Montag, 29. Februar 2016

Theologie 2016

Wo sind wir? Sicher, hier im Büro, mitten in Wien, mitten in Österreich, mitten in Europa. Aber das meine ich nicht. Wo sind wir? Diese Frage muss man sich als Theologe immer zu Beginn stellen. Denn wir fragen nach unserem christlichen Glauben ja nicht ohne Voraussetzungen, sondern in bestimmten Kontexten, mit Vorbedingungen und bestimmten Interessen. Also wo sind wir? Gestatten Sie mir, vor allem anderen, eine kurze Analyse der Gegenwart zu versuchen.
Noch vor wenigen Jahren hatte man den Eindruck, wir befänden uns als winzige Gruppe irgendwo an einer Bahnstation einer Nebenlinie und warten auf den Zug. Eine gewisse Unsicherheit ist dabei, denn wir wissen nicht, wann er kommt und wie er aussieht. Wird es ein uralter Regionalzug sein oder ein Schnellzug oder gar der Railjet, das Flagschiff der Österreichischen Bundesbahnen? Ja wir wussten nicht einmal ganz sicher, ob er überhaupt kommt, der Zug, der unsere Kirche weiter bringt. Und tief in uns erwacht der Verdacht, die ganze Linie könnte eingestellt werden, weil ohnehin niemand mehr gemeinsam fahren möchte. In dieser unbestimmten Situation entsteht Langeweile, und manche der Wartenden gehen wieder, suchen sich eine andere Mitfahrgelegenheit. Der allgemein vorherrschende Individualismus führt dazu, dass die Menschen lieber ihr eigenes Auto benützen – möglichst für sich allein. Die Illusion von Freiheit dahinter: Ich kann jederzeit aussuchen, wann ich wohin fahre. Uneingeschränkte Mobilität garantiert die Freiheit. Wenn es mir nicht mehr gefällt, hier zu bleiben, kann ich jederzeit woanders hingehen. Und in ähnlicher Weise halten es die Menschen mit dem Glauben und mit ihren Lebenskonzepten. In einer Situation allgemeiner Orientierungslosigkeit, möchte man am liebsten fort, und bleibt faktisch aber da, wo man ist. Und die Kirche, so schien es, taugte bestenfalls noch als Aufputz für das eine oder andere Fest am Bahnsteig, aber nur nicht zu regelmäßig und vor allem ohne Anspruch an mich selbst. Schön darf sie sein, aber bitte preiswert und unaufdringlich.
Nun hat sich aber diese Situation von Grund auf gewandelt. Die Nebenlinien werden wieder stärker, die öffentlichen Verkehrsmitteln gefragt, und die Bewegung scheint zu einem neuen Paradigma geworden zu sein. Allerdings nicht so sehr unsere Bewegung, sondern die Bewegung ringsum. Fast unbemerkt sind seit Jahren Menschenmassen weltweit unterwegs. In den letzten Jahren sind sie zunehmend nach Europa gekommen, seit vorigem Jahr strömen sie in einem scheinbar unaufhaltsamen Strom nach und durch Österreich. Man fühlt sich an die Völkerwanderung erinnert, die zu Ende des römischen Reiches unseren Kontinent geprägt hat. Biblisch fällt mir der Zug der Israeliten durch die Wüste ein, der aus einer Menge von semitischen Gastarbeitern in Ägypten wieder ein Volk macht, in vierzig Jahren, an die die vierzig Tage unserer Fastenzeit uns erinnern. Über die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Implikationen dieser Bewegung brauche ich hier nicht zu reden. Mich interessiert die Frage wie diese Bewegungen unseren Glauben und daher auch unsere Theologie verändern.
Viele Menschen in Europa haben Angst, um ihren Arbeitsplatz, um die Sicherheit, um die eigene Kultur und um etwas, was ganz diffus europäische christliche Werte heißt. Um die fürchten auch viele, die der Kirche schon lange den Rücken gekehrt haben. Und tatsächlich verändern diese Bewegungen unseren Glauben. Plötzlich sind in unserer Bahnstation viel mehr Menschen, wir wissen gar nicht, woher sie kommen. Zuerst einmal sind sie da und sehen elend aus. Sie haben nicht viel mit, ihre Kleidung ist abgerissen, sie haben Durst und Hunger. Der erste Impuls ist, ganz christlich: Geben wir ihnen, was sie jetzt dringend brauchen, Kleidung, Wasser, eine Jause. Dann aber braucht es auch etwas anderes, nämlich das Gespräch. Wer seid ihr? Woher kommt ihr? Was wollt ihr hier? Und dieselben Fragen müssen wir auch beantworten.
Damit drängen sich von außen plötzlich die Grundfragen wieder auf. Etwas schöner formulierte sie Kardinal König: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Und plötzlich merken wir, dass hier eine Menge aufzuholen ist. Der christliche Glaube ist so etwas wie ein Reiseproviant für unseren Lebensweg, ja mehr noch, auch ein Reiseführer. Er zeigt uns, wo der Weg hinführen soll, wie man ihn gehen soll und gibt uns Kraft und Mut. Die Theologie hat die Aufgabe, auf die Inhalte zu achten, dass sie einerseits im Christlichen bleiben und anderseits auf dem Weg wirklich hilfreich sind. Die Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen stellt den Glauben vor große Herausforderungen. Er muss sich im Gespräch bewähren und im Alltag seinem eigenen Ideal möglichst nahekommen.
Viele Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind Muslime. Von den Christen gehören viele zu orientalischen Konfessionen. Sie haben einen anderen Blick auf unsere Religion, viele Vorurteile. Aber mit Vorurteilen aufräumen können nur die, die sich selbst ein fundiertes Urteil gebildet haben. Das heißt, das europäische Christentum kann nur bestehen, wenn wir Christen über unseren Glauben in einer angemessenen Weise reden und ihn entsprechend leben. Denn unsere Worte müssen mit unseren Taten zusammenpassen. Reden über den Glauben kann man aber nur dann gut, wenn man von eigenen Glaubenserfahrungen erzählt. Und diese Erzählung steht im Mittelpunkt der Theologie, insbesondere der dogmatischen Theologie, deren Aufgabe ist, die Inhalte des Glaubens selbst zu reflektieren, wissenschaftlich zu durchdringen und in einen Gesamtzusammenhang zu bringen. Dieser Aufgabe muss sich die Theologie heute stellen.

