm 15,4)

Trost und Hoffnung wirken für viele schwach. Was verändert es schon, wenn Trauernde getröstet werden? Was kann Hoffnung in der Welt bewirken? Geduld gilt heute nicht als erfolgreiche Kategorie, alles muss sofort und schnell passieren. Die Bibel erzählt aber andere Geschichten, die dem Leben viel näher sind. Es gibt Zeiten, wo alles aussichtslos scheint. Aber der Glaube öffnet den Blick über die eigene Verzweiflung hinaus auf einen neuen Anfang. Das ist echter Trost, echte Hoffnung.

Samstag, 3. Dezember 2022

Gott hört auf die Menschen

Impuls zum Samstag der 1. Adventswoche (Hl. Franz Xaver), 3. Dezember 2022

Ja, du Volk auf dem Zion, das in Jerusalem wohnt, ganz sicher wirst du nicht mehr weinen. Ganz sicher wird er dir gnädig sein auf die Stimme deines Hilfegeschreis hin; sobald er es hört, antwortet er dir. (Jes 30,19)


Weinen ist nicht üblich, etwas für Kinder, aber nichts für erwachsene Menschen. Viele teilen dieses Vorurteil und so schlägt Trauer allzu oft in Aggression um. Viele haben das Gefühl, in ihrer Angst nicht gehört zu werden, nicht von anderen Menschen, nicht von Gott. Der Prophet spricht gegen diese Klage. Gottes Zusage ist aufrecht, er ist denen nahe, die zu ihm rufen. Deshalb können sie aus der Hoffnung leben.

Freitag, 2. Dezember 2022

Licht hilft gegen die Angst

Impuls zum Freitag der 1. Adventswoche, 2. Dezember 2022

Der HERR ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist die Zuflucht meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen? (Ps 27,1)

In vielen Gegenden der Welt wird heute so viel künstliches Licht verwendet, dass es gar nicht richtig finster wird. Aber bieten die vielen Lichter und Lampen Halt, Orientierung, Sicherheit? Das Licht, von dem der Psalm singt, ist anders. Es erleuchtet mich, wenn mich Furcht bedrängt. Das Licht, das von Gott kommt, weist mir den Weg, besonders in dunklen Zeiten.

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Jesu Worte sind Hoffnungszeichen

Impuls zum Donnerstag der 1. Adventswoche, 1. Dezember 2022

Jeder, der diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. (Mt 7,24-25)

Was gibt Sicherheit? In Krisenzeiten haben viele Menschen Zukunftsängste. Was Jahre, Jahrzehnte als selbstverständlich galt, scheint wegzubrechen. Der Glaube gibt eine andere Sicherheit. Wer aus der Hoffnung lebt, weiß um die Vorläufigkeit aller unserer Pläne, weiß aber auch, dass Gott, der die Welt geschaffen hat, die Seinen begleitet, etwa mit den tröstenden und ermutigenden Worten Jesu.

Mittwoch, 30. November 2022

Gesandt, die Hoffnung zu verkünden

Impuls zum Fest des Hl. Apostels Andreas, Mittwoch der 1. Adventswoche, 30. November 2022


Wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. (Röm 10,9-10)


Apostel bedeutet Gesandter. Jesus beruft Andreas, die anderen Apostel und alle Gläubigen und sendet sie aus. Die Berufenen, wir also, sollen den Glauben durch unser Leben verkünden. Der Glaube bewegt uns im Herzen. Wo diese Erfahrung für andere spürbar wird, das geschieht Verkündigung, da wird die Hoffnung lebendig.


Dienstag, 29. November 2022

Licht für die Seele

Impuls zum Dienstag der 1. Adventswoche, 29. November 2022


Dann wird der HERR, mein Gott, kommen, alle Heiligen mit dir. An jenem Tag wird es sein, da gibt es kein Licht mehr, sondern Kostbarkeiten erstarren. Dann wird es einen einzigen Tag geben – er ist dem HERRN bekannt, weder Tag noch Nacht; selbst zur Abendzeit wird Licht sein. (Sach 14,5b-7)

Die Winterzeit ist geprägt vom frühen Sonnenuntergang. Es ist meist finster. Menschen brauchen Licht, für die Seele und für das Leben. Die Kerzen des Adventskranzes sind ein Zeichen dafür, dass durch die Begegnung mit Gott und mit anderen Menschen die Herzen erleuchtet werden. Wenn Gott kommt, dann wird die Welt wieder heller.

