Sonntag, 5. Februar 2017

Wie modern soll der Glaube sein?

Auf diese Frage lassen sich zwei Antworten geben. Erstens ist der Glaube scheinbar gar nicht modern, sondern ziemlich alt. Er fängt mit der Begegnung mit Jesus von Nazareth an, der vor über 2000 Jahren geboren wurde, und hängt mit dem noch viel älteren Glauben Israels zusammen. Das Buch des Glaubens, die Bibel, ist ein altes Buch.

Zweitens muss der Glaube modern sein, denn er hat mit Erfahrungen zu tun, die höchst aktuell sind. Die Bibel kann nur überzeugen, wenn Menschen sich selbst und ihre Erfahrungen darin wiederfinden. Die Theologie muss daher eine moderne Sprache sprechen.
 

Schließlich ist der Glaube dadurch modern, dass er unmodern ist, weil er sich gegen den Zeitgeist wendet. Wenn sich heute Menschen fragen: Dürfen wir alles tun, was technisch möglich ist? Dürfen wir andere Menschen oder die Umwelt für unsere Zwecke ausbeuten? und der Glaube Ideen, die diese Fragen mit Ja beantworten, widerspricht, scheint er zwar zuerst unmodern, ist dann aber in seinem Widerspruch modern und zeigt die Richtung zu einem gelungenen Leben.