Montag der 3. Fastenwoche, 29. Februar 2016

Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.
2 Kön 5,10

Heute sind viele Menschen in irgendwelcher Weise aussätzig. Sie werden von den anderen, von der Gesellschaft gemieden, weil sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Zu Naaman, dem Aussätzigen, sagt der Prophet, er soll sich im Jordan waschen. Gott schenkt die Reinheit denen, die sich ganz einfach darauf einlassen. Auch ich brauche immer wieder die Gelegenheit und den Mut, unterzutauchen um rein zu werden.

Sonntag, 28. Februar 2016

3. Fastensonntag, 28. Februar 2016

Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
Ex 3,7-8

Gott ist bei seinem Volk. Gott ist bei uns. Es ist das Geheimnis unseres Glaubens, dass Gott uns nahe ist, um uns aus unseren Sünden zu erlösen. Deshalb können wir zu Gott beten, ihn bitten, unmittelbar ansprechen, weil er Mose seinen Namen gesagt hat.

Samstag, 27. Februar 2016

Samstag der 2. Fastenwoche, 27. Februar 2016

Gott hält nicht für immer fest an seinem Zorn; denn er liebt es, gnädig zu sein. Er wird wieder Erbarmen haben mit uns und unsere Schuld zertreten. Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab.
Mi 7,18-19

Gott ist immer bereit zu Vergebung und Versöhnung. Genauso soll ich jederzeit zur Versöhnung bereit sein. Wenn ich Vergebe, dann kann ich auch selbst Vergebung finden und frei sein für den Neuanfang. Gott möchte mir die Gnade schenken, wenn ich sie brauche und bereit bin, sie zu empfangen.

Freitag, 26. Februar 2016

Freitag der 2. Fastenwoche, 26. Februar 2016

Da schlug Juda seinen Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken? Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder waren einverstanden. Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.
Gen 37,26-28

Die Brüder haben Josef aus Neid verkauft. Bosheit und Grausamkeit beherrschen ihr Handeln. Gott aber begleitet den verkauften Josef nach Ägypten, wo er erfolgreich sein und seine ganze Familie in der Not zu sich holen wird. Aus der Sünde wird mit Gottes Hilfe etwas Gutes wachsen.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Donnerstag der 2. Fastenwoche, 25. Februar 2016

Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig bringt er seine Früchte.
Jer 17,7-8

