Montag, 31. März 2014

Montag der 4. Fastenwoche, 31. März 2014

Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. (Joh 4,50-51)


Wir haben gelernt, skeptisch zu sein. Nur was ich überprüft oder selbst gemacht habe, das gilt für mich wirklich. Jesus aber lehrt mich zu vertrauen. Ich kann nicht alles selbst vollbringen und muss es auch gar nicht. Wie oft geschieht etwas Gutes, das mir einfach nur geschenkt wird. Fastenzeit bedeutet, lernen Gott zu vertrauen.

Sonntag, 30. März 2014

4. Fastensonntag, 30. März 2014

Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind? Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde (Joh 9,39-41).

Wie gerne redet man sich darauf aus, man hätte ja nichts gewusst. Das Wegschauen, wo Menschen meine Hilfe brauchen würden, ist weit verbreitet. Jesus sagt zu den Pharisäern: Ihr wisst, was ihr tut. Also müsst ihr dafür auch die Verantwortung übernehmen. Wenn ich weiß, was ich tun sollte, dann wiegt die Verfehlung umso schwerer. 

Samstag, 29. März 2014

Samstag der 3. Fastenwoche, 29. März 2014

Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! (Lk 18,13)

Wir stehen gerne ganz hinten in der Kirche, um nicht den Eindruck von Hochmut oder Selbstgerechtigkeit zu erwecken. Selbstkritik ist wichtig, sie darf nicht oberflächlich sein, soll aber auch nicht das Gute in meinem Leben übersehen. Sicher bin ich ein Sünder, aber die Gnade Gottes hat in meinem Leben auch schon viel Gutes bewirkt. Dafür darf ich dankbar sein.

Freitag, 28. März 2014

Freitag der 3. Fastenwoche, 28. März 2014

Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden (Mk 12,29-31).

Gottes- und Nächstenliebe, darin kommt das ganze Gesetz der Bibel zusammen. Das sind auch keine Größen, die in Konkurrenz zueinander stehen. Wer Gott liebt, wird immer zugleich die Menschen lieben, die Gottes Kinder sind. Und wer die Menschen liebt, kann seinen Blick nicht vor dem Größeren verschließen, der die Menschen geschaffen hat. Zweierlei Liebe, die echt menschlich ist.

Donnerstag, 27. März 2014

Donnerstag der 3. Fastenwoche, 27. März 2014

Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen (Lk 11,19-20).

Teufel und Dämonen wollen so gar nicht in unser heutiges, modernes Denken passen. Aber ist das Böse nicht eine große Macht in unserer Welt? Manche glauben, sie können mit dem Bösen spielen, ja paktieren. Jesus aber sagt: Wer sich mit dem Bösen einlässt, der kann nicht zum Reich Gottes gehören.

Mittwoch, 26. März 2014

Mittwoch der 3. Fastenwoche, 26. März 2014

Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich (Mt 5,18-19).

Die Gesetze des Alten Bundes, die Zehn Gebote gelten. Das ist für Jesus selbstverständlich und sollte auch für uns gelten. Frei sein in Christus bedeutet nicht, dass es keine Gebote mehr gibt, sondern dass die Gebote leicht sind, weil sie die Freiheit erst ermöglichen. Denn frei sind nur Menschen, die auch Verantwortung füreinander tragen.

Dienstag, 25. März 2014

Dienstag der 3. Fastenwoche, 25. März 2014 (Verkündigung des Herrn)

Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben (Lk 1,30-33).

Mitten in der Fastenzeit feiern wir die Verkündigung Jesu, neun Monate vor Weihnachten. Gott wird Mensch, um uns Menschen zu erlösen. Jesus kommt, aber er herrscht nicht mit Glanz und Herrlichkeit, sondern in Demut und Leiden.

Montag, 24. März 2014

Montag der 3. Fastenwoche, 24. März 2014

Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon (Lk 4,25-26).

