Zu Ostern feiern wir mit großer Freude die Auferstehung Jesu. Begeistert singen wir Halleluja!, doch zu erklären, was passiert ist, fällt vielen Christen sehr schwer. Das spürt man schon in der Heiligen Schrift, die hier nach Worten ringt. Das deutsche, spezifisch christliche, Wort „auferstehen“, findet sich nicht. Dort steht nur „aufstehen“ oder „aufwecken“. Wir wissen nicht, wie die Auferstehung geschah. Niemand war dabei. Man kann erst nachher darüber reden und sagen: Jesus ist auferstanden. In der Früh kommen Frauen und sehen das Grab leer. Sie verstehen nicht, was passiert ist. Dann heißt es, ein Engel erklärt es ihnen. Damit sagt die Bibel, dass man nur im Glauben, mit Gottes Hilfe erfassen kann, was Auferstehung bedeutet. Die Jünger sind verzweifelt, mutlos, weil sie meinen, Jesus habe sie verlassen, jetzt sei alles aus. Dann aber begegnet er ihnen. Zuerst sind sie sprachlos, erkennen ihn nicht, dann überwältigt. Sie können es nicht erklären, aber davon erzählen: Jesus lebt, wir haben ihn gesehen. Diese Erfahrung trägt die Kirche durch alle Zeiten.
Sonntag, 27. März 2016
Ostersonntag, 27. März 2016
Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.
Röm 6,9-11
Jesus ist für unsere Sünden gestorben und für unsere Auferstehung auferstanden. Ostern ist das Fest der großen Freude. Die Osterfreude soll unser ganzes Leben prägen. Nur Christen, die aus der Auferstehung leben, können vor der Welt überzeugend sein.
Halleluja! Christus ist auferstanden, er lebt! Halleluja
Samstag, 26. März 2016
Karsamstag, 26. März 2016
Ich bin zu den Toten hinweggerafft wie Erschlagene, die im Grabe ruhen; an sie denkst du nicht mehr, denn sie sind deiner Hand entzogen. Du hast mich ins tiefste Grab gebracht, tief hinab in finstere Nacht. Schwer lastet dein Grimm auf mir, all deine Wogen stürzen über mir zusammen. [Sela] Die Freunde hast du mir entfremdet, mich ihrem Abscheu ausgesetzt; ich bin gefangen und kann nicht heraus. Mein Auge wird trübe vor Elend. Jeden Tag, Herr, ruf ich zu dir; ich strecke nach dir meine Hände aus. Wirst du an den Toten Wunder tun, werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen? [Sela] Erzählt man im Grab von deiner Huld, von deiner Treue im Totenreich?
Ps 88,6-12
Der Tod wird in unserer Gesellschaft allzu oft verschwiegen. Er ist ein Verlust, nicht mehr. Aber die Grabesruhe kann heilsam sein, weil sie die Vorbereitung auf die Osterfreude ist, für die, die sie zulassen können. Karsamstag ist ein stiller Tag, einer der mich an meine Grenzen führt. Aber ohne dieses Bewusstsein kann es nicht Ostern werden.
Freitag, 25. März 2016
Karfreitag, 25. März 2016
Der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein.
Jes 52,10-12
Die Hingabe führt zur Rettung, der Tod zum Leben. Wer das Kreuz sieht, kann das zuerst nicht erkennen. Zu groß sind der Schmerz und die Trauer. Das Kreuz wirkt zuerst wie ein großer Verlust. Jesus ist tot, er ist nicht mehr bei uns. Er, der für uns alle da war, hat sein Leben verloren. Doch im Glauben wissen wir, dass der Tod nicht das letzte Wort behalten wird.
Donnerstag, 24. März 2016
Gründonnerstag, 24. März 2016
Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der Erste unter den Monaten des Jahres gelten. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus.
Ex 12,2-3
Das Paschafest erinnert daran, dass Gott sein Volk aus Ägypten befreit hat. Wir brauchen manchmal einen Exodus, weil wir dem Druck des Alltags oder bestimmter Situationen nicht mehr gewachsen sind. In der Erinnerung an das Heil, das Gott schenkt, mit der Kraft aus seinem Zuspruch in der Eucharistie und mit seiner Hilfe kann ich den Neubeginn wagen.
Mittwoch, 23. März 2016
Mittwoch der Karwoche, 23. März 2016
Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.
