Sonntag, 21. Dezember 2014

Rorate, caeli desuper, et nubes pluant iustum

4. Adventsonntag
Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet herab den Gerechten! Tu dich auf, o Erde, und sprosse den Heiland hervor! (vgl. Jes 45,8)

Während die Menschen sich in ihre Alltagsgeschäfte verstrickt haben, kommt Gott zunächst ganz unscheinbar auf die Erde, wie der Tau, der die Wiesen tränkt. Der Gerechte liegt in der Krippe. Und doch hat sein Kommen die Welt verändert. Lasse ich zu, dass er auch in mein Leben kommt?

Montag, 15. Dezember 2014

Gaudete in Domino semper

3. Adventsonntag
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe (Phil 4,4.5).

Den Christen soll die Freude ins Herz und ins Angesicht geschrieben sein. Der Advent als Zeit der Vorbereitung ist kein Anlass, voll Trauer und Angst durch den Tag zu gehen. Und so soll auch das Leben der Christen als adventliches Leben von der Freude, nicht von der Angst geprägt sein.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Populus Sion, ecce Dominus veniet ad salvandas gentes

2. Adventsonntag
Der Herr wird kommen, um die Welt zu erlösen. Volk Gottes, mach dich bereit. Höre auf ihn, und dein Herz wird sich freuen (Jes 30,19.30)

Keiner wird uns helfen, so denken vielen. Hilf dir selbst, nichts anderes wirkt. Aber der Advent ruft genau das Gegenteil aus. Ich soll mich bereit machen, dass Gott selbst in mein Leben eintritt und es zum Besseren verändert. Die Erlösung kann ich nicht selbst machen, aber ich muss sie zulassen. Ich muss die Türen öffnen, dass Jesus in mein Herz kommen kann.


Welche Bedeutung hat das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ für unser (geistliches) Leben?

Genau neun Monate vor Maria Geburt feiern wir die Empfängnis Marias. Katholiken bekennen, dass Maria vom ersten Moment ihres Lebens an durch die Gnade Gottes von der Erbsünde bewahrt blieb. Damit hat Gott sie darauf vorbereitet, die Mutter Jesu Christi zu werden. Dieses Fest hat eine mehrfache Bedeutung für das eigene geistliche Leben.

1. Maria wurde durch dieselbe Gnade vor der Erbsünde bewahrt, die alle Getauften von der Erbsünde befreit. Damit wird deutlich, dass Maria eine von uns ist, die an Gott glaubt und sich von Gott retten lässt.

2. Gott hat Maria für eine schwere Aufgabe berufen, die weit über die menschliche Kraft geht. Dafür hat er sie durch die Gnade vorbereitet. Wenn Gott Menschen beruft, schenkt er ihnen zugleich Gaben, Talente, Charismen, mit denen sie die Herausforderungen bestehen können.

3. Gott schaut vom ersten Moment des Lebens an auf uns Menschen. Jedes Kind ist kostbar, weil Gott es wie Maria schon im Mutterleib beim Namen gerufen hat, ehe noch ein anderer Mensch bemerkt, dass es da ist.

Montag, 1. Dezember 2014

Ad te levavi animam meam, Deus meus

1. Adventsonntag
Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren! Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden. (Ps 25 [24],1-3)

Der Advent beginnt mit einem Aufruf an mich selbst: Erhebe dich! Es ist Zeit, aufzuwachen und sich zu bewegen. Viel zu lange schon schlummert der Glaube, niedergehalten vom Alltag. Jesus möchte mir begegnen, heute! Christen sollen immer im Advent leben, im Bewusstsein, dass es Zeit ist, dass wir unseren Glauben jetzt leben sollen, nicht aufgeschoben auf einen anderen Tag.