Sonntag, 10. Mai 2015
Was darf man sich unter der irgendwie irreführenden Bezeichnung „Christi Himmelfahrt“ vorstellen?
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ (Apg 1,11), werden die Apostel gefragt, als sie Jesus nachschauen. In der Apostelgeschichte ist davon die Rede, dass der auferstandene Jesus die Jünger verlässt. Und sie sehen, wie er vor ihren Augen „weggehoben“ wird. Er, der nach seiner Auferstehung noch leibhaft erfahrbar war, geht nun dorthin zurück, von wo er einst gekommen ist.
Der Himmel gilt in der Bibel als Wohnort Gottes und ist in der Erfahrung der Menschen „oben“. Das ist freilich ein Bildwort. Wir können den Wohnort Gottes streng genommen nicht mit menschlichen Begriffen beschreiben, weil Gott nicht irgendwo wohnt wie ein Mensch. Deshalb reden wir in Bildern. Das ist auch gut so, solange die Bilder als Bilder verstanden werden.
Die Apostel haben erfahren, dass Jesus nicht mehr unmittelbar bei ihnen ist. Er schenkt ihnen aber die Kraft des Geistes und schickt sie mit einem Auftrag in die Welt hinaus. Sie sollen nicht in der Erinnerung hängen bleiben, denn Jesus wird wiederkommen, um die Kirche zu vollenden. Bis dahin hat diese Kirche, haben wir noch einiges zu tun.
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