Mittwoch, 31. März 2021

Mittwoch der Karwoche, 31. März 2021


GOTT, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich höre, wie Schüler hören. GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

Jes 50,4-6


Der Gottesknecht muss zuerst ein Hörender sein, damit er zum Verkünder werden kann. Er geht durch eine harte Schule, angefeindet, geschlagen und geschmäht. Aber das Wort Gottes führt und trägt ihn. An diesem Vorbild sollen sich alle Gläubigen orientieren. In guten wie in schweren Zeiten gibt Gott denen Halt, die sich auf ihn verlassen. Eine wesentliche Erfahrung des Glaubens ist, dass Gott das Wort des Lebens allen schenkt, die sich auf das Evangelium einlassen.

Dienstag, 30. März 2021

Dienstag der Karwoche, 30. März 2021


Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Nationen; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

Jes 49,6


Das Wort an den Gottesknecht gilt bis heute. Es ist gut, wenn wir in der Kirche uns um uns selbst und den eigenen Weg bemühen. Aber es ist zu wenig. Wie die Apostel sollen alle Christinnen und Christen das Evangelium in die Welt tragen. Die Kirche hat die Aufgabe, alle Menschen zu Jesus zu führen, der für alle Menschen ans Kreuz gegangen ist. Christsein heißt, das Licht Christi in die Welt tragen, auch dort, wo es nicht leicht ist.

Montag, 29. März 2021

Montag der Karwoche, 29. März 2021


Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, zum Licht der Nationen, um blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, aus der Haft.

Jes 42,6-7


Gott beruft sein Volk und die Menschen in seinem Volk nicht einfach so, sondern mit einer Aufgabe für die Welt. Die Kirche, die Gemeinschaft in der Nachfolge, soll in der Welt ein Beispiel geben und sich für die einsetzen, die ihre Hilfe besonders brauchen, für die Armen, Blinden, Gefangen. Wer sein Christsein nur für sich behält, nur im Verborgenen glaubt, aber nicht hinausgeht, ist kein Christ.

Sonntag, 28. März 2021

Palmsonntag, 28. März 2021


Die Leute, die vor Jesus hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

Mk 11,9-10


Sehnsuchtsvoll haben die Menschen auf einen Retter gewartet und begrüßen Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem daher mit großer Begeisterung. Auch heute erwarten Viele solche Retter. Jesus fordert von denen, die ihm nachfolgen, dass sie das Kreuz auf sich nehmen. Werden sie auch dazu bereit sein? Sind wir dazu bereit?

Samstag, 27. März 2021

Samstag der 5. Fastenwoche, 27. März 2021


Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund; es soll ein ewiger Bund mit ihnen sein. Ich werde sie aufrichten und zahlreich machen. Ich werde mitten unter ihnen auf ewig mein Heiligtum errichten und über ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihnen Gott sein und sie, sie werden mir Volk sein. Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR es bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum auf ewig in ihrer Mitte ist.

Ez 37,26-28


Gott schließt den Friedensbund mit den Israeliten in der Zeit der Bedrängnis. Gott ist bei denen, die Not erleiden, nicht als Gott der Mächtigen sondern als einer, der sich um die Armen, Leidenden und Erfolglosen annimmt. Jesus ist gekommen, um die Sünder zu berufen, nicht für die Vollkommenen. Das Reich Gottes ist überall dort, wo Menschen in der Bedrängnis Befreiung, in der Krankheit Heilung, in der Armut Hilfe erfahren. Wo wir daran mitwirken, ist das Reich Gottes in der Welt sichtbar.


Freitag, 26. März 2021

Freitag der 5. Fastenwoche, 26. März 2021


Ich hörte die Verleumdung der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können. Doch der HERR steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen.

Jer 20,10-11a


Jesu Botschaft und sein Handeln an den Menschen hat Widerspruch gefunden. Er wird angefeindet und angeklagt. Diese Erfahrung machen viele Menschen bis heute, sie haben sich um das Gute bemüht, ihren Glauben gelebt, sind für ihre Überzeugungen eingetreten und werden dafür bedroht. Der leidende Jesus ist mit ihnen solidarisch geworden. Weil er durch den Tod zur Auferstehung gegangen sind, gibt der Glaube die Gewissheit, dass Gott in schweren Situationen immer Halt gibt.

Donnerstag, 25. März 2021

Verkündigung des Herrn, Donnerstag der 5. Fastenwoche, 25. März 2021


Hört doch, Haus Davids! Genügt es euch nicht, Menschen zu ermüden, dass ihr auch noch meinen Gott ermüdet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.