Jes 50,6-7
Die Erfahrung des Gottesknechts: Was ich tun soll, ist nicht beliebt. Wer zu seinem Glauben steht, muss auch mit Widerspruch rechnen, ja mit Geringschätzung, Nachteilen, manchmal sogar Gewalt. Gott gibt aber die Kraft, für den Glauben auch etwas zu ertragen.
Dienstag, 22. März 2016
Dienstag der Karwoche, 22. März 2016
Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
Jes 49,5-6
Seit jeher ist es die große Versuchung aller Gläubigen, unter sich zu bleiben und den Glauben nur für sich allein haben zu wollen. Gott aber will, dass wir hinausgehen und allen Menschen vom Evangelium erzählen. Die Kirche soll in der Welt das Licht Christi leuchten lassen. Das ist eine Aufgabe, die auch mich persönlich angeht.
Montag, 21. März 2016
Montag der Karwoche, 21. März 2016
Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.
Jes 42,1-3
Das Wirken Gottes in der Welt ist oft unauffällig, meistens unspektakulär. Deshalb wird es auch so oft übersehen. Aber Gott schaut auf das Kleine, auf die Menschen, die noch am Weg sind, sich vielleicht verirrt haben, aber in denen das Gute immer noch lebendig ist. Er schaut auch auf mich, wenn ich den Blick auf das Wesentlich schon verloren habe.
Sonntag, 20. März 2016
Palmsonntag, 20. März 2016
Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger.
Jes 50,4
Jesus leidet nicht um des Leidens willen, sondern um die Menschen aus der Sünde wieder aufzurichten. Wie bei seinem Einzug in Jerusalem die Menschen Jesus als Retter gepriesen haben, so soll auch ich in meinem Leben zeigen, dass der Glaube eine starke Quelle der Freude ist.
Samstag, 19. März 2016
Samstag der 5. Fastenwoche Hl. Josef, 19. März 2016
Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit.
Röm 4,13
Josef, der Nährvater Jesu, glaubt an Gott und lebt aus diesem Glauben. In seinem Haus hat auch Jesus den Glauben gelernt. Wenn ich anderen vom Glauben erzähle und sie die Schönheit des Glaubens spüren lasse, dann kann ich dazu beitragen, dass die Familie Gottes in der Welt wächst.
Freitag, 18. März 2016
Freitag der 5. Fastenwoche, 18. März 2016
Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und kommen nicht auf. Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger, unvergesslicher Schmach. Aber der Herr der Heere prüft den Gerechten, er sieht Herz und Nieren. Ich werde deine Rache an ihnen erleben; denn dir habe ich meine Sache anvertraut.
Jer 20,11-12
Der Glaube fällt oft nicht leicht. Ja, es gibt auch viele, die andere wegen des Glaubens geringschätzen, lächerlich machen, angreifen, ja verfolgen. Viele Millionen Christen in aller Welt wissen das aus leidvoller Erfahrung. In Mitteleuropa kann man ohne Lebensbedrohung glauben, trotzdem muss ich mich in Frage stellen lassen. Jeremia bezeichnet diese Situation als Prüfung. Daran zeigt sich, wie ernst ich meinen Glauben nehme und ob ich Gott mein Leben wirklich anvertraue.
Donnerstag, 17. März 2016
Donnerstag der 5. Fastenwoche, 17. März 2016
Ich schließe meinen Bund zwischen mir und dir samt deinen Nachkommen, Generation um Generation, einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein. Dir und deinen Nachkommen gebe ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu Eigen, und ich will ihnen Gott sein. Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation.
Gen 17,7-9
Gott schenkt Abraham ein neues Leben, eine neue Heimat und Nachkommen. Doch der Bund ist zweiseitig, er verlangt Abrahams Antwort. Gott hat auch mit mir einen Bund geschlossen, schon im Anfang meines Lebens hat er mich angesprochen. Auf Gottes Bund achten bedeutet, in meinem Leben auf das Wort Gottes an mich zu antworten.
Mittwoch, 16. März 2016
Mittwoch der 5. Fastenwoche, 16. März 2016
Da rief Nebukadnezzar aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl des Königs missachtet und ihr Leben dahingegeben, als dass sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.
Dan 3,95
Die drei jungen Männer haben ihren Glauben auch unter dem Druck der Machthaber nicht aufgegeben. Deshalb wurden sie in den Feuerofen geworfen, wo Gott sie aber durch seinen Engel beschützte. Das sieht der Herrscher. Wer ehrlich und mutig zu seinem Glauben steht, gerade in schwierigen Zeiten, setzt ein Zeichen für das Wirken Gottes in der Welt, das Eindruck macht und die Menschen zu Gott führt. Fastenzeit ist eine Zeit, Zeichen zu setzen.
