Dienstag, 30. November 2021

Kommt her, mir nach!

Impuls: Hl. Apostel Andreas, Dienstag der ersten Adventswoche, 30. November 2021


Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach. (Mt 4,18-20)

Die Apostel haben mitten im Alltag ihre erste Begegnung mit Jesus, ihren persönlichen Advent. Er ruft sie in die Nachfolge, so wie seither immer wieder viele Menschen, so wie alle Christinnen und Christen. Jesus nachfolgen bedeutet, sich im Leben an ihm und an seinem Evangelium zu orientieren. Der Advent führt mir das wieder vor Augen.

Montag, 29. November 2021

Christus, das Licht der Welt

Impuls: Montag der ersten Adventswoche, 29. November 2021

 


Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Hauses des HERRN steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Nationen. Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des HERRN von Jerusalem. (Jes 2,2-3)

Ist die Kirche ein geschützter Ort, wo der vermeintliche Rest der aufrechten Gläubigen sicher seinen Glauben leben kann? Die Vision des Propheten Jesaja spricht eine andere Sprache. Auch wenn es nicht immer so aussieht, die Kirche und die Gläubigen haben eine unverzichtbare Aufgabe in der Welt. Die Kirche soll das Licht Christi in die Welt tragen. Advent bedeutet, sich der Freude des Glaubens bewusst zu sein und Mitmenschen daran Anteil haben zu lassen.


Sonntag, 28. November 2021

Die Zeichen sind da

Impuls: 1. Adventsonntag, 28. November 2021


 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt! (Lk 21,25-28.34-36)

Allzu gerne bleiben wir bei dem, das wir gut kennen. Ein Leben in materieller und sozialer Sicherheit ist bei uns heute selbstverständlich. Das ist nicht überall so. Aber auch in unser vermeintlich versichertes mitteleuropäisches Leben brechen immer wieder Zeichen ein, die zu denken geben sollen. Das Evangelium zum Sonntag weist darauf hin, dass die Zeichen da sind. Wer aufmerksam durch die Welt geht, kann sie bemerken. Jesus möchte seinen Jüngerinnen und Jüngern nicht Angst machen, aber er will ihre Aufmerksamkeit: Seid wachsam! Diese Aufforderung wiederholt er im Advent immer wieder. Wachsamkeit bedeutet aber nicht, dass unsere Zeit schlecht ist, sondern dass wir bereit sein sollen, in dieser Welt und in den Menschen, die uns begegnen, Jesus zu erkennen.


Samstag, 27. November 2021

Komm Herr Jesus!

 Impulse zum Advent 2021

 

Nun komm, der Heiden Heiland,
der Jungfrauen Kind erkannt,
dass sich wunder alle Welt,
Gott solch Geburt ihm bestellt.

Komm, du Heiland aller Welt!, so heißt es in einem alten Lied zum Advent. Wörtlich ist vom Erlöser der Völker oder der Heiden die Rede. Gott will zu allen Menschen kommen, um alle zu erlösen. Advent ist die dringende Aufforderung an jede und jeden, nicht nur an mich selbst zu denken, sondern auch an die anderen Menschen. Schau auf deine Nachbarn und auf die, die dir begegnen!

Christinnen und Christen beten seit der Zeit der Urkirche darum, dass Jesus zu uns kommt. Diese Haltung entspricht dem Advent. Im Glauben erwarten wir das Kommen Jesu Christi. Am Christtag feiern wir seine Ankunft in Bethlehem vor 2000 Jahren und zugleich seine Ankunft heute bei dir und mir, jeder und jedem Einzelnen. Doch wer ist wirklich für die Begegnung mit Jesus bereit? Ist in meinem Leben überhaupt Platz für ihn? Oder bin ich mit zu vielen Dingen beschäftigt?

Im Lied heißt es weiter: Die ganze Welt staunt darüber, dass Gott Mensch wird. Die Haltung des Staunens verlangt die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen. Advent bedeutet, sich von aller falschen Sicherheit zu lösen, die mich an der Begegnung mit Gott hindert, der auch in mir Mensch werden möchte.

Die biblischen Texte, die im Advent in der Liturgie gelesen werden, sollen auf diese Begegnung vorbereiten. Diesem Anliegen widme ich heuer meine täglichen Impulse.