Jes 7,13-14


Neun Monate vor dem Geburtsfest Jesu grüßt Weihnachten kurz in die Fastenzeit. Jesus kommt in die Welt, als Zeichen für die Menschen. Immanuel bedeutet Gott mit uns. Das ist das Mysterium des Glaubens, dass Gott nicht irgendwo in der Ferne thront, sondern mit uns auf dem Weg ist, um uns zum Heil und zum Leben zu führen.

Mittwoch, 24. März 2021

Mittwoch der 5. Fastenwoche, 24. März 2021


Schadrach, Meschach und Abed-Nego erwiderten dem König Nebukadnezzar: Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Siehe, unser Gott, dem wir dienen, er kann uns retten. Aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner Hand, König, wird er uns retten. Und wenn nicht, so sei dir, König, kundgetan, dass wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Standbild, das du errichtet hast, nicht verehren.

Dan 3,16-18


Im Vertrauen auf die Rettung durch Gott können Gläubige auch schwierige Situationen bestehen. Die drei Jünglinge, die sich lieber in den Feuerofen werfen lassen, als sich von Gott abzuwenden, sind ein Beispiel dafür. Auch heute erfahren viele Menschen die Kraft des Glaubens, ohne daran zu denken oder etwas darüber zu sagen. Fastenzeit bedeutet, sich die Kraft des Glaubens bewusst zu machen.

Dienstag, 23. März 2021

Dienstag der 5. Fastenwoche, 23. März 2021


Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts von mir aus tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat.

Joh 8,28


Wer schlägt Jesus ans Kreuz? Über Jahrhunderte wurde allen Juden die Schuld gegeben. Aber tatsächlich schlagen die Sünder, wir alle Jesus immer wieder ans Kreuz, wenn wir zwar äußerlich zu glauben vorgeben, aber nicht das Gute tun. Am Kreuz zeigt Jesus, wer er wirklich ist, der Sohn Gottes, der gekommen ist, um mit den Leidenden solidarisch zu sein und die Sünder zu erlösen, uns alle.

Montag, 22. März 2021

Montag der 5. Fastenwoche, 22. März 2021


Meine Lebenskraft bringt er zurück. Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.

Ps 23,3-4


Die Fastenzeit erinnert an die finsteren Zeiten im eigenen Leben, an die Schwierigkeiten, die jede und jeder zu bewältigen hat. Der Glaube schenkt Kraft im Leid und Unheil. Viele Gläubige erfahren die lebensspendende Begegnung mit Gott als eine Kraft, die ihnen hilft, auch belastende Situationen zu meistern.

Sonntag, 21. März 2021

5. Fastensonntag, 21. März 2021


Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.

Joh 12,24-25


Das Weizenkorn, das stirbt, gibt Raum für neues Leben. Erneuerung kann nur dort passieren, wo das Alte vergeht und Raum für das Neue lässt. Die Auferstehung kann nur geschehen, weil Jesus Christus den Tod angenommen hat. Ostern ist das Fest der Erneuerung, die überall dort gelingt, wo Menschen bereit sind, sich von dem Alten, das sie auf dem Weg zum Guten behindert, zu lösen.

Samstag, 20. März 2021

Samstag der 4. Fastenwoche, 20. März 2021


Ich aber war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten: Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass seines Namens nicht mehr gedacht wird. Aber der HERR der Heerscharen richtet gerecht, er prüft Nieren und Herz. Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen, denn dir habe ich meine Sache anvertraut.

Jer 11,19-20


Gläubige scheinen manchmal naiv zu sein, wenn sie sich auch dort, wo es sinnlos scheint, für das Gute einsetzen. Warum tust du dir das an? Das hat doch keinen Sinn!, so wird gesagt. Im Glauben zeigt sich aber, dass Gott andere Prioritäten hat, als die menschliche Gemeinschaft. Die Gerechtigkeit Gottes ist größer als die der Menschen und steht nie im Widerspruch zu seiner Barmherzigkeit. Fastenzeit bedeutet, sich an der Gerechtigkeit Gottes orientieren.

Freitag, 19. März 2021

Hl. Josef, Freitag der 4. Fastenwoche, 19. März 2021


Abraham ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt - im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.

Röm 4,16b-18


Die Fastenzeit sind die vierzig Tage der Besinnung auf den Glauben. Da fügt sich das Fest des hl. Josef gut ein, der als ein Beispiel des Glaubens verehrt wird. Er hat sich als wahrer Sohn Abrahams erwiesen in der Treue zu seiner Berufung, mit der er Jesus durch sein Leben begleitet hat. Der Glaube ist überall gefordert, in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft. Die Frage an mich selbst: Lebe ich meinen Glauben in meinen Aufgaben an dem Ort, an den Gott mich gestellt hat?