Dienstag, 15. März 2016
Dienstag der 5. Fastenwoche, 15. März 2016
In jenen Tagen brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut, es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig.
Num 21,4-5
Die Mutlosigkeit findet sich in Kirche und Gesellschaft heute an vielen Enden. Wie die Bibel erzählt, waren die Israeliten in der Wüste auch mutlos. Lieber nach Ägypten zurück in die Unterdrückung, als für die Freiheit, das gute Leben und die Harmonie mit Gott etwas riskieren. Wer so denkt, wird immer wieder von den Schlangen der Selbstgenügsamkeit, Bequemlichkeit, des billigen Eigeninteresses gebissen. Wenn ich auf Jesus schaue, ist der Schritt auf den richtigen Weg schon getan. Sein Vorbild gibt Mut und Zuversicht. Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung.
Montag, 14. März 2016
Montag der 5. Fastenwoche, 14. März 2016
Ewiger Gott, du kennst
auch das Verborgene; du weißt alles, noch bevor es geschieht. Du weißt auch,
dass sie eine falsche Aussage gegen mich gemacht haben. Darum muss ich jetzt
sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir
vorwerfen.
Dan 13,42-43
Oft ist in der Bibel von Menschen die Rede, die von anderen
hintergangen wurden. Die Versuchung ist groß, sich zurückzuziehen oder Rache zu
üben. Gott kennt die Wahrheit. Deshalb ist es gut, auch in dieser Situation
sich seiner Führung anzuvertrauen und nicht selbst in diesen unheilvollen
Kreislauf einzutreten.
Sonntag, 13. März 2016
5. Fastensonntag, 13. März 2016
Denkt nicht mehr an
das, was früher war; auf das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten. Seht
her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es
nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Steppe und Straßen durch die Wüste.
Jes 43,18-19
Wie gerne schaue ich lieber zurück als nach vorne. Wenn ich
Gott aber in meinem Leben nicht immer wieder wirken lasse, kann es keine
Erneuerung geben. In der Wüste unseres Lebens baut Gott immer wieder Straßen,
auf denen ich den Weg zum Guten gehen soll.
Samstag, 12. März 2016
Samstag der 4. Fastenwoche, 12. März 2016
Der Herr ließ es mich
wissen, und so wusste ich es; damals ließest du mich ihr Treiben durchschauen. Ich
selbst war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und
ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten: Wir wollen den Baum im Saft
verderben; wir wollen ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, so dass man
seinen Namen nicht mehr erwähnt. Aber der Herr der Heere richtet gerecht, er
prüft Herz und Nieren. Ich werde sehen, wie du Rache an ihnen nimmst; denn dir
habe ich meine Sache anvertraut.
Jer 11,18-20
Heute scheint uns jeder schwach, der viel Vertrauen hat und
deshalb gelegentlich Schaden erfährt. Die anderen sind schlecht, so denken
viele. Aber genau diese Haltung bestärkt nur das Misstrauen und fördert die
Gewalt. Nur das Vertrauen eröffnet einen neuen Weg, das Vertrauen in die
anderen Menschen und das Vertrauen in Gott, der richten wird, das heißt, der
wieder neu das Recht schenkt.
Freitag, 11. März 2016
Freitag der 4. Fastenwoche, 11. März 2016
Wir wollen sehen, ob
seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht. Ist der Gerechte
wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand
seiner Gegner.
Weish 2,17-18
Die Gerechten werden immer wieder geprüft. Ist es wirklich
richtig, wie sie handeln? Sind sie wirklich gut? Wenn ich in Frage gestellt
werde, ist das gut für mich. Habe ich richtig gehandelt, ist nichts zu
fürchten. War ich am falschen Weg, kann ich den richtigen finden.
Donnerstag, 10. März 2016
Donnerstag der 4. Fastenwoche, 10. März 2016
Der Herr sprach zu
Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt
hast, läuft ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich
ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und
werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das
sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
Ex 32,7-8
Die Erzählung vom goldenen Kalb hat nichts an Aktualität
eingebüßt. Immer wieder gießen wir uns goldene Kälber, die wir dann verehren
und für die wir alles andere zurückstellen. Reichtum, Erfolg, Ansehen, Spaß,
Wohlstand, Geld – die Liste lässt sich beliebig verlängern. Mose wird vom Berg
kommen und das Kalb zertrümmern. Wer hat heute diesen Mut? Fastenzeit heißt,
zum Wesentlichen kommen.
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