Warum sie und nicht ich? Wieso gelingt mir das nicht? Wieso kommt Gott nicht zu mir? Allzu oft geht mein Blick auf die anderen und der Neid wächst. Gott aber kommt zu allen Menschen, wenn sie es zulassen. Wenn ich selbst aber Gott keinen Platz in meinem Herzen gebe, weil ich dem anderen die Gnade neidig bin, wie soll er mich dann erreichen?

Sonntag, 23. März 2014

3. Fastensonntag, 23. März 2014

Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt (Joh 4,13-14).

Jesus redete lange mit der Samariterin am Brunnen. Das Gespräch hat ihr Leben von Grund auf verändert. Er, der ihre ganze wirre Lebenssituation kennt, schenkt ihr neues Leben. Was zwar alle wissen, aber wozu alle schweigen, das spricht er an, ohne sie zu verurteilen. Denn nur so kann die Begegnung mit ihm neues Leben, ja ewiges Leben schenken.

Samstag, 22. März 2014

Samstag der 2. Fastenwoche, 22. März 2014

Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden (Lk 15,31-32).

Die Geschichte vom verlorenen Sohn und vom barmherzigen Vater ist eigentlich für den größeren Sohn geschrieben, für den, der geblieben ist. Sie handelt von der Großherzigkeit, die bereit ist zu verzeihen und den Verlorenen wieder aufzunehmen. Was hätte ich mir an dessen Stelle gedacht?

Freitag, 21. März 2014

Freitag der 2. Fastenwoche, 21. März 2014

Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um (Mt 21,37-39).

Wie oft wehre ich mich in meinem eigenen Leben gegen Gott. Der Glaube ist oft in Gefahr, an der Oberfläche zu bleiben. Aber was werde ich tun, wenn Jesus tatsächlich in mein Leben eindringt? Werde ich mich dann unauffällig verhalten? weghören? ihn gar hinaustreiben? An Jesus Christus glauben heißt, sich auch auf das Unerwartete gefasst machen.

Donnerstag, 20. März 2014

Donnerstag der 2. Fastenwoche, 20. März 2014

Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht (Lk 16,31).

Oft und oft werden Bedingungen gestellt. Man könnte ja glauben, wenn das und das erfüllt wäre. Der Glaube kann aber nur bedingungslos sein, indem ich mich ganz Gott anvertraue. Wenn ich dazu nicht bereit bin, nützen auch die besten Erkenntnisse nicht. Das größte Hindernis zu glauben und vertrauen, bin ich meistens selbst.

Mittwoch, 19. März 2014

Mittwoch der 2. Fastenwoche, 19. März 2014 (Hl. Josef)

Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen (Mt 1,20-21).

Zwar wissen wir von Josef nicht viel. Das Wenige zeigt ihn als einen Mann mit einem ernsthaften Glauben. Wie so viele Gläubige muss aber auch er lernen, Gott zu vertrauen. So gilt der Ruf des Engels an ihn auch für mich, besonders in dieser Fastenzeit: “Fürchte dich nicht!”

Dienstag, 18. März 2014

Dienstag der 2. Fastenwoche, 18. März 2014

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus (Mt 23,8-10).


Wer will ich sein? Menschen trachten danach, Ansehen, Ehren, Einfluss zu erlangen. Christen aber sollen auf alle weltlichen Ehren verzichten und sich ganz an Jesus Christus orientieren. Damit ist nicht eine oberflächliche Bescheidenheit gemeint, sondern eine fundierte, tiefgehende Haltung.

Montag, 17. März 2014

Montag der 2. Fastenwoche, 17. März 2014

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden (Lk 6,37).

Über andere zu richten ist heute weithin üblich geworden. Aber wer bin ich, dass ich über einen anderen den Stab brechen kann? Jesus verlangt, nicht über die anderen zu richten, sondern mit ihnen zu gehen. Nur wer immer zur Vegebung und zum Neuanfang bereit ist, kann auch selbst Vergebung erlangen.

Sonntag, 16. März 2014

2. Fastensonntag, 16. März 2014

Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören (Mt 17,5).