Donnerstag, 18. März 2021

Donnerstag der 4. Fastenwoche, 18. März 2021


Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du selbst geschworen und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen. Da ließ sich der HERR das Unheil reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.

Ex 32,13-14


Mose verhandelt mit Gott, er bittet um Gnade, weil das Volk sich von gegen die Gebote verfehlt hat. Ja, die Menschen fallen in die Sünde, sagt Mose zu Gott, aber du hast ihnen die Verheißung gegeben. Gottes Zusagen sind größer, als uns Versagen. Gott ist treu, auch wenn wir uns immer wieder von ihm abwenden. Wenn Menschen vom Weg abkommen, scheint ihnen die Situation oft aussichtslos. So viel ist schon passiert, wem kann ich mich da noch anvertrauen? Wer gibt mir die Möglichkeit zum Neuanfang? Auf Gott kann man sich verlassen, er nimmt dich immer wieder auf, wenn du bereit bist.

Mittwoch, 17. März 2021

Mittwoch der 4. Fastenwoche, 17. März 2021


Doch Zion sagt: Der HERR hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergisst: Ich vergesse dich nicht.

Jes 49,14-15


Zion, der Berg, auf dem Jerusalem errichtet ist, steht für die Kirche, für alle, die dem Ruf Jesu folgen, für uns. Gott ist immer mit uns, auch wenn ich selbst mich verlassen fühle. So viele fühlen sich einsam, verlassen, vergessen, in die Dunkelheit versunken. Gott aber verlässt niemals die, die ihn suchen.

Dienstag, 16. März 2021

Dienstag der 4. Fastenwoche, 16. März 2021


Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Liege und geh!

Joh 5,6-8


Wer hat ein Recht auf Heilung? Wir sind gewohnt, so zu fragen und die Menschen danach zu beurteilen, was ihnen angeblich zusteht. Jesus geht anders auf die Menschen zu. Wer sich nach Heilung sehnt und für die Begegnung mit ihm offen ist, dem spricht er zu: Steh auf! Fastenzeit bedeutet, die bewussten und unbewussten Vorurteile anderen Menschen gegenüber zu sehen und aufzugeben.

Montag, 15. März 2021

Montag der 4. Fastenwoche, 15. März 2021


Ja, siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, es kommt niemand mehr in den Sinn. Vielmehr jubelt und jauchzt ohne Ende über das, was ich erschaffe! Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jauchzen und sein Volk zum Jubel.

Jes 65,17-18


Vor allem denen, die leiden, gilt diese Vision der Neuschöpfung: Was sie jetzt quält, wird weggenommen und erneuert. Die Verkündigung des Evangeliums ist eine Frohbotschaft, eine gute Nachricht, wie der Name schon sagt. Christ zu sein bedeutet, nicht apokalyptische Ängste zu verbreiten, sondern nach vorn zu schauen und aus der Freude des Glaubens zu leben. Der heutige Tagesheilige und zweite Stadtpatron von Wien, Klemens Maria Hofbauer (1751-1820) hat sich dafür eingesetzt, dieses Evangelium wieder neu zu verkünden. Damit ist er auch für heute ein Vorbild.

Sonntag, 14. März 2021

4. Fastensonntag, 14. März 2021


Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Joh 3,14-16


Warum der Tod am Kreuz? Warum wählt Gott nicht eine einfachere, gewaltfreie Variante? Jesus Christus kommt, um allen Menschen das ewige Leben zu schenken. Er kommt in eine unversöhnte Welt, in der Auseinandersetzungen, Streit und Gewalt bestimmend sind, vor 2000 Jahren in Israel und bis heute überall in der Welt. Weil er das alles auf sich genommen hat, ist er glaubwürdig, kann die Versöhnung bringen und uns alle zum Vater rufen.

Samstag, 13. März 2021

Samstag der 3. Fastenwoche, 13. März 2021


Auf, lasst uns zum HERRN zurückkehren! Denn er hat gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird uns auch verbinden. Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück, am dritten Tag richtet er uns wieder auf und wir leben vor seinem Angesicht.

Hos 6,1-2


Drei Tage lag Jesus im Grab, danach hat Gott alles neu gemacht. Die drei Tage stehen beim Propheten Hosea für die Zeit, die Menschen brauchen, um zur Umkehr bereit zu sein. Manchmal scheint das Schicksal schwer zu tragen, wie eine Strafe. Dann wieder zeigt sich, dass Gott mein Leben immer wieder zum Guten führt. Fastenzeit bedeutet, das Gute im eigenen Leben wahrzunehmen.