Montag, 28. November 2022

Orientierung in der Zerstreuung

Impuls zum Montag der 1. Adventswoche, 28. November 2022


Hört, ihr Völker, das Wort des HERRN, verkündet es auf den Inseln in der Ferne und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es sammeln und hüten wie ein Hirt seine Herde! (Jer 31,10)

Es gibt Zeiten, da fällt scheinbar alles auseinander. Dinge, die zusammengehören sollten, verlieren ihre Verbindung. Das eigene Leben erscheint verwirrt und aussichtslos. Ein wenig Besinnung macht bewusst, welche Richtung der eigene Weg nehmen soll. Der Advent lässt wieder Orientierung finden.

Sonntag, 27. November 2022

Leben aus der Hoffnung

Impuls zum 1. Adventsonntag, 27. November 2022

Zu dir, HERR, erhebe ich meine Seele, mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht zuschanden werden, lass meine Feinde nicht triumphieren! Es wird ja niemand, der auf dich hofft, zuschanden. (Ps 25,1-3a)

Heute wird die erste Kerze am Adventskranz entzündet. Das Licht der Kerze ist ein Zeichen der Hoffnung. Hoffnung verändert den Alltag, macht wachsam und bereit für die Ankunft Jesu Christi in der Welt. Er kommt als Menschenkind. Er wird überall dort gegenwärtig, wo Menschen Gottes Nähe erfahren. Advent bedeutet, aus der Hoffnung leben, die uns nicht zuschanden werden lässt.

Samstag, 26. November 2022

Zeit der Hoffnung

Impulse zum Advent 2022

 

Advent ist für viele eine Zeit der Gefühle. Es wird bereits früh finster, Adventmärkte und Punschstände laden zum Verweilen ein. Die Musik, die Gerüche, die vielen Kerzen und Lichter wecken alte Erinnerungen. Das hat alles seine Berechtigung. Der Glaube ist auch eine Sache der Emotionen. Nur wenn das Bekenntnis des Mundes mit dem Glauben des Herzens zusammenkommt, ist der Glaube eine ganz menschliche Angelegenheit.

Doch der Advent ist nicht nur eine Zeit der Erinnerung, sondern lenkt unseren Blick auf die Gegenwart und die Zukunft. Die biblischen Texte handeln von der Hoffnung auf die Begegnung mit Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Er ist mit seiner Geburt als Mensch in die Welt gekommen. Er wird immer wieder in der Welt gegenwärtig, jeden Tag neu, wo Menschen anderen Gutes tun, sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Linderung der Not einsetzen.

Advent ist eine Zeit der Hoffnung, nicht nur damals, zur Zeit Jesu, sondern an allen Orten und zu allen Zeiten, wo Menschen für die Begegnung mit Jesus offen sind. Diese Hoffnung soll der Advent bewusst machen. Ihr sind meine kleinen täglichen Impulse im heurigen Advent gewidmet. Vielleicht können sie Wegmarken für die Tage der Vorbereitung auf das Geburtsfest Jesu Christi sein.


Sonntag, 24. April 2022

Zweiter Sonntag der Osterzeit – Weißer Sonntag, 24. April 2022


Jesus sagte zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh 20,27-29)


Wie so viele bis heute möchte Thomas Sicherheit haben. Jesus geht auf den Zweifler zu. Er zeigt sich ihm selbst und Thomas überwindet seine Skepsis. Der Zweifel kann zum Glauben führen, wenn ich bereit bin, mich von Jesus zum Glauben führen zu lassen. Besondere Hochachtung verdienen alle, die sich unbefangen zum Glauben bekennen. Ihnen fällt es leichter, aus der Osterfreude zu leben.

Samstag, 23. April 2022

Samstag der Osteroktav, 23. April 2022


Später erschien Jesus den Elf selbst, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung! (Mk 16,14-15)


Die Jünger vertrauen den Zeuginnen und Zeugen nicht, vielleicht wollen sie Sicherheit. Aber der Glaube ist nur für die möglich, die sich ganz darauf einlassen. Wer Jesus erfahren hat, darf und soll anderen davon erzählen. Das ist echte Verkündigung, über die eigenen Glaubenserfahrungen zu erzählen und sie mit anderen teilen. So kann sich die Osterfreude ausbreiten und wirkt in der Welt.