Wer ist Jesus für mich? Sicher war er ein vorbildlicher, berührender, großartiger Mensch. Für Christen aber ist Jesus selbst Gott, der menschgewordene Gottessohn. Das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes eint alle christlichen Konfessionen. In ihm ist Gott uns Menschen ganz nahe gekommen.

Samstag, 15. März 2014

Samstag der 1. Fastenwoche, 15. März 2014 (Klemens Maria Hofbauer)

Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet (Mt 5,44-45).

Wer Jesus nachfolgen will, muss auch leben, wie er gelebt hat. Das heißt, ich muss mich für die radikale Liebe entscheiden, die nicht nur meinen Freunden gilt, sondern auch denen, die mir nicht sympathisch sind, ja die mich nicht lieben. Diese Liebe ist nicht blind, aber ehrlich. Wer so liebt, betet für die Verfolger und für die, die mir Schlechtes wollen.

Freitag, 14. März 2014

Freitag der 1. Fastenwoche, 14. März 2014

Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen (Mt 5,20).

Gerecht waren sie ohne Zweifel, die Pharisäer und Schriftgelehrten. Sie meinten es sehr ehrlich mit ihrem Glauben. Auch heute bemühen sich viele redlich um ein gutes Leben. Jesus möchte aber noch mehr von mir. Ich soll mich um das Besondere bemühen und nicht beim Selbstverständlichen stehenbleiben.

Donnerstag, 13. März 2014

Donnerstag der 1. Fastenwoche, 13. März 2014

Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet (Mt 7,7-8).

Wer vertraut heute schon dem Gebet? Und wer bittet heute schon gerne? In einer Zeit, in der jeder alles selbst machen möchte und sich für unfehlbar hält, ist es schwer, andere zu bitten. Aber nur wer auch bitten gelernt hat, kann selbst geben und tun, was das Evangelium verlangt.

Mittwoch, 12. März 2014

Mittwoch der 1. Fastenwoche, 12. März 2014

Wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein (Lk 11,30).


Jona hat die Umkehr verkündet, und die Bewohner Ninives glaubten ihm, ganz zu seiner eigenen Verwunderung. Wenn ich mich vom Evangelium aufrütteln lasse, dann habe ich das Wichtigste schon verstanden. Dann bin ich schon am Weg Jesu.

Dienstag, 11. März 2014

Dienstag der 1. Fastenwoche, 11. März 2014

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde (Mt 6,9-10).


So oft wird das Gebet des Herrn gedankenlos gesprochen oder gesungen. Aber kann ich in meinem Leben wirklich vorbehaltlos sagen: Dein Wille geschehe? Das Vaterunser beten heißt, sich Gott anzuvertrauen und ihm auch zuzutrauen, dass er für mein Leben das Gute vorgesehen hat.

Montag, 10. März 2014

Montag der 1. Fastenwoche, 10. März 2014

Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).

Jesus ist immer unter uns, meist unscheinbar. Er verlangt meine Aufmerksamkeit: Wo ist eine Schwester, ein Bruder in Not? Wer braucht meine Hilfe oder ein gutes Wort? Darauf kommt es an, ja das ist das einzige Kriterium.

Sonntag, 9. März 2014

1. Fastensonntag, 9. März 2014

Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen (Mt 4,10).

Die Versuchung Jesu kehrt auch bei uns immer wieder. Immer wieder will ich etwas anderes an der Stelle Gottes verehren, lasse mich von meinen eigenen Götzen verführen. Jesus sagt: Vor Gott allein sollst du dich niederwerfen!

Samstag, 8. März 2014

Samstag nach Aschermittwoch, 8. März 2014

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten (Lk 5,31-32).

Die Kirche ist eine Gemeinschaft von Menschen mit Fehlern und Makeln. Jesus kommt zu uns Sündern. Daher gibt es keinen Grund, dass wir uns für etwas Besseres in der Welt halten. Aus dem Bewusstsein der eigenen Sündhaftigkeit vor Gott, kann ich den anderen Menschen mit mehr Langmut begegnen.

Freitag, 7. März 2014

Freitag nach Aschermittwoch, 7. März 2014

Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten (Mt 9,15).