Freitag, 12. März 2021

Freitag der 3. Fastenwoche, 12. März 2021


Ich will ihre Untreue heilen und sie aus freiem Willen wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt. Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit es sprosst wie die Lotosblüte und seine Wurzeln schlägt wie der Libanon.

Hos 14,5-6


Auch wenn die Menschen noch unversöhnlich sind, die Versöhnung geht von Gott aus. Gott ist immer bereit für einen Neuanfang. Aus der Versöhnung entsteht neue Gemeinschaft und Leben in Fülle. So hat die Versöhnung nicht nur die Aufgabe, ehrlich auf die Schäden und Brüche zu schauen. Sie braucht auch die Bereitschaft und den Raum für die Erneuerung.

Donnerstag, 11. März 2021

Donnerstag der 3. Fastenwoche, 11. März 2021


Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere seine ganze Rüstung, auf die er sich verlassen hat, und verteilt seine Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Lk 11,20-23


Gott wirkt in der Welt überall dort, wo das Gute geschieht, wo die Dämonen, die Menschen belasten, verschwinden, wo Menschen Heilung finden. Gott kann aber nur die heilen, die es auch zulassen. Wer ganz im eigenen Schmerz versinkt oder keine Hilfe zulassen kann, ist nicht bereit für die lebensspendende Begegnung mit Jesus. Dort können die Kräfte wirken, die das Gute verhindern wollen. Fastenzeit gibt die Gelegenheit, Ängste zu überwinden und das Leben für das Gute zu öffnen.

Mittwoch, 10. März 2021

Mittwoch der 3. Fastenwoche, 10. März 2021


Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

Mt 5,17-18


Das Gesetz des Mose, die Zehn Worte und die vielen anderen Vorschriften des Alten Bundes, gelten auch weiterhin. Jesus stößt die alte Ordnung nicht um. Vielmehr erfüllt er sie selbst und lädt auch uns ein, uns an die Gebote zu halten und mit den Geboten den Weg zum Guten zu gehen. Die Gebote sind keine Schikane, sondern eine Hilfe für das gelingende Leben.

Dienstag, 9. März 2021

Dienstag der 3. Fastenwoche, 9. März 2021


Ach, HERR, wir sind geringer geworden als alle Völker. In aller Welt sind wir heute wegen unserer Sünden erniedrigt. Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen, der uns anführt, weder Brandopfer noch Schlachtopfer, weder Speiseopfer noch Räucherwerk, noch einen Ort, um dir die Erstlingsgaben darzubringen und um Erbarmen zu finden bei dir. Du aber nimm uns an! Wir kommen mit zerknirschtem Herzen und demütigem Sinn.

Dan 3,37-39


Niemand redet heute gerne vom eigenen Versagen, noch weniger sind bereit, dafür einzustehen und sich ehrlichen Herzens zu entschuldigen. Erst in der Zeit der Not, wenn die bisherigen Vorstellungen und Gewohnheiten nicht mehr halten, wächst die Bereitschaft, die Fehler bei sich selbst zu suchen. Gott will keine großartigen Opfer oder Rituale, wenn das wichtigste fehlt: das Herz, das ganz für Gott bereit ist. Fastenzeit bedeutet, sich im Innersten auf die Begegnung mit Jesus vorbereiten.

Montag, 8. März 2021

Montag der 3. Fastenwoche, 8. März 2021


Amen, ich sage euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam.

Lk 4,24-25


Die Jesus schon lange kennen, tun sich besonders schwer mit seinem Evangelium. Ihre Gewohnheiten und scheinbar sicheren Ansichten hindern sie daran, seine Botschaft annehmen zu können. Deshalb sind es oft die Fremden oder Außenstehenden, die für die Begegnung besser bereit sind, als die Insider. Auch mich hindert immer wieder vieles daran, für das Evangelium bereit zu sein. Die Fastenzeit gibt die Gelegenheit, das aus dem Weg zu räumen, was mich auf dem Weg zu Gott behindert.

Sonntag, 7. März 2021

3. Fastensonntag, 7. März 2021


Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.

Ex 20,2-4


Die zehn Worte Gottes, die Mose den Israeliten und damit auch uns überbringt, sind keine Vorschriften oder Forderungen, sondern Weisungen, die das Leben und die Freiheit stärken. Gott hat zuerst an uns gehandelt, hat uns das Leben, die Vernunft und die Freiheit geschenkt. Die vierzig Tage der Fastenzeit sind ein Abbild der vierzig Jahre in der Wüste und erinnern jede und jeden daran: So wie Gott sollst auch du handeln!