Es klingt sehr optimistisch, wie der Prophet Jeremia frommen Menschen den Segen Gottes zuspricht. Auch wenn unsere Erfahrung auf den ersten Blick nicht immer so ist, zeigt sich doch: wer in Einklang mit Gott lebt, wird Segen erfahren und ihn im Leben zu schätzen wissen.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Mittwoch der 2. Fastenwoche - Hl. Matthias, 24. Februar 2016

Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen wurde, - einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein.
Apg 1,21-22

Matthias wird als Nachfolger des Verräters Judas zum Apostel berufen, weil er Jesus zuvor schon kennengelernt hat. Jede Frau und jeder Mann, alle, die Jesus kennengelernt haben, sind berufen, Zeugen der Auferstehung in der Welt zu sein. Ohne unser Zeugnis kann der Glaube nicht wachsen.

Dienstag, 23. Februar 2016

Dienstag der 2. Fastenwoche, 23. Februar 2016

Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!
Jes 1,16-17

In der Fastenzeit geht es um eine innere Reinigung. Ich soll das, was in meinem Leben schief läuft, ändern, damit ich gerecht und gut handeln kann. Es gibt kein Ostern, wenn die Armen weiter unterdrückt und ausgebeutet werden, kein Ostern, solange die Gerechtigkeit nicht gelebt wird.

Montag, 22. Februar 2016

Montag der 2. Fastenwoche - Kathedra Petri, 22. Februar 2016

Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung; seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde!
1 Petr 5,2-3

Die Mahnung an die Gemeindevorsteher gilt für alle Christen. Es gibt keinen Grund, sich über die anderen zu erheben oder sich selbst für besser zu halten. Wo Gott mich hingesetzt hat, darf ich meinen Dienst tun, für die anderen Menschen. Aber es wird nur dann ein gelungener Dienst sein, wenn ich meine Aufgabe gerne, mit Liebe zur Sache erfülle.

Sonntag, 21. Februar 2016

2. Fastensonntag, 21. Februar 2016

Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
Phil 3,20-21

Wer um den Himmel weiß, wird auf Erden anders leben als der, der sein ganzes Glück hier und heute finden muss. Das ist dann keine Vertröstung auf ein unbestimmtes Jenseits wo alles vielleicht irgendwie besser ist, sondern ein Ziel, durch dass das Leben Sinn und Richtung bekommt. 

Samstag, 20. Februar 2016

Samstag der 1. Fastenwoche, 20. Februar 2016

Heute hast du der Erklärung des Herrn zugestimmt. Er hat dir erklärt: Er will dein Gott werden, und du sollst auf seinen Wegen gehen, auf seine Gesetze, Gebote und Rechtsvorschriften achten und auf seine Stimme hören. Und der Herr hat heute deiner Erklärung zugestimmt. Du hast ihm erklärt: Du möchtest das Volk werden, das ihm persönlich gehört, wie er es dir zugesagt hat. Du willst auf alle seine Gebote achten.
Dtn 26,17-18

Jeder Mensch hat einmal ja gesagt zum eigenen Leben, und zuvor schon hat Gott ja gesagt zu ihr oder ihm. Das gute Leben ist immer schon bekannt. Und doch braucht es immer wieder die Erinnerung daran, dass ich nicht für mich selbst und nach meinen eigenen Vorstellungen lebe, sondern als ein Geschöpf Gottes in der von ihm geschaffenen Welt mit anderen Menschen und Gott gegenüber.

Freitag, 19. Februar 2016

Freitag der 1. Fastenwoche, 19. Februar 2016

Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren. Wenn er alle Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.
Ez 18,27-28

Bei Gott gibt es immer die Möglichkeit zu Umkehr und Neuanfang. Keine Schuld ist zu groß dafür. Nur wer seine eigene Schuld nicht einsieht, hat keine Chance dazu. Denn er hat sich den Weg selbst verbaut. Fastenzeit ist Zeit für einen Neuanfang, im eigenen Leben und im Miteinander.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Donnerstag der 1. Fastenwoche, 18. Februar 2016

Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir.
Est 4,17l

In der großen Not ihres Volkes findet die Königen Ester Trost und Hilfe bei Gott. Auch in der größten Gefahr lässt Gott sie nicht allein. Er ist immer da für die, die ihn mit ehrlichem Herzen suchen und Vertrauen in seine Hilfe haben.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Mittwoch der 1. Fastenwoche, 17. Februar 2016

Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an.
Jona 3,3-5

Der Prophet Jona muss auf Gottes Wort hin in die große fremde Stadt gehen und sie auf ihre Verfehlungen hinweisen. Das ist keine einfache Aufgabe. Er wäre lieber zu Hause geblieben, wo alles in Ordnung ist, und hätte sich mit erfreulichen Dingen beschäftigt. Aber die Menschen haben sein Wort gebraucht, um wieder zu sich zu kommen. Ein ehrliches Wort ist nicht immer einfach, aber heilsam.