Oft erscheint der Glaube farblos, langweilig, ja sogar bedrückend. Aber das ist nicht christlich. Wenn ich in meinem Leben Christus erfahren habe, dann bedeutet das für mich eine große Freude, nicht eine Last. Denn das Evangelium schenkt Freude und Zuversicht. Wenn mir diese Freude abhanden kommt, weil ich im Alltag versinke, dann ist es Zeit zu fasten, um Jesus wieder näherzukommen.

Donnerstag, 6. März 2014

Donnerstag nach Aschermittwoch, 6. März 2014

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten (Lk 9,23-24).

Christ sein heißt Jesus nachfolgen und das bedeutet Kreuzesnachfolge. Wo aber sind die täglichen Kreuze? Was ist mir auferlegt? Meist sind es die Mitmenschen, die mir schwer zu ertragen scheinen aber die es auch allzu oft schwer haben im Leben. Das Kreuz täglich tragen heißt auch, einander täglich ertragen.

Mittwoch, 5. März 2014

Aschermittwoch, 5. März 2014

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten (Mt 6,1).

Bin ich selbst gerecht? Allzuleicht halte ich mich für gerechtfertigt und mein Tun für angemessen. Dann stehe ich vor den anderen gut da. Fastenzeit bedeutet, sich selbst zu fragen, wo ich nur gut erscheine und was zum wirklich guten Handeln notwendig ist.

Montag, 3. März 2014

Lilien und Vögel, Spaß und Freude?

Regelmäßig im Fasching gehen die Verantwortlichen für Katechese und Gottesdienstgestaltung auf die Suche nach Bibeltexten, die scheinbar zum Fasching passen, weil sie einfach die Freude thematisieren. Der Suche folgt immer eine gewisse Enttäuschung. Denn die Bibel kennt keine grundlose Freude, sondern spricht immer von der Freude an etwas.
Der Text, der meist verwendet wird, auch mit Rückbezug auf den hl. Franz von Assisi, ist Jesu Vergleich mit den Lilien am Feld und den Vögeln am Himmel (Mt 6,19-34). “Macht euch keine Sorgen!”, heißt es da. Gott sorgt für euer Leben, er wird euch geben, was nötig ist. Darüber könntet ihr euch freuen. Zwar kommt das Wort Freude nicht vor, aber der Schluss ist wohl zulässig. Die Freude am Reich Gottes holt die Christen aus der Plage des Alltags heraus, weil sie auf Gott blicken können und deshalb wissen, dass ihre täglichen Sorgen nicht alles sind. Dann sind die Sorgen an ihren richtigen Platz verwiesen, man wird sich darum kümmern, aber nicht darin aufgehen. Damit entsteht ein Raum der echten Freude.
Im Buch Nehemia gibt es die berühmte Stelle: “Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke!” (Neh 8,10). Die Israeliten sind aus dem Exil heimgekehrt. Sie bauen langsam Jerusalem und den Tempel. Sie hören nun gemeinsam eine feierliche Lesung aus dem Gesetz des Mose. Es beginnt so etwas wie eine religiöse Normalität. Die Feste werden wieder gefeiert. Allerdings will die Freude nicht so recht aufkommen, weil viele noch den Glanz und die Größe des alten Tempels und des alten Jerusalem in Erinnerung haben. Das neue musste eben aus Kostengründer kleiner und schlichter sein. Wird das gehen?, fragen sich die Leute. Ja, ist die Antwort, weil Gott mit uns ist. Die Verzweiflung wird dort besonders stark, wo der Grund der Freude in Vergessenheit gerät, nämlich Gott selbst.
Freude ist nicht Spaß. Der lässt sich erzeugen, für den muss man Geld ausgeben und sich selbst darauf einstimmen, mit Unterhaltung aus der Konserve, Krapfen oder Sekt. Das hat alles seinen Sinn. Aber wenn die Unterhaltung nicht zu einer echten Freude beiträgt, die im Sinngefüge meines Lebens ihren Platz hat, dann wird der Kater am Aschermittwoch umso größer sein.