Samstag, 6. März 2021

Samstag der 2. Fastenwoche, 6. März 2021

 

Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Lk 15,31-32


Die Umkehr ist ein Fest, sagt Jesus. Die Barmherzigkeit Jesu kann für andere eine Herausforderung sein, wenn sie sich selbst im Recht sehen. Die größte Versuchung für Gläubige ist die Meinung, absolut richtig auf dem Weg zu sein und deshalb andere beurteilen zu dürfen. Jesus ist gekommen, um alle zu berufen, auch die, die mir vielleicht nicht gefallen oder die nicht so handeln, wie ich es für richtig erachte. Die Fastenzeit ermahnt uns, andere mit den Augen Jesu zu sehen.

Freitag, 5. März 2021

Freitag der 2. Fastenwoche, 5. März 2021


Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.

Mt 21,42-43


Das Evangelium ist schön und herausfordernd zugleich. Auch Jesus ist nicht immer nur eine angenehme Gestalt, sondern manchmal eine Zumutung. Er stellt mich selbst in Frage, mein Leben, mein Selbstverständnis. Am Glauben nehmen manche Anstoß, weil er von uns mehr fordert, als die alltäglichen Pfade weiterzugehen. Fastenzeit heißt, sich auf das Reich Gottes einlassen, auch wenn es mir etwas Neues zumutet.

Donnerstag, 4. März 2021

Donnerstag der 2. Fastenwoche, 4. März 2021


Gesegnet der Mensch, der auf den HERRN vertraut und dessen Hoffnung der HERR ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, er hört nicht auf, Frucht zu tragen.

Jer 17,7-8


Der Glaube kann eine starke Kraft, eine unermessliche Ressource für das Leben sein. Viele gläubige Frauen und Männer erfahren das selbst. Ja es gibt auch wissenschaftliche Untersuchungen, die das belegen. Der Glaube kann mich durch mein Leben tragen. Dazu ist es aber notwendig, ihn zu pflegen. Die vierzig Tage sollen eine Zeit der Kur für den Glauben sein.

Mittwoch, 3. März 2021

Mittwoch der 2. Fastenwoche, 3. März 2021


Gib du, HERR, Acht auf mich und höre das Gerede meiner Widersacher! Darf man Gutes mit Bösem vergelten? Doch sie haben mir eine Grube gegraben. Gedenke, dass ich vor dir stand, um Gutes über sie zu reden und deinen Zorn von ihnen abzuwenden!

Jer 18,19-20


Der Prophet Jeremia wird seines Glaubens und seiner Botschaft wegen von den Mächtigen verfolgt. Er tut das Gute, das Gott von ihm will, doch keiner dankt es ihm. Diese Erfahrung machen auch heute viele im Glauben. Sie bemühen sich, authentisch zu leben und ihren Glauben weiterzugeben. Doch viele werden dafür verachtet. Gott aber gibt Kraft, trotzdem nicht aufzugeben.

Dienstag, 2. März 2021

Dienstag der 2. Fastenwoche, 2. März 2021


Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Mt 23,11-12


Christsein ist eine Frage der Haltung. Jesus lebt die Haltung des Dienens vor und verlangt von uns Christen, ihm darin nachzufolgen. Jeder Versuch, sich selbst auf Kosten anderer besser dastehen zu lassen, die eigene Position zu Lasten anderer zu stärken, soll damit ausgeschlossen sein. Vielleicht wirken Christen damit auf den ersten Blick schwach. Aber sie tragen zu einer besseren, menschlicheren Welt bei. Die Fastenzeit ist dazu da, die Welt besser zu machen.
 

Montag, 1. März 2021

Montag der 2. Fastenwoche, 1. März 2021


Ja, HERR, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen, Fürsten und Vätern; denn wir haben uns gegen dich versündigt. Beim Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung, obwohl wir uns gegen ihn empört haben. Wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, nach seinen Weisungen zu wandeln, gehört, die er uns durch seine Diener, die Propheten, gegeben hat.

Dan 9,8-10


Es ist schwer, die eigenen Fehler einzugestehen, noch mehr in einer Zeit, in der nur eigene Erfolge gezeigt und Misserfolge bestenfalls bei anderen kritisiert werden. Wer zu den eigenen Fehlern steht, kann leichter Wege der Versöhnung gehen. Gottes Erbarmen ist größer als unser Versagen, größer als unsere Empörung gegen ihn. Die Fastenzeit ruft auf, das eigene Versagen zu sehen und einzugestehen.