Freitag, 22. April 2022

Freitag der Osteroktav, 22. April 2022


Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. (Joh 21,6-7)


Die Jünger sind eigentlich schon fertig und haben sich damit abgefunden, dass sie nichts gefangen haben. Sie sind schon resigniert. Jesus aber fordert sie auf, wieder aktiv zu werden. Die Erfahrung vom reichen Fischfang gibt es immer wieder. Der Glaube kommt an, bringt Menschen in Gemeinschaft miteinander und macht ihr Leben besser. Wo Menschen sich auf den Glauben einlassen, da geschieht Ostern. Da sind lebendige Begegnungen mit dem Auferstandenen.

Donnerstag, 21. April 2022

Donnerstag der Osteroktav, 21. April 2022


Jesus trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. (Lk 24,36b-39a)


Wieso haben die Jünger Angst vor der Begegnung mit Jesus? Er war doch ihre ganze Hoffnung. Das ist eine menschliche Reaktion. Sie haben sich in ihrem Schmerz damit abgefunden, dass Jesus nicht mehr da ist. Sicher, nach Ostern ist nichts mehr so wie vorher. Aber solange die Jünger sich noch von Furcht und Zweifel leiten lassen, sind sie dafür nicht bereit. Ostern bedeutet, die Angst abzulegen und bereit zu sein für die Begegnung mit Jesus. Die macht alles neu.

Mittwoch, 20. April 2022

Mittwoch der Osteroktav, 20. April 2022


Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. (Joh 20,16-17)


Jesus spricht Maria Magdalena persönlich an. Was muss das für ein Moment für sie gewesen sein! Die Versuchung ist groß für sie, diesen Moment festhalten zu wollen, aber das ist nicht möglich. Manchmal gibt es solche Momente im Glauben, in denen Jesus ganz persönlich erfahrbar wird. Diese Begegnung mit Jesus ist immer verbunden mit dem Auftrag, voller Freude vom Glauben an den Auferstandenen zu erzählen.

Dienstag, 19. April 2022

Dienstag der Osteroktav, 19. April 2022


Die Frauen verließen das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. (Mt 28,8-10)


Die Mischung aus Furcht und Freude macht die Frauen bereit zur Begegnung mit dem Auferstandenen. Sie handeln anders als die Männer, die Apostel, die ihr Vorurteil haben und sich nur schwer davon abbringen lassen wollen. Die Frauen sind die ersten Zeuginnen der Auferstehung und Vorbilder im Glauben. Der auferstandene Jesus lädt auch heute Christinnen und Christen, ja alle Menschen ein, sich nicht zu fürchten, sich nicht von den eigenen Vorurteilen leiten zu lassen, sondern den Glauben freudig zu leben.

Montag, 18. April 2022

Ostermontag, 18. April 2022


Und es geschah, als Jesus mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? (Lk 24,30-32)


Die beiden Jünger von Emmaus erkennen Jesus erst langsam. Ihre Trauer und die eigene Deutung der Geschehnisse steht ihnen im Weg. Sie dachten, sie wissen schon, was eigentlich passiert ist. Doch die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus verändert ihre Sicht. Weil sie jetzt auf ihr brennendes Herz vertrauen, sehen sie, was Gott bewirkt hat. Die österliche Erfahrung verändert den Blick, nimmt die Angst und öffnet das Herz für einen starken, lebendigen Glauben.

Sonntag, 17. April 2022

Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag, 17. April 2022


Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. (Röm 6,4-5)


Die Freude des Ostermorgens besiegt die Angst, so wie die Auferstehung den Tod überwindet. Nach der Fastenzeit und den stillen Tagen der Karwoche gibt die Osternacht dem Glauben wieder neu eine positive, freudvolle Stimmung. Halleluja! - Lobet den Herrn!, singen wir. Wenn sich Christinnen und Christen dadurch prägen lassen und die Freude zu allen Menschen hinaus tragen, dann strahlt der Glaube in die Welt hinaus. Diese Freude kann die Welt zum Guten verwandeln.