Dienstag, 16. Februar 2016

Dienstag der 1. Fastenwoche, 16. Februar 2016

Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.
Jes 55,10-11

So viele Worte werden heute gemacht, gesprochen, geschrieben, gedruckt, elektronisch verteilt. Viele davon werden nicht gehört oder gleich wieder vergessen. Manchmal scheint es, auch das Wort Gottes wird schnell vergessen. Dabei wäre es für mein Leben doch entscheidend. Fastenzeit heißt, sich bereit machen für das Wort, das Gott ganz persönlich zu mir spricht.

Montag, 15. Februar 2016

Montag der 1. Fastenwoche, 15. Februar 2016

Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Stammesgenossen zurecht, so wirst du seinetwegen keine Schuld auf dich laden. An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.
Lev 19,17-18

Der Nächste, deine Nachbarin, dein Nachbar ist dir von Gott aufgegeben. Auch wo nicht alles perfekt ist, wo es Fehler und Missgeschicke gibt, sollst du den Nächsten lieben und auch dich selbst. Denn alle Menschen sind Gottes Geschöpfe. Fastenzeit heißt, einander nichts Aufrechnen, sondern auch in schwierigen Situationen einander liebevoll begegnen.

Sonntag, 14. Februar 2016

1. Fastensonntag, 14. Februar 2016

Was sagt die Schrift? Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen; denn wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.
Röm 10,8-10

Wie lange wird es das christliche Europa noch geben? Oder ist es gar schon untergegangen? Paulus sagt ganz klar: Wenn du an Jesus Christus glaubst und diesen Glauben bekennst, dann ist Gott bei dir. Wenn die Christen in Europa ihren Glauben ernst und vorbildlich leben, dann hat die Kirche in unserem Land Zukunft, ebenso die Gesellschaft, wir und unsere Kinder.

Samstag, 13. Februar 2016

Samstag nach Aschermittwoch, 13. Februar 2016

Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf, und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.
Jes 58,9b-10

Sicher können wir selbst nicht jedes Übel beseitigen, nicht jede Not wenden und nicht jede Ungerechtigkeit verhindern. Aber ich kann bei mir selbst anfangen, mein eigenes Verhalten ändern und Licht in der Welt sein. Wenn das gelingt, dann geht im Dunkel des Egoismus ein Licht auf.

Freitag, 12. Februar 2016

Freitag nach Aschermittwoch, 12. Februar 2016

Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.
Jes 58,6-7

Viele geben sich größte Mühe, auch beim Fasten das Besondere zu suchen. Sie übersehen dabei aber oft das Alltägliche, den Auftrag, den ich ganz leicht erfüllen könnte. Fasten heißt nicht, sich möglichst schwere Lasten selbst aufzulegen, sondern das zu tun, was Gott von mir hier und heute will.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Donnerstag nach Aschermittwoch, 11. Februar 2016

Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme, und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens, das du in dem Land verbringen darfst, von dem du weißt: Der Herr hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen zu geben.
Dtn 30,19b-20

Gebote sind nicht dafür da, das Leben langweilig zu machen oder einzuengen. Das Gute zu tun macht mich frei, die Gebote Gottes ist eine Freiheitsordnung. Wer sich entscheidet, nicht selbst das Maß aller Dinge sein zu wollen, sondern sich ehrlich an Gott zu orientieren, der hat das Leben gewählt.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Aschermittwoch, 10. Februar 2016

So spricht der Herr: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.
Joel 2,12-13

Heute ist Umkehr kein populäres Wort. Wir meinen, wir dürfen alles, weil wir alles können. Deshalb kommen nur mehr die eigenen Rechte in den Blick, nicht aber die Pflichten oder gar die Rechte der anderen und der Umwelt. Umkehr bedeutet, eine andere Perspektive einzunehmen und nach den Folgen meines Handelns für die anderen zu fragen.