Samstag, 16. April 2022

Karsamstag, 16. April 2022


Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht. Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden. (Hebr 5,7-9)


Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe. Alles scheint verloren, Jesus, der Herr, auf den sie alle ihre Hoffnung gesetzt hatten, ist tot. Aber in dieser scheinbar tödlichen Stille ist die Vollendung schon verborgen. Jesus ist zu den Toten gegangen, um uns alle vom Tod zu erlösen. Deshalb unterscheidet sich die christliche Haltung zum Tod von anderen Vorstellungen. Weil Jesus den Tod angenommen und überwunden hat, haben auch wir Christinnen und Christen Hoffnung für die Toten und für uns selbst.

Freitag, 15. April 2022

Karfreitag, 15. April 2022


Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der HERR ließ auf ihn treffen die Schuld von uns allen. Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt, so tat auch er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,6-7)

Jesus protestiert nicht, er nimmt das Kreuz an, auch wenn es ihm schwerfällt. Er geht mit allen, die Unrecht erleiden müssen, ganz gleich, ob sie selbst schuld sind oder nicht. Das Kreuz erinnert daran, dass Gott immer auf der Seite der Armen und Leidenden steht. Und es ist ein Auftrag für die Christinnen und Christen, diese Perspektive selbst einzunehmen. Das Kreuz ist aber nicht das letzte Wort, sondern führt zur Auferstehung. Deshalb verehren wir am Karfreitag das Kreuz. Es ist das Zeichen, dass Jesus den Tod überwunden hat.

Donnerstag, 14. April 2022

Gründonnerstag, 14. April 2022


Als Jesus ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. (Joh 13,12-14)

Die Frage an die Jünger gilt allen Christinnen und Christen. Begreifen wir, was Jesus für uns getan hat? Der Gründonnerstag erinnert daran, dass Jesus sich selbst in Leib und Blut schenkt. Die Wandlung von Brot und Wein führt zur Wandlung der Gläubigen, die davon nehmen und essen. Und sie soll dazu führen, dass wir die Welt verwandeln zum Ort der Begegnung mit Jesus.

Mittwoch, 13. April 2022

Mittwoch der Karwoche, 13. April 2022


Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Und GOTT, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. (Jes 50,6-7)


Gewalt nicht mit Gewalt zu beantworten und auf Aggression nicht aggressiv zu reagieren, das ist sehr schwer. Jesus ist gewaltsam umgekommen, so wie es vielen Menschen passiert. Die Antwort des Evangeliums ist die Versöhnung, die aus dem gewaltsamen Kreislauf des Unheils herausführt. Wer an Gott glaubt weiß, dass es nicht auf den schnellen Ruhm ankommt. In wenigen Tagen feiern wir Ostern, das Fest des Lebens und des Friedens.

Dienstag, 12. April 2022

Dienstag der Karwoche, 12. April 2022


Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Nationen; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. (Jes 49,6)

Zu Ostern feiern auch manche den Gottesdienst mit, die sonst nicht sehr oft am kirchlichen Leben teilnehmen. Das ist gut so, denn die Kirche feiert nicht nur für sich selbst und für die, sich gerade versammeln. Jesus Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben und auferstanden. So wie er ist die Kirche für alle da. Christinnen und Christen sollen lebendige Zeugen der Auferstehung Jesu für alle Menschen sein. Österliche Menschen sind für ihre Mitmenschen da.

Montag, 11. April 2022

Montag der Karwoche, 11. April 2022


Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Nationen das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. (Jes 42,1-3)


Gottes Gerechtigkeit ist anders als die der Menschen. Wenn Gott das Recht bringt, dann kommt es nicht laut und prominent, sondern leise. Gott bringt es zu denen, die die Zuwendung dringend brauchen, zu den Zweiflern, den gebrochenen Existenzen, den Zögernden. Die Frage ist nicht, wer hat den größten oder besten Glauben, sondern wo ist, vielleicht auch verborgen, der Glaube da. Das tröstet auch dann, wenn mein Glaube schwach ist.

Sonntag, 10. April 2022

Palmsonntag, 10. April 2022


Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. (Lk 19,38-40)

Eine große Schar von Menschen jubelt Jesus aus herzlicher Freude zu. Die Begeisterung ist echt, aber wird sie halten? Ein Gottesdienst, eine gute Gemeinschaft, eine treffende Predigt kann spontane Begeisterung auslösen. Das ist wichtig, weil Menschen emotionale Wesen sind. Und echte Freude lässt sich nicht verbieten oder aufhalten. Wenn sie aus dem Innersten kommt, wird sie auch den Karfreitag überstehen. Die Freude am Glauben ist unsere Stärke.


Samstag, 9. April 2022

Samstag der 5. Fastenwoche, 9. April 2022


Hört, ihr Völker, das Wort des HERRN, verkündet es auf den Inseln in der Ferne und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es sammeln und hüten wie ein Hirt seine Herde! Denn der HERR hat Jakob losgekauft und ihn erlöst aus der Hand des Stärkeren. (Jer 31,10-11)


Frieden und Einheit unter den Menschen ist heute eine große Sehnsucht. Krieg, Gewalt und Streit scheinen überall gegenwärtig. Wo der Glaube stark ist, führt er Menschen zusammen. Die vierzig Tage der österlichen Bußzeit sind eine Gelegenheit, Gemeinsames zu stärken und zur Versöhnung zu finden, wo Streit war.

Freitag, 8. April 2022

Freitag der 5. Fastenwoche, 8. April 2022


Ich hörte die Verleumdung der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können. Doch der HERR steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen. Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger, unvergesslicher Schmach. (Jer 20,10-11)


Viele Menschen erfahren heute Angst und Bedrängnis. Gleich ob ich mir einer Schuld bewusst bin oder nicht, Angriffe und Misstrauen sind sehr schmerzhaft. Wer keine Zustimmung bei anderen findet, ist oft sehr einsam. Der Glaube kann Halt geben, wenn ich den Eindruck habe, von allen verfolgt zu werden. Die Zusage Gottes ist: ich bin mit dir, auch wenn du dich bedrängt fühlst. Mit Gottes Hilfe kannst du im Guten weitergehen. Dann wird dich die Angst nicht überwältigen.

Donnerstag, 7. April 2022

Donnerstag der 5. Fastenwoche, 7. April 2022


Er, der HERR, ist unser Gott. Auf der ganzen Erde gelten seine Entscheide. Auf ewig gedachte er seines Bundes, des Wortes, das er gebot für tausend Geschlechter, des Bundes, den er mit Abraham geschlossen, seines Eides, den er Isaak geschworen hat. (Ps 105,7-9)

Das sind große Worte. Bewähren sie sich auch? Der Psalm besingt die Verlässlichkeit Gottes. Auch in schweren Zeiten hat das Volk Israel erfahren, dass Gott für die Seinen da ist. Diese Erfahrung machen viele Gläubige in Leid und Bedrängnis: Sie finden Halt im Glauben und in der Glaubensgemeinschaft. Im Bewusstsein, dass Gott mir Vieles schenkt und ich nicht selbst alles erreichen muss, kann ich mit schwierigen Situationen besser umgehen und andere stärken.

Mittwoch, 6. April 2022

Mittwoch der 5. Fastenwoche, 6. April 2022


Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. (Joh 8,34-36)


Niemand möchte Sklave sein. Doch viele lassen sich versklaven von gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Zwängen, vom Wunsch nach Anerkennung und vielem mehr. Jesus möchte, dass wir frei sind und die Freiheit bewusst leben. Freiheit ist anspruchsvoll. Sie bedeutet auch Verantwortung. Wir sollen sein und handeln wie Jesus, wir sollen als mündige Söhne und Töchter Gottes in der Welt leben.

Dienstag, 5. April 2022

Dienstag der 5. Fastenwoche, 5. April 2022


Der HERR sprach zu Mose: Mach dir eine Feuerschlange und häng sie an einer Stange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht. Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Stange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben. (Num 21,8-9)

Seltsam, fast magisch mutet diese Weisung an. Mose soll eine künstliche Schlange aufhängen, und wer sie anblickt wird gesund. In einer modernen, rational geschulten Zeit ist für so etwas scheinbar kein Platz. Doch der Zusammenhang zeigt ein anderes Bild. Die Israeliten haben sich mit ihrem Verhalten angreifbar gemacht für die Schlangen, die sie vergiften wollen. Wenn sie sich aber Gott wieder zuwenden, finden sie Heil. So vieles vergiftet den Alltag, die Beziehungen, die Gedanken. Der Blick auf Gott hilft, das Wesentliche wieder zu sehen, Heilung zu finden und sich zu erneuern.